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Silberband 029 - Der Zeitagent

Titel: Silberband 029 - Der Zeitagent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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»Mein Gefühl sagt
mir, daß wir …«
    Ich konnte nicht mehr erfahren, welche Gefühle ihn beschäftigten, denn Papageorgius große Hand
fiel von meiner Schulter herunter und packte Branks Handgelenk.
    »Sie sollen still sein!« zischte der Grieche.
    Brank riß sich los, verhielt sich aber ruhig. Ich war froh, daß Papageorgiu eingegriffen
hatte. Wenn Brank einmal begonnen hatte, sich mit irgend etwas auseinanderzusetzen, dann fand er
kein Ende mehr.
    Wir setzten unseren Weg fort. Es war beruhigend für mich, Papageorgiu vor mir zu wissen. Wer
mir an den Kragen wollte, mußte erst an dem jungen Riesen vorbei – und das war ein
beträchtliches Stück Arbeit. Hinter mir sah die Sache schon bedrohlicher aus, denn Brank war
bestimmt kein großer Kämpfer.
    Nach einiger Zeit wurde es vor uns hell. Wir betraten eine große Halle, deren Wände mit
gelacktem Holz bedeckt waren. Der Boden bestand aus einem durchsichtigen Kunststoff, in den
schwarze, kreisförmige Symbole eingezeichnet waren.
    Saith ging bis in die Mitte des Raumes. Das Licht kam von drei Deckenleuchten, die in
gleichmäßigen Abständen angebracht waren.
    »Früher wurden hier Versammlungen abgehalten«, sagte Saith mit gedämpfter Stimme. »Dieser Raum
war jahrelang in einem schlechten Zustand, doch der Plath hat ihn wieder herrichten lassen,
obwohl er nie benutzt wird.«
    Auch der Plath, wer immer es war, schien gewisse Schwächen zu haben.
    »Unter der mittleren Lampe ist ein Waffensystem versteckt«, sagte Saith. »Es handelt sich um
mehrere Düsen, die ein schnellwirkendes Gas ausstoßen, wenn der Plath oder einer seiner Helfer in
der Zentrale auf den Knopf drückt.«
    »Kann der Plath diesen Raum beobachten?« fragte Doutreval.
    »Natürlich«, sagte Saith. Er schnippte mit den Fingern. »Trotzdem können die Wissenschaftler
nicht alle Räume gleichzeitig kontrollieren. Deshalb haben wir gute Chancen, hier
durchzukommen.«
    Saith mochte ein hungriger, verkommener Mann sein – feige war er nicht.
    Ohne Zwischenfall durchquerten wir die Halle und gelangten in einen breiten Korridor, der
ebenfalls beleuchtet war.
    »Sehen Sie die Tür auf einer Seite des Korridors?« fragte Saith. »Dort hielten sich früher die
Kommandanten der Stadt Godlar auf, als die Haluter immer weiter vordrangen. Jetzt werden sie von
den Plath-Anhängern als Lagerräume benutzt.«
    Saith übernahm wieder die Führung. Ich erwartete jeden Augenblick, daß sich eine der Türen
öffnen und eine Horde Soldaten hervorstürzen würde. Es blieb jedoch alles ruhig. Saith stieß eine
Tür auf, um uns zu beweisen, daß seine Behauptung stimmte. Der Raum war mit prallen Säcken
angefüllt.
    »Trockensubstanz für die Synthogrütze«, erklärte Saith bereitwillig.
    »Wer nur von diesem Zeug leben muß, dem fallen Zähne und Haare aus. Bald darauf wird er
blind«, sagte Redhorse.
    »Sicher«, bekräftigte Saith. »Der Plath hat mehrere Treibhäuser errichten lassen, die einen
Großteil der Energie beanspruchen, die im letzten noch existierenden Kraftwerk erzeugt wird. Dort
gibt es Gemüse und ähnliche Dinge. Diese Herrlichkeiten sind jedoch nur für den Plath und die
Clique der Wissenschaftler bestimmt.«
    »Erzählen Sie uns etwas über die Clique der Wissenschaftler«, forderte Redhorse ihn auf.
    »Es sind sieben Männer, die dem Plath treu zur Seite stehen«, berichtete Saith. »Sie sind
mächtig, weil sie die einzigen sind, die die noch funktionierenden Maschinen und Kraftstationen
bedienen können. Vor ein paar Jahren gab es in der Nähe von Godlar eine zweite unterirdische
Station. Dort lebten jedoch keine Wissenschaftler. Die Lemurer, die dort lebten, waren auf die
Hilfe der Wissenschaftler angewiesen. Als sie gegen einige Maßnahmen des Plath protestierten,
stellte ihnen die Clique die Energiezufuhr ab.« Saith seufzte. »Sie verhungerten und erfroren.
Seither wagt es kaum noch jemand, etwas gegen den Plath und die Clique zu unternehmen.«
    Das glaubte ich ihm ohne weiteres. Die Lemurer hier unten waren auf das bißchen Wärme und die
kärgliche Nahrung angewiesen. Aber nur geschulte Fachkräfte konnten die Energiezufuhr bedienen.
Wahrscheinlich wurde das Wissen über die verschiedenen Maschinen immer nur an ein paar
Auserwählte weitergegeben.
    »Wer ist Plath?« fragte Redhorse.
    »Niemand hat ihn je gesehen«, sagte Saith. »Ich weiß nur eines: Er ist ein Unmensch, der
längst den Tod verdient hat.«
    »Das sollten Sie nicht sagen, Saith!«

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