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Silberband 028 - Lemuria

Titel: Silberband 028 - Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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töten.
    Der erste Teil des Problems, nämlich Ko-Antin Sechsunddreißig zu finden, war bei logischem
Vorgehen bestimmt weitaus einfacher als die Erfüllung des zweiten Teils, der darin bestand, den
Duplo zu töten.
    Genauso, wie er jetzt zu Sechsunddreißig ging, konnte eines Tages jemand zu ihm kommen, um ihn
auszuschalten, überlegte er. Natürlich hätte man Sechsunddreißig von der Zentrale aus töten
können. Ein kurzer Impulsstoß hätte genügt. Der Reizwellenempfänger in Sechsunddreißigs
Hinterkopf hätte sofort angesprochen. Doch diese Methode konnte leicht zu einem Massenmord
werden, weil mindestens ein Dutzend Tefroder zusammen mit Sechsunddreißig den Tod finden
würden.
    Und je komplizierter ein Mord durchgeführt wird, desto leichter werden Fehler begangen. Die
gewöhnliche Methode, dachte Arrek, war immer noch die beste.
    Er war so intensiv mit seinem Vorgehen beschäftigt, daß er das Dröhnen der Normaltriebwerke
der SUSAMA völlig überhörte. Sie flogen dicht unterhalb der Lichtmauer, um weiterhin den Anschein
zu erwecken, ihr Überlichtantrieb sei defekt.
    Ko-Antin war bestimmt ein brauchbarer Mann, aber manchmal hielt er zu lange an alten Befehlen
fest. An Ko-Antins Stelle hätte Arrek schon längst einen Sprung in den Linearraum gewagt, um die
Duplizierung voranzutreiben. Leider konnte Arrek den Kommandanten nur beraten. Befehle durfte er
ihm nicht erteilen.
    »Sie sind unser Agent«, hatte Joakin gesagt. »Unser Vertrauensmann. Ko-Antin ist der
Kommandant der SUSAMA. Vergessen Sie das nie, denn er ist als Kommandant ebensogut wie Sie als
Agent der Zentrale.«
    Na schön, dachte Arrek gleichmütig. Wäre Joakin an Bord, dann könnte er sich endlich einmal
davon überzeugen, daß ein Kommandant ab und zu die Entscheidungskraft eines guten Agenten
benötigt, um voranzukommen. Aber Joakin war selbst nur Kommandant, ein hervorragender Kommandant,
gewiß, aber es fehlte ihm die Intuition, um in manchen Situationen rein gefühlsmäßig das Richtige
zu tun.
    Arrek bewegte sich auf den Antigravschacht zu.
    Als Arrek in die unteren Decks schwebte, richtete er seine Gedanken wieder auf sein eigenes
Problem. Da Sechsunddreißig es noch nicht wagen konnte, in den Duplikatorraum einzudringen, war
die Anzahl der möglichen Verstecke ziemlich gering.
    Arrek zog den Individualtaster hervor und schaltete ihn ein. Mit diesem Gerät konnte er die
Gehirnschwingungen eines versteckten Wesens erkennen und sogar die exakte Entfernung ablesen, die
dieses Wesen noch von ihm trennte. Die Technik, dachte Arrek, macht einem alles viel zu leicht.
Sechsunddreißig hatte noch nicht einmal die Chance, sich einen Verwirrer zu beschaffen, der den
Individualtaster zu einem nutzlosen Instrument machen würde. Der Antiparahelm vermochte gegen den
Taster nicht abzuschirmen.
    Arrek schwang sich aus dem Schacht. Trotz seiner körperlichen Schwere bewegte er sich völlig
lautlos. Wenn er wirklich einmal ein Geräusch verursachte, ging dieses im Dröhnen der
Normaltriebwerke unter.
    In Gedanken unterteilte Arrek das Deck, in dem sich der Duplikatorraum befand, in drei
Bezirke. Der mittlere Bezirk kam sowieso nicht für Sechsunddreißig in Frage, weil dort die
Duplikatoranlage aufgestellt war. Blieben also nur die beiden äußeren Bezirke.
    Arrek fragte sich, welchen von beiden er an Sechsunddreißigs Stelle gewählt haben würde.
Wahrscheinlich den hinteren Bezirk, weil dort naturgemäß weniger Besatzungsmitglieder
vorüberkamen. Arrek erreichte den Duplikatorraum. Drinnen hörte er Berryins Stimme. Der Leitende
Ingenieur hatte jetzt alle Hände voll zu tun. Später, wenn die ersten Duplikate fertig waren,
konnte sich Berryin auf eine gelegentliche Kontrolle des Duplikators beschränken.
    Was für eine schreckliche Maschine, dachte Arrek angewidert. Wie hatte ihr Erfinder zulassen
können, daß sie jemals in so großer Zahl gebaut wurde? Wie hatte überhaupt jemand eine solche
Erfindung der Öffentlichkeit übergeben können? Aber war es nicht eine logische Entwicklung?
Telefon, drahtloser Funk, Desintegrator, Integrator und dann der Multiduplikator. So, wie man von
einem Funkbild unzählige Reproduktionen herstellen konnte, war es auch mit einem Körper möglich.
Ein einfacher Vergleich, dachte Arrek. Aber zutreffend.
    Berryins Stimme verklang, als Arrek den Hauptgang verließ. Wenige Augenblicke später schlug
der Individualtaster aus. Arrek hob die Schultern. Da es hier unten keine Kabinen

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