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Silberband 028 - Lemuria

Titel: Silberband 028 - Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Tefroder haben ihr Ziel bereits erreicht«, erwiderte Kalak niedergeschlagen.
»Sie haben drei wertvolle Gefangene gemacht. Sie werden im Augenblick bereits damit beschäftigt
sein, die drei Raumfahrer schablonisieren zu lassen. Danach können sie jede beliebige Anzahl
ihnen treu ergebener Duplos herstellen, die alle über die gleichen Fähigkeiten verfügen wie die
Gefangenen. Ich glaube, daß sich die Tefroder zunächst jedoch mit je einem Duplikat
zufriedengeben, denn sie möchten vor allem Informationen erlangen. Die werden sie widerstandslos
von den Doppelgängern Guckys, Tolots und Noirs erhalten.«
    »Glauben Sie nicht, daß die Duplikate auf unserer Seite stehen werden und im Verhör jede
Aussage verweigern?« erkundigte sich Atlan.
    »Das ist ein frommer Wunsch, der sich nicht erfüllen wird«, sagte Kalak. »Oder haben Sie
vergessen, daß die von den Maahks produzierten Duplos wie Maahks dachten und handelten, obwohl
ihre Originale Terraner waren?«
    »Es sieht so aus, als sei die einzige Möglichkeit, die Duplizierung zu verhindern, das
Duplikatorschiff anzugreifen«, meldete sich Major Sven Henderson zu Wort.
    »Völlig richtig«, stimmte Rhodan zu. »Unser überstürzter Rückzug in den Linearraum war ein
Fehler, der unserer Panik entsprang. Es wird immerhin einige Zeit dauern, bis die Tefroder mit
der Schablonisierung fertig sind. Innerhalb dieses Zeitraumes muß es uns gelingen, das
Duplikatorschiff zu vernichten und unsere Freunde zu befreien.«
    »Ich bin kein Pessimist, aber ich vermute, daß die sechs Superschlachtschiffe der Tefroder
inzwischen einen Wachring um das Duplikatorschiff gebildet haben«, sagte Atlan.
    Rhodan schaute auf den Bildschirm, als könnte er dort die Antwort auf ihre Probleme ablesen.
Sie brauchten jetzt viel Zeit zum Nachdenken. Der sorgfältig ausgeführte Plan der Tefroder konnte
nur durch einen noch besseren durchkreuzt werden. Da jedoch jede Minute kostbar war, mußten sie
ohne längere Überlegungen handeln.
    Rhodan schloß seine Augen und sah in einer alptraumhaften Vision hunderttausend Guckys und
ebenso viele Tolots und Noirs die Galaxis überschwemmen. Der Verlust von drei wichtigen
Raumfahrern konnte mit einem Schlag das Ende des Solaren Imperiums bedeuten. Eine eisige Hand
schien nach Rhodan zu greifen und ihm den Atem abzuschnüren. Er hatte den Befehl zu diesem
Sondereinsatz gegeben. Er trug auch die Verantwortung, wenn es jemals zu einem Aufmarsch der
nahezu unschlagbaren Duplikate kommen sollte.
    Drei Freunde waren plötzlich zur größten Bedrohung der Menschheit geworden. Die Konsequenzen,
die sich aus der Gefangennahme Guckys, Noirs und Tolots ergaben, waren so unfaßbar, daß Rhodans
Verstand sich weigerte, daran zu glauben, daß sie jemals Wirklichkeit werden könnten.
    »Es sieht so aus, als stände deine geliebte Menschheit am Rande eines Abgrundes«, sagte Atlan,
und diesmal lag kein spöttischer Unterton in seiner Stimme.
    »Es wäre nicht das erste Volk, das von den Meistern der Insel ins Verderben gestürzt wird«,
sagte Kalak. »Das Böse an sich fordert immer wieder neue Opfer.«
    Das Böse an sich – so nannten die Paddler jene geheimnisvollen Herren Andromedas,
die über unendlich viel Macht zu verfügen schienen, denen jedoch anscheinend noch niemand von
Angesicht zu Angesicht gegenübergestanden hatte.
    Sollte der Sturm auf den Andromedanebel, zu dem die Menschheit angesetzt hatte, beendet sein,
bevor er richtig begonnen hatte?
    Jetzt begannen sich in Rhodan die alten Gewissensbisse zu regen. Hatte er die Expansion der
Menschheit zu weit und zu schnell vorangetrieben? Hätte er darauf verzichten sollen, die Kluft zu
der benachbarten Galaxis zu überwinden?
    All diese Fragen waren sinnlos. Ein Volk, das fortbestehen wollte, mußte sich für seine
Umgebung interessieren. Es mußte Fragen stellen und in allen Richtungen Forschungen betreiben.
Der natürliche Fortschritt durfte nicht gebremst werden.
    Kein halbwegs intelligenter Mensch konnte der Verlockung des Weltraums entgehen – das war
Rhodans einzige Entschuldigung, die er im Augenblick für sich selbst fand. Diese Antwort
vermochte ihm nicht die Verantwortung abzunehmen, aber sie erleichterte ihm das Nachdenken. Hätte
er die Befehle zu diesem Einsatz nicht gegeben, hätte es wahrscheinlich an seiner Stelle ein
anderer getan.
    »So leicht lassen wir uns nicht verdrängen«, sagte Rhodan zu Kalak. »Wir werden den Meistern
der Insel und ihren Helfern

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