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Silberband 028 - Lemuria

Titel: Silberband 028 - Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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auf die Ausmaße des Fahrzeugs. Es
schien granatförmig zu sein und war an dieser Stelle kaum mehr als acht Meter im Durchmesser. Der
Aggregateraum war etwa sechs Meter lang. Hinter der Rückwand mußte das Korpuskulartriebwerk
liegen. Wenn man in Rechnung zog, daß der Pilotenraum wahrscheinlich im Bug des Fahrzeugs lag,
dann ließ sich ausrechnen, daß das ganze Schiff kaum länger als fünfundzwanzig bis dreißig Meter
sein konnte.
    Diese Feststellung verblüffte Rakal. Er hatte erwartet, daß einer der Meister sich mit dem
gehörigen Pomp bewegte. Er hatte sich getäuscht. Der Mann mit der silbernen Uniform reiste in dem
kleinsten interstellaren Raumschiff, das Rakal je gesehen hatte.
    Während er noch grübelte, änderte sich plötzlich der leise Summton, den die Maschinen
erzeugten; für den Bruchteil einer Sekunde verstummte er ganz. Dann kehrte er heller und
intensiver zurück. Der Boden vibrierte merklich. Es schien, als hätten die Aggregate auf
Hochtouren umgeschaltet.
    Rakal begriff sofort.
    »Wir sind im Linearraum!« erklärte er Tronar. »Der Meister wählt also den längeren Weg,
anstatt die Distanz nach Vario mit Hilfe eines Situationstransmitters in Nullzeit zu
bewältigen.«
    »So schlau bin ich auch schon«, antwortete sein Bruder. »Das heißt, wir haben noch Zeit, um
uns den Kopf darüber zu zerbrechen, was wir tun, wenn wir über Vario herauskommen.«
    Rakal stimmte ihm zu. Mit unbehaglicher Deutlichkeit kam ihm zu Bewußtsein, daß er nicht
einmal die Spur eines Planes hatte. Das Zeittor auf Vario würde das kleine Schiff zurück in die
Gegenwart befördern. Hatte der Meister die Absicht, auf Vario zu landen – oder wollte er von
dort aus ohne Unterbrechung weiterfliegen?
    Die Aussicht, auf diese Weise ins Hauptquartier der Meister einzudringen, war verlockend, und
einen Augenblick lang spielte Rakal mit der Idee, an Bord zu bleiben und zu warten, bis das
Schiff landete – gleichgültig, wo das auch immer sein mochte. Dann verwarf er den Gedanken.
Tronars und sein Auftrag war klar umrissen. Es galt, für die CREST einen Rückweg in die Gegenwart
zu finden, die Menschheit der Gegenwart zu warnen und über den Verbleib ihres Großadministrators
aufzuklären. Der kritische Punkt war Vario. Nur auf Vario ließ sich vielleicht erfahren, wie die
CREST zurückgeholt werden konnte.
    Und nur in der Umgebung von Vario durften sie hoffen, auf terranische Raumschiffe zu
treffen.
    Rakal wußte plötzlich, was er zu tun hatte. Sie mußten das Schiff in ihre Gewalt bringen.
Sobald es durch das Zeittor geflogen war, mußten sie einen Notruf abstrahlen, der Einheiten der
terranischen Flotte herbeilockte. Wenn sie Glück hatten, würde es ihnen gelingen, das kleine
Fahrzeug an Bord eines der irdischen Raumriesen zu bringen. Mitsamt dem Meister der Insel!
    »Das wird nicht so leicht sein«, gab Tronar zu bedenken, als er ihm seinen Plan erläutert
hatte. »Der Meister trägt einen individuellen Schutzschirm, wie Orghon und Frasbur. Ich glaube
nicht, daß wir so einfach an ihn herankommen. Und die Leute auf Vario kennen eine Menge von
Tricks, mit denen sie uns einen Strich durch die Rechnung machen könnten.«
    »Zugegeben«, antwortete Rakal. »Aber weißt du einen besseren Weg?«
    »Nein«, gab Tronar zu.
    Sie öffneten das Schott und traten wieder auf den Gang hinaus. Wenn sie den Meister
überwältigen wollten, dann mußten sie hier auf ihn warten. Auf keinen Fall durften sie versuchen,
in seinen Wohnraum einzudringen und ihn durch das Öffnen der Tür vorzeitig warnen. Ihre einzige
Hoffnung lag darin, ihn so zu überraschen, daß er keine von den Sicherheitsmaßnahmen, über die er
ohne Zweifel verfügte, gegen sie einsetzen konnte.
    Rakal empfand leises Unbehagen, als sie ihre Position gegenüber der Tür zu des Meisters
Wohnraum bezogen hatten. Er wußte nicht, wie schnell sich das Schiff bewegte. Er hatte keine
Ahnung, wie lange es dauern würde, bis sie Vario erreichten. Er hoffte, daß er das Durchschreiten
des Zeittors körperlich spüren würde, aber nicht einmal dessen war er sicher. Was ihm fehlte, war
ein Bildschirm, auf dem er verfolgen konnte, wann das Fahrzeug wieder in den Normalraum
zurückkehrte.
    Tronar spürte seine Unruhe.
    »Was gibt's?« wollte er wissen. »Du bist so nervös wie ein Kandidat vor der Prüfung.«
    Rakal riß sich zusammen.
    »Wir müssen uns den Pilotenraum dort vorne ansehen«, sagte er hastig. »Ich will …«
    »Du gefällst

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