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Silberband 028 - Lemuria

Titel: Silberband 028 - Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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verfüge,
Sie so lange im Banne meiner Gastfreundschaft zu behalten, wie es mir beliebt.«
    Er warf die Hand in die Luft, als gäbe er einem Unsichtbaren einen Wink. Im gleichen
Augenblick fuhr dicht vor Rakal ein zischender Strahl weißglühender, gebündelter Energie in den
Boden und brannte ein häßliches schwarzes Loch in den kostbaren Belag. Er zuckte erschrocken
zurück. Der Strahl erlosch, und die sanfte dunkle Stimme sagte:
    »Man muß sich zu schützen wissen.« Der Meister ließ sich auf dem Sessel vor einem Schreibtisch
nieder und drehte ihn herum, so daß er die beiden Brüder vor sich hatte. »Wir wollen die
Formalitäten nicht vergessen. Ich selbst nenne mich Regnal-Orton, und in Ihnen habe ich ohne
Zweifel die beiden Terraner vor mir, über die mein Mann Frasbur auf Kahalo vor kurzem
berichtete.«
    Rakal überließ es Tronar, die Unterhaltung zu führen. Tronar bestätigte Regnals Vermutung und
nannte ihre Namen. Inzwischen hatte Rakal seine Arme auf dem Rücken verschränkt und betastete die
kleinen Aggregate, die am Gürtel seines Schutzanzuges befestigt waren. Er machte ein
unbeteiligtes Gesicht, um Regnals Aufmerksamkeit nicht unnötig zu erregen, und bewegte die Hände
so vorsichtig, daß sich die Schultern kaum rührten.
    Er betastete das Gehäuse des Deflektorgenerators und stellte fest, daß ein Teil davon
zerschmolzen war. Das war die Wirkung der rätselhaften Kugel, die er im Pilotenraum gesehen
hatte. Sie hatte den Generator zerstört. Das gleiche Schicksahl war dem Schirmfeldprojektor
widerfahren. Er war so heiß, daß Rakal sich die Fingerspitzen daran verbrannte.
    Er sah zur Seite und warf einen Blick auf den Bildschirm. Vario war größer geworden. Er konnte
Einzelheiten der trostlosen Wüstenlandschaft erkennen, die die gesamte Oberfläche des
unheimlichen Planeten bedeckte. Er schätzte die Flughöhe des Schiffes auf wenig mehr als hundert
Kilometer. Wenn es überhaupt etwas gab, das er tun konnte, um die Lage zu ändern, dann mußte er
es innerhalb der nächsten drei Minuten finden – oder es war zu spät.
    Hastig betastete er die Überreste des Deflektorgenerators. Er war auf die Empfindlichkeit
seiner Fingerspitzen angewiesen. Es drängte ihn, die Augen zu schließen, damit er sich besser auf
die Signale konzentrieren konnte, die die Fingernerven ausstrahlten.
    Plötzlich berührte er ein kleines Stück Metallplastik, das so locker in seiner Halterung hing,
daß er es mit dem leisesten Druck eines Fingers in jede beliebige Richtung schieben konnte. Einen
Augenblick lang versuchte er, sich den Schaltplan des Generators vor Augen zu rufen. Dann wußte
er, was er in den Fingern hatte. Es war der Notschalter – dazu gedacht, daß der
Deflektorschirm auch von Außenstehenden aktiviert oder abgeschaltet werden konnte. Eine solche
Notwendigkeit trat auf, wenn der Träger des Anzugs verwundet war und der Schirm zu seinem Schutz
von einem seiner Begleiter eingeschaltet werden sollte.
    Rakal krümmte den Finger um den Schalter herum und betastete die Rückseite. Ein Schock der
Erregung trieb ihm den Schweiß auf die Stirn, als er die beiden Halterungen fühlte, in denen der
Schalter geruht hatte, bevor die Kugel den Generator außer Betrieb setzte. Wenn es ihm gelang,
die Schalterenden wieder in die Halterungen einzupassen, dann hatte er noch eine winzige
Chance.
    Er arbeitete wild – und dennoch so beherrscht, daß Regnal-Orton, der ihn von vorne sah,
keine Bewegung wahrnehmen konnte. Er war so beschäftigt, daß Tronars Gespräch mit dem Meister ihm
nur bruchstückweise bewußt wurde. Er hörte Regnal sagen, daß er vorhatte, seine Gefangenen ins
Hauptquartier der Meister zu bringen, damit man sich dort endlich ein klares Bild davon machen
könnte, was für Geschöpfe die Terraner seien. Und Tronar antwortete ihm, er sei auf dem Holzweg,
wenn er glaubte, die Charakteristiken eines so großen Volkes wie des terranischen an zwei
Exemplaren allein erläutern zu können. Es war ein müdes Wortgeplänkel, in dem Tronar der
überlegenen Höflichkeit Regnals soviel kaltschnäuzige Arroganz entgegensetzte, wie er nur
aufbringen konnte. Rakal verstand. Tronar hatte bemerkt, daß sein Bruder mit etwas Wichtigem
beschäftigt war. Es kam ihm darauf an, Regnal zu reizen, so daß er Rakal keine Aufmerksamkeit
widmen konnte.
    Vario bedeckte längst die ganze Bildfläche. Rakal spürte, wie ihm die Zeit zwischen den
Fingern zerrann. Seine Hoffnung begann zu

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