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Silberband 029 - Der Zeitagent

Titel: Silberband 029 - Der Zeitagent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Wir landeten nacheinander auf der rundum
angebrachten Galerie.
    Redhorses Stimme klang hohl durch den Schacht, als er uns zu sich rief.
    Sternförmig führten sechs Gänge in verschiedenen Richtungen davon. Nur einer davon war
beleuchtet. Über uns wölbte sich ein kuppelförmiges Dach. Zwischen den Gängen erblickte ich
einige große Türen, die mit Sicherheit ins Freie führten. Bedauerlicherweise gab es weder Fenster
noch Beobachtungsgeräte, so daß wir nicht feststellen konnten, was uns draußen erwartete.
    Papageorgiu deutete auf einige Konsolen.
    »Hier gab es früher Ortungsgeräte«, stellte er fest. »Sie wurden jedoch alle demontiert.«
    Das bestärkte meine Vermutung, daß diese Station den Tefrodern bis zu unserem Auftauchen
bedeutungslos erschienen war.
    »Wir müssen eines der Tore öffnen«, sagte Redhorse.
    Brank protestierte. »Wenn draußen keine atembare Atmosphäre herrscht, ist es aus mit uns,
Major.«
    »Wir wissen nicht, ob wir direkt in die Außenwelt vorstoßen können«, entgegnete Redhorse.
»Hinter diesen Toren können sich auch andere Räumlichkeiten befinden. Aber auch dann, wenn wir
auf die Oberfläche dieser Welt gelangen, glaube ich nicht, daß eine Gefahr besteht. Gäbe es dort
draußen eine giftige Atmosphäre, wären anstelle der Tore bestimmt Luftschleusen eingebaut.«
    Unter uns drangen die ersten Kampfroboter in den Schacht ein. Der Lärm, den sie dabei
verursachten, beendete unsere Diskussion. Wir rannten auf die nächste Tür zu. Unseren gemeinsamen
Anstrengungen gab sie schließlich nach und glitt zur Seite.
    Durch den entstehenden Spalt blies ein eisiger Wind. Schnee wirbelte zu uns herein. Die kalte
Luft nahm mir fast den Atem. Draußen herrschte ein eigenartiges Licht. Viel konnten wir durch die
Öffnung nicht sehen, aber es schien keine Landschaft aus Eismassen und Schneewehen zu sein, die
sich vor uns ausbreitete.
    »Ich glaube, wir sind auf der Erde gelandet«, sagte Major Don Redhorse.
    Wir schwiegen verblüfft. Irgendwie war jeder von uns mit der Erde verbunden, aber
wir wußten genau, daß dies nicht unsere Erde war, die wir betreten hatten. Es war die Erde des
Jahres 49.488 vor Christi Geburt, auf der wir herausgekommen waren; eine Erde, deren nördliche
Hemisphäre bereits von den Gletschern bedeckt wurde.
    Bestimmt gab es keine lemurische Zivilisation mehr. Die fünfhundert Jahre, die uns die
Zeitfalle auf Pigell in die Relativzukunft befördert hatte, hatten ausgereicht, um das Ende
Lemurias zu besiegeln. Wenn es noch Lemurer gab, dann lebten sie auf anderen Welten. Die
Evakuierung der Erde war abgeschlossen.
    Papageorgiu war der erste, der wieder sprach.
    »Wieso glauben Sie, daß es die Erde ist, Sir?« wollte er wissen.
    Redhorse trat durch die offene Tür ins Freie hinaus. Sofort war seine Gestalt von Schneewolken
umhüllt, er wurde zu einem grauen Schemen, das in dieser Einöde, die sich vor der Kuppel
erstreckte, verloren aussah. Es schneite nicht, aber der eiskalte Wind trieb den Schnee meterhoch
vor sich her.
    Der Cheyenne deutete zum Himmel.
    »Sehen Sie sich die Sonne an«, forderte er uns auf. »Ich glaube, damit sind alle Zweifel
beseitigt.«
    Die Sonne war ein kleiner, rotweißstrahlender Ball, der kaum noch Wärme spenden konnte. Von
Horizont zu Horizont schien sich ein gewaltiger Brand am blaßroten Himmel zu spiegeln.
    Es war ein bedrückender Anblick.
    Zwischen der Sonne und der Erde hatte sich die Mikromaterie des explodierten Planeten Zeut so
ausgebreitet, daß die Erde nicht mehr erwärmt werden konnte. Das war der eigentliche Grund für
die Eiszeit, die bereits vor mehr als fünfhundert Jahren begonnen hatte. Es würden noch
Jahrhunderte vergehen, bis sich der Vorhang aus kosmischer Materie lichten würde, so daß die
Sonnenstrahlung wieder ungehindert durchdringen und die riesigen Gletschermassen abtauen
konnte.
    Was waren ein paar Jahrhunderte in der Entwicklungsgeschichte eines Planeten?
    Ich bin kein Mensch mit Komplexen, aber in diesem Augenblick kam ich mir klein und unbedeutend
vor.
    Wenn Papageorgiu ähnliche Gefühle hegte, dann zeigte er es nicht. Er stapfte in die
Schneewehen hinaus und legte eine Hand schützend vor die Augen.
    »Die Kuppel ist fast eingeschneit!« rief er uns zu.
    Redhorse nickte. »Schließt die Tür!« befahl er uns. »Ich glaube nicht, daß uns die Roboter
hierher folgen.«
    »Sir!« rief Brank erregt. »Bedeutet das, daß Sie hier draußen bleiben wollen?«
    »Natürlich«,

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