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Silberband 029 - Der Zeitagent

Titel: Silberband 029 - Der Zeitagent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gab, dann handelte es sich mit
Sicherheit um einen Fernsteuerturm eines ehemaligen lemurischen Raumhafens. Ich atmete schneller.
Dort unten gab es vielleicht vorläufige Sicherheit für uns.
    Redhorse benutzte seinen Ortungspeiler.
    »Wir werden wieder verfolgt«, stellte er fest. »Die Roboter haben offenbar die Station
verlassen und suchen uns.«
    »Ich hätte nicht geglaubt, daß wir für die Tefroder so wichtig sind«, sagte Bradon.
    »Nicht für die Tefroder«, verbesserte Redhorse den Leutnant. »Sie sind nur Werkzeuge der
Meister der Insel. Die unbekannten Herren Andromedas sind es, für die wir eine besondere
Bedeutung haben.« Er wechselte plötzlich das Thema. »Lastafandemenreaos, fliegen Sie zu diesem
Turm hinab und stellen Sie fest, ob es einen Eingang gibt. Seien Sie jedoch vorsichtig.«
    »Gewiß, Sir«, sagte der junge Raumfahrer. Er legte die Arme dicht an den Körper und preßte die
Beine zusammen. Er fiel wie ein Brett nach unten. Unmittelbar über dem Turm breitete er Arme und
Beine wieder aus. Manchmal verschwand er fast in den Schneewolken.
    »Wir kreisen über dem Turm«, befahl Redhorse.
    Er schaltete sein Armbandfunksprechgerät ein.
    »Nun?« erkundigte er sich. »Wie sieht es dort unten aus?«
    Hastig schaltete ich mein eigenes Gerät ein, um Papageorgius Antwort mithören zu können.
    »Der Turm ragt sechs oder sieben Meter über das Eis«, berichtete der Junge. »Alles ist völlig
vereist. Wenn es hier einen Eingang gibt, werden wir ihn freischmelzen müssen.«
    »Gibt es irgendwelche Anzeichen, daß dort unten noch Leben existiert?« fragte Redhorse.
    Ich hörte Papageorgiu auflachen. »Leben, Sir? Hier unten ist alles eingefroren, wie in einer
Tiefkühltruhe.«
    Redhorse gab uns ein Zeichen. »Wir folgen ihm«, entschied er.
    Die Turmspitze war größer, als ich erwartet hatte. Sie durchmaß mindestens dreißig Meter und
ragte, wie der Grieche es gesagt hatte, sechs Meter aus dem Eis. Auf einer Seite war der Schnee
fast bis zur Turmspitze angeweht. Zwischen abgebrochenen Antennen und eingestürzten Geländern gab
es unzählige Schneewehen. Eine einsame Antenne hatte den Naturgewalten getrotzt. Sie zitterte wie
ein Grashalm im scharfen Wind. Der Turm machte einen baufälligen Eindruck. Das Eis, das ihn
bedeckte, war stellenweise vollkommen durchsichtig, aber es vergrößerte und verzerrte die
Gegenstände, die es unseren Blicken nicht verbarg.
    Papageorgiu schlitterte von der Turmspitze zu uns auf die zerstörte Galerie hinab. Er schien
gestürzt zu sein, denn sein Rücken war weiß von Schnee, und er hinkte ein bißchen, als er auf
Redhorse zukam.
    »Auf der anderen Seite ist der Eingang«, sagte er atemlos. »Er wird von einer meterdicken
Eisschicht bedeckt.«
    »Das sehen wir uns an«, sagte der Major.
    Überall lagen umgestürzte Geräte herum. In ein paar Jahren würde auch die Turmspitze von
Schnee und Eis bedeckt sein. Vielleicht dauerte es auch nur ein paar Monate.
    Der Eingang des Fernsteuerturmes bot einen trostlosen Anblick. Das Gewicht des Eises hatte
eine Seite der Tür eingedrückt. Ein paar Metallstreben ragten hervor. Hohe Schneewehen türmten
sich zu beiden Seiten. Es gehörten schon scharfe Augen dazu, um in diesem Durcheinander überhaupt
einen Eingang zu erkennen.
    »Tretet zurück!« befahl Redhorse.
    Er zog seinen Strahler. Das Eis schmolz überraschend schnell, als er zu schießen begann.
Schneemassen wurden hochgewirbelt. Es zischte und dampfte, und für ein paar Minuten war hinter
dem Qualm nichts zu erkennen.
    Dann stellte der Major das Feuer ein.
    Die offene, halbeingestürzte Tür lag vor uns.
    »Ein schwarzes Loch«, sagte Brank unbehaglich. »Die Sache gefällt mir nicht.«
    »Dort drinnen gibt es keinen Wind«, sagte Doutreval. »Das ist immerhin etwas.«
    Das abgeschmolzene Eis hatte sich überall auf der Galerie gestaut und begann bereits wieder zu
erstarren. Papageorgiu drang bis zum freigelegten Eingang vor und streckte seinen Kopf in die
Dunkelheit. Ich sah, wie er seinen Scheinwerfer vom Gürtel löste und in das Turminnere
hineinleuchtete.
    Dann war er im Innern verschwunden, und wir sahen nur noch den suchenden Lichtstrahl des
Scheinwerfers. Wir folgten dem Griechen.
    Ich atmete erleichtert auf, als ich nicht mehr dem schneidenden Wind ausgesetzt war, der uns
im Freien zu schaffen gemacht hatte. Der Boden, den meine Füße betraten, war eisfrei. Ich folgte
dem Beispiel der anderen und schaltete meinen Scheinwerfer ein.

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