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Silberband 028 - Lemuria

Titel: Silberband 028 - Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sich vornüber in den Schacht kippen. Geschickt bremste er die Umdrehungen seines
Körpers ab und orientierte sich. Niemand war in der Nähe. Mit etwas Glück konnte er ungesehen das
richtige Deck erreichen.
    Sechsunddreißig wunderte sich über die Zielstrebigkeit, mit der er seiner selbstgestellten
Aufgabe nachging. Er stellte sich vor, wie er die Schablone von Ko-Antins Zellstruktur mit einem
Schuß aus seiner Waffe in Rauch und Flammen auflöste.
    Er war ein Rebell.
    Niemand konnte sein Vorhaben verhindern, weil niemand glauben würde, daß ein Duplo so etwas
wagen würde.
    Zwei Ingenieure hoben den bewußtlosen Noir vom Boden auf und trugen ihn auf den
nächsten Käfig zu.
    »Seid vorsichtig!« ermahnte sie Ko-Antin. »Ich will nicht, daß er verletzt wird.«
    Die beiden Tefroder überschritten mit ihrer Last den roten Warnkreis. Berryin stand abwartend
an den Kontrollen. Sein Gesicht zeigte die Konzentration des fähigen Wissenschaftlers vor einem
wichtigen Experiment. Ko-Antin hielt diesen hageren Mann für einen der besten
Duplikatoringenieure überhaupt.
    Berryin war sich seiner Qualitäten bewußt, aber das machte ihn nicht überheblich, sondern gab
ihm eine ruhige Selbstsicherheit.
    »Schiebt den Gefangenen in die Mitte des Käfigs«, ordnete er an. »Ich werde die richtige Lage
danach justieren.«
    Der Gedanke, daß seine Existenz auf die gleiche Weise begonnen hatte, ließ Ko-Antins Gesicht
rot werden. Er schluckte krampfhaft, wurde jedoch die Überzeugung nicht los, daß er einer
Ungeheuerlichkeit beiwohnte. Es war ihm unmöglich, seine Blicke von der Gestalt zu lösen, die
jetzt innerhalb des Aufzeichners verschwand.
    Berryins Helfer traten zurück. Der Erste Ingenieur winkte sie außerhalb des Warnkreises.
    »Ich möchte nicht, daß die Duplos dieses Mannes einmal eure Gesichter bekommen«, sagte
Berryin.
    Einige Männer lachten. Ko-Antin vermochte bei diesem makabren Scherz keine Heiterkeit zu
empfinden. Unbewußt spürte er Arreks Blicke auf sich ruhen, aber er vermied es, seinen
Stellvertreter anzusehen.
    Berryin nahm die letzten Schaltungen vor. Zufrieden nickend trat er dann zurück.
    »Das war der erste«, sagte er. »Nun den Haluter.«
    Inzwischen hatten Berryins Assistenten eine Antigravplatte unter Tolots schweren Körper
geschoben.
    »Hoffentlich paßt er in den Käfig«, sagte Arrek grinsend.
    »Sie finden das alles wohl ziemlich amüsant?« erkundigte sich Ko-Antin.
    »Warum auch nicht?« Arreks rotes Gesicht blieb wie immer vollkommen gleichmütig. »Es sind
schließlich unsere Gegner, die wir duplizieren.«
    Ko-Antin streckte eine Hand in Arreks Richtung aus.
    »Jetzt könnte ich zehn Ihrer Wunderpillen brauchen«, sagte er.
    Sie sahen zu, wie Tolot in den Käfig des Strukturaufzeichners geschoben wurde.
    Berryin ließ die Antigravplatte wieder herausholen und stellte das Gerät ein.
    »Ich glaube, wir können uns in die Zentrale zurückziehen«, sagte Ko-Antin zu Arrek. »Hier
verläuft alles reibungslos.«
    Es wurde Zeit, daß sie sich mit der SUSAMA aus diesem Sektor zurückzogen. Das nächste Ziel des
Duplikatorschiffes war der Situationstransmitter, durch den die SUSAMA auch aufgetaucht war.
    Ko-Antin würde sein Schiff mit Normaltriebwerken fliegen, denn die Haluter sollten glauben,
daß das Überlichttriebwerk der SUSAMA beschädigt war. Das würde den Gegner zum zweitenmal in eine
Falle gehen lassen.
    Ko-Antin bezweifelte nicht mehr, daß das Schiff der Haluter der SUSAMA in den
Situationstransmitter folgen und direkt in die Intervallzone fliegen würde.
    In der Zentrale angekommen, übernahm Ko-Antin die Steuerung des Duplikatorschiffes.
    »So«, sagte er zu Arrek, der sich neben ihm niederließ, »jetzt bringen wir unsere Falle in
Sicherheit.«

8.
    Zwei Lichtjahre von dem Schauplatz der Raumschlacht entfernt materialisierte die
CREST III wieder im Normalraum und wurde von Oberst Rudo sofort in den Ortungsschutz einer Sonne
geflogen. Das Entsetzen, das sich nach Marshalls Nachricht an Bord des Ultraschlachtschiffes
ausgebreitet hatte, war einer lähmenden Beklemmung gewichen. Rhodan gab nur die nötigsten
Befehle. Innerhalb der Zentrale war es still.
    Als die CREST III eine Kreisbahn um die von Rudo ausgesuchte Sonne eingeschlagen hatte, rief
Rhodan den Paddler zu sich.
    »Sie können uns ungefähr sagen, welches Ziel die Tefroder verfolgen«, sagte Rhodan.
»Vielleicht gibt es eine Möglichkeit, das Schlimmste zu verhindern.«
    »Mir scheint, die

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