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Silberband 028 - Lemuria

Titel: Silberband 028 - Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Maßnahmen, die Ihnen im Interesse des Vorhabens notwendig erscheinen. Sie
werden für die Folgen verantwortlich gemacht. Die Sperrschaltung wird in drei Sekunden beseitigt.
Verlassen Sie die Memohalle und schreiten Sie zur Befehlserteilung. Ende.«
    Die Hauptzentrale schaltete ab, der Bildschirm erlosch. Auf ihm war nur das Große
Symbol zu sehen gewesen; zwei Galaxien auf schwarzem Grund.
    Joakin beeilte sich. Diesmal wurde er nicht mehr kontrolliert. Als er in einem mechanischen
Lift nach oben glitt, warf er einen Blick in die riesigen Hallen der Umformerstationen. Dies war
eine Welt der technischen Superlative.
    Joakin betrat die Schaltzentrale. Das planetarische Robotgehirn war frei für eine
Zusatzprogrammierung. Joakin trat vor das Justierungspult. Seine Fingerspitzen begannen über die
Tasten zu huschen.
    Jeder Befehl wurde aufgezeichnet, sinnentsprechend ausgewertet, bis ins Detail vervollkommnet
und der zuständigen Ausführungsautomatik zugeleitet. Eine Mammutmaschinerie schaltete im Zeitraum
von zwei Minuten um.
    Die bisherigen Maßnahmen wurden annulliert. Joakin ahnte, daß das Memospiel seinen Zweck
verfehlt hatte. Nun half nur noch nackte Gewalt.

13.
Atlan
    Wir schrieben den 26. April des Jahres 2404. Ich hatte zusammen mit Melbar Kasom
die Offiziersmesse III betreten und hinter einem Robot-Tisch mit automatischer Speisenzuführung
Platz genommen.
    Die Verpflegung auf terranischen Fronteinheiten war meiner Auffassung nach dürftig. Die
Nutzlastkapazität eines Ultraschlachtschiffes war im Verhältnis zu seinen gigantischen
Abmessungen bescheiden. Fast hundert Prozent der verfügbaren Räume wurden von Waffen,
Ersatzteillagern, Kraftstationen und anderen Abteilungen eingenommen.
    Früher, zur Zeit der alten Sprungschiffe, hatte man noch überwiegend Konserven und
Tiefkühlkost eingelagert. Jetzt war man hauptsächlich zur Synthesenahrung übergegangen. Echtes
Fleisch und Frischgemüse gab es nur selten.
    Dieser Umstand erregte allgemeines Unbehagen. Ich hatte deshalb darauf verzichtet, die
Einheiten der USO-Flotte ebenfalls auf den zwar nahrhaften, aber abstoßend aussehenden und wenig
wohlschmeckenden Synthobrei umzustellen. Auf meinen Schiffen gab es nach wie vor echtes Fleisch
aller Art sowie Frischgemüse und Früchte.
    Das hatte den Nachteil, daß USO-Raumer nicht so lange unterwegs bleiben konnten wie
terranische Schiffe. Frischwaren beanspruchten wesentlich mehr Lagerraum als Synthoprodukte.
    Melbar Kasom, der stärkste Esser an Bord, beschwerte sich über den rotgelben Brei, der aus dem
Zuteilungsschlitz auf die Teller quoll.
    Ich kam nicht mehr dazu, über Kasoms Klagen nachzudenken oder die Bordverpflegung zu
verwünschen. Obwohl die CREST III seit Stunden gefechtsklar war, gellte der Alarm nochmals durch
alle Abteilungen.
    Ich hatte angenommen, an das nervenzermürbende Heulen der Sirenen längst gewöhnt zu sein.
Jetzt fuhr ich zusammen wie ein Anfänger, der zum ersten Male einen Vollalarm erlebt.
    Kasoms Teller kippte mitsamt dem Tisch um. Mein Spezialist hatte sich etwas zu hastig
erhoben.
    Ich sprang ebenfalls auf, hielt den Tisch instinktiv fest und zog ihn in die richtige Lage
zurück.
    Die Lärmpfeifen und Glocken fielen ebenfalls ein.
    »Stufe eins«, sagte Kasom mit stoischer Ruhe. »Wollen wir wetten, daß Perry Rhodan soeben zu
schwitzen beginnt? Ich habe das Gefühl, als hätte er einen wichtigen Punkt übersehen.«
    »Das Gefühl habe ich schon lange.«
    Wir rannten! Mit uns rannten die vier- bis fünfhundert Besatzungsmitglieder, die zum
Essenfassen von ihren Gefechtsstationen entlassen worden waren.
    Sie rannten, kauten, fluchten, klappten die Druckhelme der Raumanzüge zu und schwangen sich in
die engen Rohre der Preßluftschächte.
    Kasom konnte die Blitzbahnen nicht benutzen. Sein Riesenkörper paßte nicht hinein. Da wir uns
ohnehin auf dem Zentraldeck befanden, folgte ich ihm durch die auf gleitenden Mannschotts und
sprang draußen auf die Transportbänder. In Raumschiffen von der Größenordnung einer CREST III
wäre es unsinnig gewesen, die kilometerlangen Wege laufen zu wollen. Die Herstellung der vollen
Gefechtsbereitschaft hätte viel zu lange gedauert. Im Andromedanebel hing die Existenz eines
Schiffes aber von blitzschnellen Manövern ab.
    Wir erreichten die Zentralekugel und wurden von dem Kontrollautomaten eingelassen.
Anschließend schlugen die Hermetiktore zu. Die CREST III befand sich jetzt im sogenannten

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