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Silberband 029 - Der Zeitagent

Titel: Silberband 029 - Der Zeitagent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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mir.
    Ich tat es, schwor mir aber, dem Jüngelchen gelegentlich die Meinung zu sagen. Er vergaß wohl,
daß wir alte Freunde waren?
    Redhorse sagte: »Jetzt können Sie baden, Olivier. Ich glaube, in den nächsten Stunden brauchen
wir nichts zu befürchten.«
    Wenige Augenblicke später begann Doutreval unter der Brause zu pfeifen. Die Aussicht, frisch
gebadet und mit gescheitelten Haaren in den Tod zu gehen, schien ihn nicht besonders zu
belasten.
    In diesem Augenblick zog Brank, den wir die ganze Zeit über unbeobachtet gelassen hatten,
seine Waffe.
    »Ich kann sie riechen!« schrie er. »Sie sind überall. Sie verstecken sich unter den Sesseln
und unter dem Teppich. Riecht ihr sie? Hört ihr sie? Bald fallen sie über uns her.«
    Mit zwei Schritten war Redhorse an seiner Seite und schlug ihm die Waffe aus der Hand. Brank
sträubte sich, als ihn der Major zur Duschkabine zerrte. »Kaltes Wasser wird ihm guttun«, meinte
der Cheyenne.
    Ich wußte nicht, wie lange ich geschlafen hatte, als ich durch ein Rütteln an
meiner Schulter geweckt wurde. Papageorgiu beugte sich über mich. Sein Jungengesicht war zu einem
freundlichen Lächeln verzogen.
    »Aufstehen, Brazos!« rief er. »Das Abholkommando ist eingetroffen.«
    Ich blinzelte verwirrt. Ich benötigte einige Sekunden, um in die Wirklichkeit zurückzufinden.
Die Träume, die mich beschäftigt hatten, waren erheblich angenehmer gewesen als das, was uns
jetzt erwartete. Redhorse und Bradon standen in der Mitte des Raumes. Im Eingang erkannte ich den
Wissenschaftler, mit dem wir bereits gesprochen hatten. Diesmal war er bewaffnet. Zu seinen Füßen
kauerten drei Robotspione.
    Ich richtete mich auf und legte meinen Kampfanzug an. Zum Glück schienen die Lemurer nicht zu
wissen, wie wertvoll diese für uns waren. Erstaunlicherweise hatte man uns auch unsere Waffen
gelassen. Der Plath und seine Helfer schienen sich ihrer Sache ziemlich sicher zu sein.
    »Ich bin gekommen, um Sie zum Verhör abzuholen«, sagte Kro'artruth.
    Ich sah Brank neben Bradon stehen. Er hielt den Kopf gesenkt. Offenbar war er wieder in
Ordnung und schämte sich seiner Schwäche. Ich konnte den Kanonier verstehen. Wenn man begann,
darüber nachzudenken, wieviel Jahre uns von unserer Heimat trennten, konnte man verrückt werden.
Brank war ein grüblerisch veranlagter Mensch. Seine Boshaftigkeit schien zum Teil auch darauf zu
beruhen, daß er alles sehr schwer nahm. Es wäre besser für ihn gewesen, wenn er sich über
verschiedene Dinge einfach hinweggesetzt hätte.
    Ich stand auf. Die anderen waren bereits fertig. Kro'artruth ließ seine Blicke über unsere
kleine Gruppe gleiten.
    »In Ordnung«, sagte er zufrieden. »Gehen wir.« Er wandte sich um und wollte schon gehen, als
ihm offenbar noch etwas einfiel.
    »Benutzen Sie niemals Ihre Waffen«, empfahl er uns. »Das würde Sie nur in unnötige
Schwierigkeiten bringen.«
    Er brachte uns in einen Saal, dessen Boden mit hellen Fliesen ausgelegt war. Auch die Wände
waren weiß. Von der Decke strahlten starke Lampen auf uns herab. Der Raum machte einen klinisch
sauberen Eindruck.
    Kro'artruth wirkte in dieser Helligkeit wie eine überirdische Erscheinung. Die Art, wie er
sich bewegte, verstärkte diesen Eindruck noch. In der Mitte des Raumes blieb er stehen. Die
Ratten hielten sich wie gut dressierte Hunde dicht neben ihm.
    »Warten Sie hier!« befahl der Wissenschaftler.
    Er schnippte mit den Fingern. Sechs chromblitzende Sessel rollten auf uns zu.
    »Nehmen Sie bitte darauf Platz«, forderte uns Kro'artruth auf.
    »Und wenn wir uns weigern?« Das war Redhorses Stimme.
    »So unklug sind Sie nicht«, lächelte der Lemurer.
    Der Major nickte uns zu. Ich betrachtete mir den Sessel, der für mich bestimmt war, etwas
gründlicher. Auf den ersten Blick sah er harmlos aus, doch dann erkannte ich, daß sich am
Kopfende unzählige Kabel befanden. Außerdem gab es in Arm- und Beinhöhe Stahlkammern, über deren
Bedeutung keine Zweifel bestanden.
    Mir wurde klar, daß ich mich nicht mehr aus diesem Sessel erheben würde, wenn ich mich jemals
darauf niederließ. Eine Gehirnwäsche schlimmster Art stand uns bevor.
    »Wir werden in diesem Raum verhört?« fragte Redhorse, der offenbar Zeit gewinnen wollte. Noch
hatte niemand Platz genommen.
    Der Wissenschaftler schüttelte ungeduldig den Kopf. »Die Sessel befördern Sie in den
anschließenden Raum, wo der Plath bereits auf Sie wartet«, sagte er.
    »Nun gut«, meinte Redhorse zu

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