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Silberband 029 - Der Zeitagent

Titel: Silberband 029 - Der Zeitagent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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antwortete der Major. »Dachten Sie, wir kehrten in die Station zurück, um den
Kampfrobotern der Tefroder in die Hände zu laufen?«
    Brank sagte erbittert: »Hier werden wir in ein paar Stunden erfrieren.«
    Er war ein alter mürrischer Mann, dieser Sennan Brank, aber diesmal hatte er völlig recht.
    »Wir suchen uns einen Unterschlupf«, verkündete Redhorse unbeirrbar. »Irgendwo in der Nähe
befindet sich bestimmt eine verlassene lemurische Stadt. Dort werden wir uns verkriechen und
unsere Lage überdenken.«
    In einigen Metern Entfernung wühlte sich Papageorgiu durch den Schnee. Es schien ihm Spaß zu
machen. Ich wartete nur darauf, daß er eine Schneeballschlacht vorschlagen würde.
    Der kalte Wind schnitt mir ins Gesicht. Ich blieb ständig in Bewegung, um zu verhindern, daß
Füße oder Hände frühzeitig erkalteten. Die Gesichter meiner Begleiter hatten sich gerötet. Ich
sah bestimmt nicht anders aus. Unsere Kleidung war mit Schneeflocken bedeckt.
    Ich schaute in die Eiswüste hinaus und fragte mich, wie Redhorse eine Stadt finden wollte.
Wenn in unserer Nähe jemals eine lemurische Ansiedlung bestanden hatte, dann war sie längst unter
Eis und Schnee begraben.
    Papageorgiu kam zu uns zurück, und wir drückten die Tür der Kuppel zu. Jetzt waren wir
endgültig von den warmen und schützenden Räumen der tefrodischen Station abgeschlossen.
    »Glauben Sie, daß die Anlagen dieser Station genau auf die Zeitfalle von Pigell eingestellt
waren, Major?« fragte Bradon den Cheyenne, als wir uns vom Boden abhoben.
    »Der Verdacht liegt nahe«, stimmte Redhorse zu. »Es war bestimmt kein Zufall, daß wir hier
herausgekommen sind.«
    »Das würde bedeuten, daß die Meister der Insel über ein Tastergerät verfügen, mit dessen Hilfe
sie jede Zeitverschiebung innerhalb der Bewegungsebene orten können«, sagte Bradon nachdenklich.
»Das heißt, daß unsere Gegner genau wissen, wo wir zu finden sind.«
    Redhorse schwieg. Bradons Überlegungen trugen nicht dazu bei, unseren Optimismus zu erhöhen.
Wenn die Meister der Insel wußten, wo wir zu finden waren, dann besaßen sie bestimmt auch eine
Möglichkeit, uns anzugreifen.
    Brank flog an meine Seite, auf seinem runzeligen Gesicht tauten Schneeflocken und gaben ihm
ein groteskes Aussehen.
    Je weiter wir uns von der Station entfernten, desto heftiger und kälter schien der Wind zu
werden. Das war jedoch nur eine Folge meiner nachlassenden Widerstandskraft. Meine Füße brannten,
und ich wußte, daß sie bald gefühllos sein würden.
    Ein Schatten tauchte neben mir auf. Es war Olivier Doutreval.
    »Ziemlich kühl, was Korporal?« fragt er.
    »Ja«, bestätigte ich. »Es wird Zeit, daß wir einen Unterschlupf finden.«
    »Ich frage mich, was inzwischen auf Pigell geschah«, sagte Doutreval nachdenklich. »Ob es den
Männern gelungen ist, die Angriffe zurückzuschlagen?«
    Er hob die Schultern. Er schien nicht so überzeugt zu sein.
    »Glauben Sie auch, daß man uns hier erwartet hat?« fragte er mich.
    »Es sieht so aus«, gab ich zurück. »Die zehn Tefroder waren mit ihren Waffen direkt vor dem
Transmitter postiert. Offenbar haben sie dort nur gestanden, um eventuell auftauchende Fremde
sofort zu erschießen. Das beweist, daß unser Sprung von fünfhundert Jahren in die Relativzukunft
von den Meistern der Insel erkannt worden ist.«
    »Es ist ein komisches Gefühl, wenn man befürchten muß, daß jeder Schritt beobachtet wird«,
sagte Doutreval.
    »Hier beobachtet uns bestimmt niemand«, meinte ich verdrossen.
    Er streifte mich mit einem nachdenklichen Blick. »Sind Sie sicher?«
    Die Eiswüste unter uns war verlassen und tot. Sie bedeckte alle Spuren der lemurischen
Zivilisation. Weiter im Süden mochte es freundlicher aussehen. Dort gab es vielleicht noch
Leben.
    »Dort unten ist etwas!« schrie Papageorgiu plötzlich.
    Meine Augen folgten der Richtung, die sein ausgestreckter Arm angab, und ich gewahrte eine
dunkle Säule, die einige Meter aus dem Schnee ragte.
    »Ein Baum!« rief Brank impulsiv.
    Ich bedachte ihn mit einem mitleidigen Blick. Das Gebilde dort unten war künstlich. Außerdem
konnte kein Baum diesen Eismassen standhalten.
    »Vielleicht ist es irgendeine Markierung«, meinte Doutreval.
    »Wir fliegen darauf zu«, befahl Redhorse.
    »Es ist die Spitze eines Turmes!« rief Papageorgiu, der die besten Augen zu besitzen schien.
»Ich kann deutlich die abgebrochenen Antennen erkennen.«
    Wenn es ein Turm war und wenn es Antennen

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