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Silberband 028 - Lemuria

Titel: Silberband 028 - Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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auf die mechanischen
Vorgänge, sondern betraf die chemischen, biologischen und physikalischen Ereignisse an Bord der
beiden Raumschiffe in gleicher Weise. Da die Uhren auf der CREST III dem gleichen Naturgesetz
unterlagen, erschien der Besatzung die an Bord des Schiffes ablaufende Zeit als Realzeit.
    Nur die Berechnungen ergaben in völliger Exaktheit, wieviel Zeit für einen imaginären oder
objektiven Betrachter in Wirklichkeit verstrich.
    Die sogenannte Inertialmasse beider Schiffe war so angestiegen, daß jede weitere
Beschleunigung unmöglich war.
    Perry Rhodan war sich darüber im klaren, daß sich der augenblickliche Zustand erst dann ändern
würde, wenn beide Raumschiffe ihre Geschwindigkeit rapide verlangsamten oder zusammen in einen
übergelagerten Raum vorstießen, wo wieder völlig andere Gesetze galten und der
Zeitverschiebungsfaktor umgangen werden konnte.
    Bei der augenblicklichen Geschwindigkeit hätte die Duplizierung Guckys, Noirs und Tolots vom
Standpunkt eines Beobachters auf dem einzigen Planeten Big Blues Jahrhunderte gedauert – sie
wäre praktisch sinnlos gewesen. Wem hätten die Tefroder an Bord der SUSAMA die Duplos
präsentieren wollen, wenn ihre Vorgesetzten bereits seit Generationen nicht mehr am Leben
waren?
    In einer ähnlichen Lage befand sich die CREST III. Rhodan wollte unter allen Umständen
vermeiden, daß zu große Verschiebungen gegenüber der Realzeit auftraten, denn das hätte sich bei
einer Rückkehr in die heimatliche Galaxis katastrophal auswirken können.
    »Wir müssen irgend etwas unternehmen«, rief Atlan. »So geht es nicht weiter.«
    »Ich habe eine Nichte auf der Erde«, sagte Major Henderson. »Kalak gab mir eine wunderbare
Puppe, die ich ihr zum siebten Geburtstag schenken wollte.« Er lächelte. »Glauben Sie, Sir, daß
eine Puppe das richtige Geschenk für eine Großmutter ist?«
    »Nein«, sagte Rhodan. »Ihrer Nichte muß geholfen werden.« Er wandte sich an Oberst Rudo. »Wir
werden ein blitzschnelles Linearmanöver durchführen. Zeit für lange Berechnungen haben wir nicht.
Es kommt nur darauf an, daß wir vor dem Duplikatorschiff wieder im Normalraum
materialisieren.«
    Rudo wiegte den Kopf hin und her. »Wir benötigen exakte Berechnungen über den Kurs des
Gegners, Sir«, wandte er ein. »Ein Sprung auf gut Glück ist immer gefährlich.«
    »Arbeiten Sie mit ungefähren Daten«, wies ihn Rhodan an. »Wir müssen die Tefroder
überraschen.«
    Das Unbehagen stand dem Epsaler im Gesicht geschrieben. Schweigend traf er seine
Vorbereitungen. Rhodan sprach mit dem Kommandanten der Feuerleitzentrale. Er ordnete an, daß auf
seinen Befehl die Transformkanonen eine Salve abfeuern müßten.
    »Die Sache gefällt mir nicht«, sagte Atlan. »Ich bezweifle, daß die Tefroder darauf
hereinfallen.«
    »Vielleicht bleibt ihnen gar keine andere Wahl«, meinte Rhodan. »Wenn ihr Überlichttriebwerk
tatsächlich defekt ist, dann fliegen sie genau vor unsere Geschütze.«
    »Darauf dürfen Sie sich nicht verlassen«, warnte Kalak. »Bei den Tefrodern muß man mit den
unwahrscheinlichsten Dingen rechnen.«
    »Sie können unmöglich schnell genug reagieren«, sagte Rhodan verärgert. »Führen Sie das
Manöver aus, Oberst!«
    Die gefährliche Situation hatte an Bord der CREST III eine gespannte Atmosphäre geschaffen.
Die Männer waren nervös. Die bisher erfolglose Verfolgung hatte nicht dazu beigetragen, ihren
Optimismus zu vergrößern. Das Bewußtsein, daß der Gegner bald im Besitz einer ungeheuren
Streitmacht sein sollte, lähmte die Entschlossenheit der Raumfahrer des Solaren Imperiums.
    Im Augenblick bestand für die CREST keine unmittelbare Gefahr. Ihr HÜ-Schirm, der ständig
aktiviert war, würde sie vor etwaigen Angriffen der Duplos schützen, da er auch für Teleporter
undurchdringlich war. Aber es ging nicht allein um die CREST. In dem Augenblick, wo die Tefroder
alle erforderlichen Informationen von den Duplos erhalten hatten, würde das Ende der terranischen
Stützpunkte im Einflußbereich der MdI eingeläutet werden. KA-preiswert, Gleam und das
Schrotschuß-System wären verloren. In weiterer Folge wäre die Milchstraße und vor allem das
Solare Imperium bedroht.
    Jedes Manöver, das die CREST III bisher zur Erreichung ihres Zieles ausgeführt hatte, war ein
Fehlschlag gewesen. Auch jetzt besaß Rhodan wenig Hoffnung, daß sie den entscheidenden
Vernichtungsschlag führen könnten. Für ein exaktes Linearmanöver, das

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