Silberband 028 - Lemuria
locken.«
»Wollen Sie mit Berryin sprechen und ihm sagen, daß der Plan mit den Kopien aufgegeben wird?«
erkundigte sich Arrek.
Ko-Antin schüttelte den Kopf. »Die Rettungsboote werden ausgeschleust. Ich hoffe, daß
wenigstens eines davon sein Ziel erreichen wird.«
Das geschickte Manöver der Terraner ließ Arrek neuen Respekt vor dem Gegner empfinden. Sie
hatten es mit Angehörigen eines Volkes zu tun, das offenbar durch viele Kämpfe im Weltraum große
Erfahrungen gesammelt hatte. Vor allem schienen die Terraner selbst in aussichtsloser Situation
niemals aufzugeben.
Die SUSAMA begann mit allen verfügbaren Waffen auf die Kleinstraumschiffe in der Nähe zu
feuern.
Ein plötzliches Flimmern lenkte Arrek von der Beobachtung der gegnerischen Schiffe ab.
Unmittelbar neben dem Platz des Kommandanten materialisierte der kleine Duplo. Ko-Antin zuckte
zusammen, als sich das Wesen zu ihm herabbeugte.
»Die Terraner haben sämtliche Korvetten und Moskito-Jets ausgeschleust!« rief Guckys Duplikat
aufgeregt. »Das bedeutet allerhöchste Gefahr für uns.«
»Wie viele Beiboote gibt es an Bord des terranischen Schiffes?« fragte Arrek, während Ko-Antin
verbissen den von Vernion eingeschlagenen Kurs beibehielt.
»Fünfzig Korvetten und fünfhundert Moskitos«, berichtete der Duplo.
»Wir müssen Ausweichmanöver fliegen«, sagte Ko-Antin widerwillig. »Die Verfolger kommen immer
näher.«
Die Normaltriebwerke der SUSAMA begannen zu dröhnen, als Ko-Antin versuchte, den terranischen
Beibooten mit voller Beschleunigung zu entkommen. Gleich darauf beugte sich der Kommandant über
den Lausprecher des Interkoms und befahl, daß sofort zwei Beiboote startbereit gemacht werden
sollten.
»Sobald die Kopien fertig sind, schicken wir die beiden Rettungsboote los«, sagte Ko-Antin.
»Das wird die Terraner von der SUSAMA ablenken.«
Von der Verzweiflung, die sich an Bord der CREST III auszubreiten drohte, war kaum
noch etwas zu spüren. Gespannt verfolgten die in der Kommandozentrale weilenden Offiziere und
Mutanten die Manöver der Korvetten und Moskitojäger. Plötzlich hatten die Terraner wieder eine
Chance, das Duplikatorschiff zu vernichten, bevor es seine tödlichen Boten aussenden konnte.
Rhodan, der den Befehl zum Ausschleusen sämtlicher Beiboote gegeben hatte, hielt das
Ultraschlachtschiff noch zurück, um im richtigen Augenblick zum entscheidenden Schlag auszuholen.
Der I. Korvettenflottille unter dem Kommando von Major Don Redhorse war es gelungen, einen
schweren Treffer am gegnerischen Schiff zu landen. Der Cheyenne hatte es außerdem verstanden, in
der Nähe des tefrodischen Kugelraumers zu bleiben. Er ließ sich mit der KC-1 durch keine noch so
geschickten Manöver abschütteln. In der Nähe der KC-1 hielten sich mindestens sechzig Moskitos
auf, die mit blitzschnellen Vorstößen den Gegner immer wieder verwirrten.
Rhodan war sich über das Ausmaß der Zerstörungen an Bord des Duplikatorschiffes im unklaren.
Seit dem Angriff der I. Flottille hatten die Tefroder kein Linearmanöver mehr durchgeführt. Das
konnte bedeuten, daß die Überlichttriebwerke des Duplikatorschiffes beschädigt waren. Da aber
außerdem die Möglichkeit bestand, daß die Tefroder ihren bereits erfolgreich angewandten Trick
wiederholen wollten und eine Zerstörung der wertvollen Triebwerke nur vortäuschten, hielt es
Rhodan für richtiger, nicht alle Beiboote gleichzeitig angreifen zu lassen. Er wollte auf jeden
Fall vermeiden, daß sich der Feind immer wieder in den Linearraum zurückzog.
»Du hattest die rettende Idee, Perry«, sagte Gucky und unterbrach Rhodans Gedanken. »Wenn wir
die Korvetten und Jäger nicht ausgeschleust hätten, wären die Tefroder wahrscheinlich schon in
Sicherheit.«
Worte des Lobes hörte man von dem Mausbiber selten. Rhodan erkannte daran, wie erleichtert
Gucky über ihren unerwarteten Erfolg war.
Major Don Redhorse war fest entschlossen, sich mit der KC-1 nicht abschütteln zu
lassen. Dem Kommandanten des Duplikatorschiffes war es mit mehreren unvermuteten Manövern
gelungen, einen Teil der Moskitos hinter sich und seinem Schiff zu lassen, doch Redhorses
Korvette folgte noch immer dichtauf.
Das Ziel das gegnerischen Schiffes war der einzige Planet Big Blues. Redhorse fragte sich, ob
es dort einen tefrodischen Flottenverband gab. Er rechnete mit einem unverhofften Eingreifen
feindlicher Schiffe. Bisher hatten die Tefroder jedoch nichts unternommen, um das
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