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Silberband 028 - Lemuria

Titel: Silberband 028 - Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schwinden. Selbst wenn er den Schalter wieder in
Ordnung brachte, wer sagte ihm, daß die Kontakte noch funktionierten?
    Und selbst für den günstigsten Fall – wenn es ihm gelang, das Deflektorfeld wieder
einzuschalten – hatte er immer noch nicht die geringste Ahnung, wie er gegen Regnal vorgehen
sollte.
    Tronar sagte:
    »Ich gebe zu, daß Ihre Technologie der unseren um ein gutes Stück voraus ist. Aber das soll
uns nicht hindern. Wir betrachten die Existenz überlegener Gegner als eine Art Herausforderung.
Wenn ich Sie wäre, dann hätte ich jetzt schon Angst vor dem, was sich in zwanzig oder fünfzig
Jahren hier abspielen wird.«
    Als Regnal mit überlegenem Lächeln zu einer Erwiderung ansetzte, glitt der Schalter in die
Halterung zurück. Das Gefühl der Erleichterung und des Triumphes war so groß, daß Rakal beinahe
einen tiefen Seufzer ausgestoßen hätte.
    Regnal-Orton stand plötzlich auf. Rakal schrak zusammen. Hatte er etwas bemerkt?
    Regnal wandte sich dem Bildschirm zu und zeigte auf die weiten Sandflächen von Vario.
    »Es tut mir leid, die Unterhaltung eine Weile unterbrechen zu müssen – aber wir stehen
dicht vor dem Zeittor und kehren nun in die Gegenwart zurück.«
    Er hatte kaum zu Ende gesprochen, da erlosch der Bildschirm. Rakal spürte ein unangenehmes
Gefühl der Leichtigkeit, obwohl er nach wie vor fest auf dem Boden saß. Sein Blickfeld schien
sich zu verengen, als schöbe ihm jemand eine lange, schmale Röhre vors Gesicht. Regnal-Ortons
hochgewachsene Gestalt entfernte sich rasch. Es wurde dunkel.
    Ein unbekanntes Gefühl übermannte Rakal. Die Zeitversetzung in Richtung Realzeit lief ganz
anders ab, als er sie in umgekehrter Richtung in Erinnerung hatte. Doch er hatte keine Zeit, sich
mit diesem Phänomen zu beschäftigen.
    Rakal hielt den Notschalter krampfhaft fest. Wenn er ihn losließ, war alles verloren. Er mußte
Regnal in dem Augenblick überraschen, in dem sie aus dem Zeittor hervorkamen.
    Er verlor das Gefühl für unten und oben. Er schwamm in grauer, konturloser Dunkelheit und
empfand Übelkeit. Schmerz zuckte irgendwo, und dumpf wurde ihm bewußt, daß er aus den Fingern
kam, die den Schalter hielten.
    Er wußte später nicht, wie lange der eigentümliche Zustand angehalten hatte. Plötzlich schien
die graue, undurchdringliche Umgebung ein wenig heller. Von irgendwoher kam Licht. Wie ein
Schatten tauchte Regnals Gesicht wieder auf. Das leuchtende Viereck des großen Bildschirms
erschien, und das Gefühl der Schwerelosigkeit verschwand.
    Rakal wartete noch zwei oder drei Sekunden, bis er Regnal deutlich vor sich sah. Dann drückte
er den Schalter nach unten.
    Regnal reagierte blitzschnell. Mit einem weiten Sprung wollte er sich zu seinem Schreibtisch
zurückziehen, aber Rakal kam ihm zuvor. Mit Schwung warf er sich dem Meister entgegen. Sie
prallten zusammen. Regnal-Orton wurde zur Seite geschleudert und stürzte.
    In den Sekundenbruchteilen der Berührung hatte Rakal den kräftigen Feldschirm gespürt, der den
Meister umgab. Für jeden anderen wäre Regnal unangreifbar gewesen. Aber Rakal sah gerade in dem
Feldschirm eine Möglichkeit, ihm beizukommen.
    Der Meister richtete sich auf. Er war jetzt nicht mehr der überlegene, nachsichtige Mann, der
sich seinen hilflosen Gefangenen gegenüber ein gewisses Maß an herablassender Höflichkeit leisten
konnte. Er war verwirrt, das konnte man ihm ansehen, und er fürchtete sich.
    Rakal gewann neuen Mut. Als Regnal-Orton einen zweiten Vorstoß zum Schreibtisch unternahm,
drängte er sich von der Seite an ihn heran. Prickelnder Schmerz durchflutete ihn, als er in die
Feldlinien der starken Schirmfeldhülle eindrang. Regnal warf sich über die Schreibtischplatte und
versuchte, die Schalttafel zu erreichen. Rakal schob ihn zur Seite. Der Meister rutschte über die
Schreibtischkante ab und stürzte mit einem wütenden Schrei zu Boden. Das war der Augenblick, auf
den Rakal gewartet hatte. Bis Regnal wieder auf die Beine kam und ein zweites Mal nach der
Schalttafel greifen konnte, würden ein paar Sekunden vergehen. Diese Zeitspanne mußte er
nutzen.
    Er entmaterialisierte und drang in das Schirmfeld ein. Und plötzlich spürte er, daß dieser
Schirm ganz anders beschaffen war als jene, die die Zeitagenten verwendeten. Er war wesentlich
stärker und in seiner Struktur komplizierter. Und zum erstenmal war er in der Lage, im
aufgelösten Zustand innerhalb einer n-dimensionalen Energieform sich

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