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Silberband 028 - Lemuria

Titel: Silberband 028 - Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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innerhalb dieses Schiffes befände, um Ihre Zuverlässigkeit zu
überprüfen, von der die Zentrale glaubt, daß sie oft genug strapaziert wurde. Dieser Glaube, so
scheint mir, besteht zu Recht, denn Sie sind mit dem Plan hierhergekommen, die Schablone zu
vernichten. Das versuchen früher oder später alle Verbindungsmänner. Es ist psychologisch leicht
erklärbar. Wenn man sein ganzes Leben mit Männern zusammentrifft, die genauso aussehen wie man
selbst, die die gleiche Sprache sprechen und den gleichen Charakter haben, dann muß es früher
oder später zu einem solchen Ausbruch kommen. Zunächst versucht man seine Schwierigkeiten dadurch
aus der Welt zu schaffen, daß man sich anders verhält als die übrigen Duplos des gleichen
Originals. Es ist eine Flucht vor der eigenen Persönlichkeit, die schließlich in der Erkenntnis
endet, daß es sinnlos ist, ein anderer Mensch als das Original sein zu wollen.«
    »Ist Ihre Ansprache beendet?« erkundigte sich Sechsunddreißig.
    »Ich glaube ja«, sagte Arrek.
    »Dann bin ich an der Reihe. Es ist für Sie vollkommen gleichgültig, ob ich die
Schablone finde oder nicht. Sie werden hier in diesem Gang sterben.«
    »Dafür wird man Sie töten«, sagte Arrek.
    »Das mag schon sein, doch ich werde dafür sorgen, daß Ihr Tod wie ein Unfall aussieht. Sobald
ich Sie erschossen habe, werde ich Sie mit Kerosin übergießen und anzünden. Das wird den Roboter
veranlassen, aus seiner Nische hervorzukommen und über Sie hinwegzurollen. Was, glauben Sie, ist
danach noch von Ihnen übrig, Arrek?«
    »Nicht sehr viel, fürchte ich«, gab Arrek zu.
    Sechsunddreißigs Augen leuchteten auf, Arrek sah, wie die Waffe in der Hand des Duplos
zitterte. Der Tod war Arrek schon oftmals begegnet, doch er hatte ihm noch nie so unmittelbar
gegenübergestanden wie in diesem Augenblick. Arrek mußte unwillkürlich daran denken, daß im
gleichen Augenblick ein anderer Mann, der genauso aussah wie Sechsunddreißig, in der Zentrale der
SUSAMA stand und über das Problem der Relativität der Zeit nachdachte.
    Wohl zum erstenmal hatte Sechsunddreißig das erreicht, was er sein ganzes Leben lang erstrebt
hatte: Er war anders als die anderen Duplikate von Ko-Antins Körper. Eine gewaltsam
herbeigeführte Lösung durch das Unterbewußtsein eines unglücklichen Wesens.
    Der Multiduplikator – was für eine schreckliche Maschine, dachte Arrek.
    »Was würden Sie tun, wenn ich Ihnen verspräche, Ihnen mit einem Rettungsboot Gelegenheit zur
Flucht zu geben?« fragte Arrek.
    »Ich würde sagen, es ist ein verdammter Trick!« rief Sechsunddreißig.
    Ich könnte Tage reden, ohne das Mißtrauen auszulöschen, das er in sich gespeichert hat, überlegte Arrek erschüttert . Ich muß ihn töten, bevor er Unheil anrichten kann.
    »Gehen Sie in die Mitte des Ganges!« befahl Sechsunddreißig.
    Der Stellvertretende Kommandant wußte, daß er dort erschossen werden sollte, inmitten des
Ganges, wo der schwere Roboter über ihn hinwegwalzen würde.
    »Nun gut«, sagte er langsam. Er wandte sich von Sechsunddreißig ab, als wollte er dessen
Anordnung nachkommen. Er brachte diese Bewegung jedoch nicht zu Ende, sondern warf sich mit einem
mächtigen Satz in Richtung des Gegners. Zischend entlud sich der Strahler. Der Energiestoß
flammte über Arreks Rücken. Der korpulente Mann prallte gegen Ko-Antins Beine. Der Duplo wurde zu
Boden gerissen. Ein weiterer Schuß löste sich und traf die Decke. Brennende Stücke der
Deckenverkleidung stürzten in den Gang herab. Arrek umklammerte die Waffenhand Ko-Antins und
drückte sie nach unten.
    Ein Summen wurde laut.
    »Der Roboter!« rief Sechsunddreißig entsetzt. »Die Schüsse locken ihn heraus.«
    Arrek holte mit der anderen Hand aus und schmetterte sie Sechsunddreißig ins Gesicht. Ko-Antin
gab einen unartikulierten Laut von sich. Sein Körper bäumte sich auf. Arrek hörte das
gleichmäßige Surren der Gleitrollen des Roboters. Gleichzeitig spürte er, wie eine ätzende
Flüssigkeit über seinen Nacken lief. Die Maschine kam aus der Nische gerollt und versprühte das
Löschmittel.
    Verzweifelt versuchte Sechsunddreißig, Arrek von sich abzuschütteln. Sein Gegner war
mindestens zehn Pfund schwerer als er. Wieder schlug Arrek zu. Dann riß er sich mit einem Ruck
los und warf sich zur Seite. Der quadratische Körper des Löschroboters füllte fast den gesamten
Gang aus. Arrek rang nach Atem. Er schaute in die Richtung, wo Ko-Antin Nummer

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