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Silberband 028 - Lemuria

Titel: Silberband 028 - Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Lautsprechern. »Gefechtsposition
eingenommen. KC-41 bis 50 klar zum Ausschleusen.«
    Ich begann zu resignieren. Henderson befehligte die zehn Beiboote der Fünften Flottille. Sein
Kommandostand lag nicht etwa in einer der vielen Nebenzentralen der CREST III, sondern im
Steuerraum seines Flaggschiffes. Es war die KC-41.
    Rhodan sprach wieder. Ich lauschte beunruhigt auf seine Worte.
    »Sofort ausschleusen, Henderson. Sie lösen die Erste Flottille unter Major Don Redhorse ab.
Nehmen Sie nach Plan Zero Ihre Abfangposition ein, vermeiden Sie überlichtschnelle Funksprüche
und halten Sie die Augen offen. Ich möchte aus dem freien Raum keine Überraschungen erleben.«
    »Verstanden, Sir. Redhorse geht mit seinem Flaggschiff soeben längsseits. Er wird eingeholt.
Ich möchte, wenn Sie gestatten, eine Frage stellen.«
    »Ja?«
    »Werden Sie ein Bergungsmanöver einleiten? Ich meine – haben Sie die Absicht, einige der
Gefangenen an Bord zu nehmen? Wenn ja, bitte ich darum, mit zwei Korvetten Feuerschutz fliegen zu
dürfen. Ich könnte näher an das Zielgebiet herangehen.«
    »Einverstanden. Ja, ich werde eine Bergung mit Traktorstrahlern versuchen. Etwas werden wir
wohl auffischen. Sie bleiben mit Ihrer KC-41 aber draußen. Kommandieren Sie zwei erfahrene
Kommandanten ab. Ende.«
    Hendersons Fernbild verblaßte. Ich nickte unwillkürlich vor mich hin. Perrys Planung lag nun
offen vor mir. Er wollte zwar unter keinen Umständen landen und die CREST den Gewalten einer
Bodenstation preisgeben; aber er dachte auch nicht daran, die Hilferufe ungehört verhallen zu
lassen. Die Entscheidung war für einen Terraner ganz typisch. Kein Arkonide hätte sich auf solche
Dinge eingelassen.
    Vielleicht lag es aber gerade an solchen Entschlüssen, daß Terra innerhalb von drei
Jahrhunderten zur führenden Macht in der Milchstraße aufgestiegen war.
    »Unsinn!« meldete sich mein Logiksektor mit heftigen Impulsen. »Er ist
leichtsinnig. «
    Die Chefs der einzelnen Zentralen erhielten detaillierte Befehle. Rhodan wirkte auf mich wie
eine menschgewordene Rechenmaschine. Er ließ keine Vorsichtsmaßnahme außer acht und dachte an die
unmöglichsten Eventualitäten.
    Nach seiner Befehlserteilung zu urteilen, rechnete er sogar mit einem Überraschungsangriff vom
Planeten aus. Er stellte drei mögliche Angriffsarten heraus und ließ dafür die entsprechenden
Vorbereitungen treffen.
    Als der Superriese der GALAXIS-Klasse einem wimmelnden Ameisenhaufen glich und die
Robotkommandos auf ihre Plätze eilten, kam Perry zu mir herüber. Ich saß immer noch in meinem
Sessel.
    Er schaute lächelnd auf mich herunter, begutachtete mein mißmutig verzogenes Gesicht und
erkundigte sich:
    »Nun, Admiral, was hat man jetzt noch einzuwenden? Habe ich etwas übersehen?«
    Ich winkte ab.
    »Wenn ich dir damals im Venusmuseum den Schädel eingeschlagen hätte, brauchte ich mich jetzt
nicht mit einem wildgewordenen Barbaren herumzuärgern. Nein, es sieht so aus, als hättest du
nichts übersehen.«
    Oberst Cart Rudo lachte vor sich hin, und der Erste Offizier, Brent Huise, grinste mich
an.
    »Ich glaube, Sir, wir haben Hunger!« erklärte Melbar Kasom würdevoll. Den Erdgeborenen
warf er drohende Blicke zu. Ich konnte meine Heiterkeit über sein Benehmen kaum verbergen.
    »Ertrusischer Freßsack«, schimpfte Cart Rudo. »Wenn ich hundert Mann von Ihrer Sorte an Bord
hätte, müßte ich zwecks Lebensmittelauffrischung irgendwo notlanden.«
    Kasom, zweieinhalb Meter hoch und über zwei Meter breit, 16,3 Zentner schwer, betrachtete den
›nur‹ zehn Zentner schweren Epsaler von oben bis unten.
    »Ein Kämpfer von Ertrus überhört das Kreischen unterernährter Zwerge. Ein USO-Spezialist nimmt
es nicht einmal wahr. Wer also hat hier gesprochen?«
    Cart Rudo lief rot an. Ich stand aber schleunigst auf und schubste meinen ertrusischen
›Meister aller Klassen‹ zur Seite. Wenn sich die beiden Giganten in die Haare gerieten, wurde es
für normalgebaute Leute Zeit, das Feld zu räumen.
    Icho Tolot, fraglos das stärkste Intelligenzwesen an Bord der CREST, lachte dröhnend. Ich wich
seinen vier tätschelnden Pranken aus und bemerkte befriedigt, daß auch Kasom unwillkürlich seinen
Schritt beschleunigte.
    »Gehen wir essen«, lenkte ich rasch ab. »In der Tat, Melbar, Sie hatten eine gute Idee.«
    Rhodans Lippen zuckten verdächtig. Unser Disput war schon wieder vergessen. Ich aber erkannte
erneut, daß es eine besondere Kunst war,

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