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Silberband 029 - Der Zeitagent

Titel: Silberband 029 - Der Zeitagent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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versperrten uns den Weg in die anschließenden Räume und Gänge, die vielleicht die
Freiheit bedeutet hätten.
    Aber Redhorse bewies einmal mehr, daß er in ausweglos erscheinenden Situationen rasche
Entschlüsse treffen konnte.
    »Wir nehmen den kleinen Ausgang«, ordnete er an. »Er wird im Augenblick nicht bewacht.«
    Dichte Qualmwolken stiegen zu uns empor. Das Atmen fiel immer schwerer. Von den Thermoflammern
war kaum noch etwas zu sehen. Ich vermutete, daß sie dort waren, wo sich die Kampfmaschinen
besonders dicht ballten. Ab und zu zischte ein greller Strahl aus Rauch und Flammen hervor, der
beste Beweis dafür, daß auch die Roboter Mühe hatten, die Ungeheuer zu überwältigen.
    »Wir fliegen hintereinander, Lastafandemenreaos, Sie übernehmen die Spitze.«
    Ich traute meinen Ohren nicht, als ich Redhorse diesen Namen aussprechen hörte, als handelte
es sich um ein Wort mit drei Buchstaben. Papageorgiu, auf diese Weise geehrt, lächelte
anerkennend und ließ sich nach unten sinken.
    »Jetzt Sie, Brazos«, sagte Redhorse unerbittlich.
    Ich folgte dem großen Jungen, dessen Füße gerade noch aus dem Qualm ragten. Jetzt hatte ich
keine Zeit mehr, mich darum zu kümmern, was hinter mir geschah. Ich zog wieder den Strahler
hervor und versuchte, in diesem Durcheinander Einzelheiten zu erkennen. Der Lärm, den die Roboter
verursachten, war unvorstellbar. Je tiefer ich sank, desto geringer wurde meine Hoffnung, jemals
wieder lebend hier herauszukommen. Erst, als ich von Doutreval überholt wurde, gewann ich meine
Entschlossenheit zurück und beeilte mich, an der Seite des Funkers zu bleiben. Vor mir flog
Papageorgiu, wie ein großer häßlicher Fisch durch die Rauchschwaden gleitend. Er fuchtelte mit
den Armen. Anscheinend wollte er mir irgend etwas mitteilen, aber die Bedeutung seiner Signale
war mir unklar.
    Unter mir sah ich, wie der Qualm sich teilte. Für einen kurzen Augenblick konnte ich einen
Thermoflammer beobachten. Das Monstrum lag auf dem Rücken. Sein Kopf zuckte ständig nach oben.
Jedesmal verließ ein dünner Laserstrahl den Rachen der Bestie. Die Roboter nahmen die Kreatur
förmlich auseinander. Ich wünschte mir, mein Leben wäre nur halb so zäh wie das eines
Thermoflammers.
    Da tauchte der kleinere Ausgang vor uns auf. Papageorgiu landete sicher auf den Beinen. Er
stützte sich mit beiden Armen in der Türfassung und spähte in den Gang hinaus. Er war so groß und
breit, daß er den Durchgang völlig versperrte.
    »Worauf wartest du, mein Junge?« fragte ich, als ich hinter ihm aufsetzte. »Die Roboter werden
gleich hinter uns sein.«
    Die Aussicht auf einen Kampf mit den Automaten schien ihm nicht unwillkommen zu sein. Ich
mußte ihn förmlich auf den Gang hinausschieben. Dort war es zu meiner Erleichterung vollkommen
still. Ich atmete zufrieden die verhältnismäßig saubere Luft ein. Meine Augen tränten vom
beißenden Rauch.
    Doutreval kam zu uns. Ich schwöre, daß er sich die Zeit nahm, sein Haar zu glätten und über
seine Kombination zu streichen. Jede seiner Bewegungen drückte den Abscheu aus, den er vor
Schmutz und Unordnung empfand.
    Sennan Brank tauchte auf. Seine Äuglein musterten uns mit unverhohlenem Mißfallen.
    »Weiter!« knurrte er. »Was steht ihr hier noch herum?«
    Einen solchen Ton konnte sich nur der alte Brank erlauben. Er hatte lange genug das Gerücht
verbreitet, daß in seinem Oberstübchen einiges in Unordnung sei, um sich solche Frechheiten
leisten zu können.
    Redhorse und Bradon schoben sich durch den Eingang.
    »Dort drinnen ist die Hölle los«, informierte uns Redhorse knapp. »Es wird nicht mehr lange
dauern, bis die Thermoflammer erledigt sind. Dann werden die Roboter hinter uns her sein.«
    »Ja«, sagte Brank erbost, »wir stehen schon viel zu lange hier herum.«
    »Sehen wir uns doch ein bißchen um«, schlug Papageorgiu vor. Der Bursche hatte eine Art, einen
Kampf auf Leben und Tod mit einem Picknickausflug zu verwechseln, die mir auf die Nerven ging.
Seine Unbekümmertheit übertraf noch Redhorses Gelassenheit.
    »Sie können ja umkehren, wenn Sie so mutig sind«, sagte ich zu ihm.
    Er lächelte sanft. »Sie können wieder ›Junge‹ zu mir sagen«, bot er mir an.
    »Wir müssen vor allem herausfinden, wo wir sind«, unterbrach Redhorse unsere unfreundliche
Unterhaltung. »Das können wir nur, wenn wir einen Weg aus der Station herausfinden.«
    Der Major war ein Genie, wenn es darum ging, irgendwelche Schwierigkeiten

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