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Silberband 028 - Lemuria

Titel: Silberband 028 - Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Körperlich
machte dieses Wesen einen sehr schwachen Eindruck. Wahrscheinlich hatte es sogar Mühe, sich auf
seinen krummen Beinen vernünftig fortzubewegen. Der breite Schwanz wirkte fast lächerlich. Hinzu
kam ein einzelner Zahn, der aus dem halbgeöffneten Mund des Wesens ragte.
    Tatsächlich, dieser Gefangene ähnelte mehr einem Tier als einer intelligenten Lebensform.
Warum hatten die Haluter dieses schwächliche Wesen für einen so gefährlichen Einsatz ausgewählt?
Ko-Antin nickte gedankenvoll. Dieser kleine Raumfahrer mußte außergewöhnliche Fähigkeiten
besitzen.
    Ko-Antin blickte auf und schaute in Arreks ausdrucksloses Gesicht.
    »Dieses Wesen scheint paranormale Kräfte zu besitzen«, sagte er.
    »Was?« entfuhr es Arrek. »Wie kommen Sie darauf?«
    Ko-Antin sagte es ihm.
    »Es wäre in der Tat möglich«, gab Arrek zu. »Wir werden Gewißheit haben, sobald wir das erste
Duplikat dieses Gefangenen verhören können.«
    »Es war also angebracht, daß wir Antiparahelme tragen«, sagte Ko-Antin.
    Arreks rundliches Gesicht verzog sich zu einem überlegenen Lächeln.
    »Die Zentrale macht nie Fehler, Kommandant«, sagte er.
    Ko-Antin lachte spöttisch. »Sie müssen es ja wissen, Arrek.«
    Er hatte das Gefühl, daß er den Stellvertretenden Kommandanten zum erstenmal aus der Fassung
gebracht hatte. Um Arrek keine Gelegenheit zum Antworten zu geben, wandte sich Ko-Antin sofort an
Berryin.
    »Sind die Strukturaufzeichner eingeschaltet?«
    Der Erste Ingenieur an Bord des tefrodischen Spezialschiffes nickte seinem Kommandanten
zu.
    »Es ist alles vorbereitet. Welchen Gefangenen nehmen wir zuerst?«
    Da sie drei Schablonentaster besaßen, war es gleichgültig, wer zuerst in den Käfig kam. Die
Fertigstellung der drei Duplo-Schablonen würde zeitlich kaum auseinanderliegen. Trotzdem deutete
Ko-Antin auf André Noir.
    »Tragt ihn zuerst in einen der Käfige«, befahl er.
    Sechsunddreißig wußte, daß er zu spät kommen würde. Er hatte zu sehr darauf
geachtet, nicht mit Besatzungsmitgliedern der SUSAMA zusammenzutreffen. Wenn er den
Duplikatorraum erreichte, würden Ko-Antin Zweihunderteins und Arrek zusammen mit den Ingenieuren
bereits mit der Strukturaufzeichnung der drei Gefangenen begonnen haben.
    Am vernünftigsten wäre es gewesen, wenn er sich in die Kabine des Kommandanten zurückgezogen
hätte. Es fiel ihm jedoch schwer, seinen einmal gefaßten Plan wieder aufzugeben. Er rechnete
damit, daß die Haluter der SUSAMA folgen und einen Angriff versuchen würden, um die Gefangenen zu
befreien. Das würde an Bord der SUSAMA erneut Verwirrungen stiften.
    Sechsunddreißig beschloß, sich in der Nähe des Duplikatorraumes ein neues Versteck zu suchen.
Von dort aus konnte er zu den Duplikatoranlagen vordringen, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen
war. Ob Ko-Antin Zweihunderteins jemals eine ähnliche Idee gehabt hatte? Sechsunddreißig
bezweifelte es. Sicher war er der einzige Ko-Antin, der überhaupt die Möglichkeit erwog, eine
weitere Duplizierung des Originalkörpers zu verhindern.
    Ko-Antin Nummer Sechsunddreißig kannte die Gefährlichkeit des Reizwellenempfängers in seinem
Kleinhirn. Er wußte, daß er damit getötet werden konnte. Niemand war jedoch in der Lage, seine
Gedanken über das Mikrogerät zu kontrollieren.
    Seine Gedanken gehörten ihm allein. Welch eine bescheidene Freiheit, dachte er erbittert.
    Trotzdem fühlte er sich durch den Reizwellenempfänger versklavt. Fremde konnten ihn damit zu
einem selbstaufopfernd kämpfenden Narren machen, ihn in ein Tier verwandeln, das nur von dem
Willen beseelt war, den Gegner zu töten.
    Sechsunddreißig hieb mit der Faust gegen die Metallwand des Seitenganges, durch den er sich
dem Duplikatorraum näherte. Der plötzliche Schmerz half ihm, seine Fassung zurückzugewinnen. Er
erreichte das Ende des Ganges und spähte vorsichtig in den Hauptgang hinaus. Genau auf der
gegenüberliegenden Seite befand sich der Antigravschacht, durch den er in die unteren Decks
gelangen konnte.
    Er zögerte. Jeden Augenblick konnte ein Mitglied der Besatzung vor ihm auftauchen. Er konnte
sich unmöglich als Kommandant ausgeben, denn Ko-Antin konnte nicht gleichzeitig an zwei
verschiedenen Stellen sein. Wenn er gesehen wurde, wußte die Besatzung Bescheid. Das war nicht
gefährlich, würde jedoch zu Unruhen führen.
    Sechsunddreißig gab sich einen Ruck. Mit langen Schritten stürmte er über den Hauptgang auf
den Antigravschacht zu.
    Er ließ

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