Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 029 - Der Zeitagent

Titel: Silberband 029 - Der Zeitagent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
sollte, daß sowohl Akonen als auch Arkoniden – und
damit auch ich – Nachkommen der Lemurer waren.
    Perry hielt entsetzt die Luft an. Marshall räusperte sich auffallend laut, und Doc Holfing
lachte direkt unverschämt.
    Nur einer fand den Mut, seiner Heiterkeit lauthals Ausdruck zu geben: Icho Tolot! Der Gigant
von Halut lachte, daß die Instrumentenverkleidungen klirrten.
    Nachdem der von ihm erzeugte Geräuschorkan verhallt war und die Anwesenden die Hände von den
Ohren lösten, grinste mich Rhodan in typisch terranischer Schulbubenmanier an.
    »Tröste dich mit mir. Mich nennen die Männer schlicht und einfach ›den Alten‹.«
    »Kriegt man in diesem Laden überhaupt keine Ruhe?« schrie Gucky zu uns herüber. »Klar bist du
ein Beuteterraner. Wir haben dich aufgegabelt und im Schoß von Mutter Erde am Leben erhalten. Ist
das nichts? Diese komischen Arkoniden haben mir schon immer gestun…«
    »Gucky!« piepste Lemy Danger entsetzt. Man konnte ihn gerade noch hören.
    »Also gut, die haben mir schon immer unangenehm gerochen. Zufrieden, Giftzwerg?«
    Er warf dem siganesischen Generalmajor und USO-Spezialisten einen wütenden Blick zu, ringelte
den Schweif zusammen und drehte sich um. Gleich darauf schlief er wieder.
    »Impertinenter Kerl mit verlaustem Fell!« schimpfte Melbar Kasom. »Ich werde ihm einmal den
Hals umdrehen.«
    Melbar ballte die Pranken und drohte zu dem schnarchenden Mausbiber hinüber.
    »Ihr Glück, daß er das nicht gehört hat«, sagte Perry. »Regt den Kleinen nicht auf.«
    Lemy wisperte etwas von ›ungehöriger Ausdrucksweise‹, ›menschenunwürdig‹ und
›mausbibertypisch‹. Damit war der Fall erledigt. Ich war und blieb der Beuteterraner.
    Zu einer Klarlegung meiner Pläne kam ich allerdings nicht mehr; denn im Jahre 49.988 v. Chr.
konnten Männer aus der Realzeit zwar gute Vorsätze fassen, aber die Macht hatten jene, von denen
wir alle abstammten: die Lemurer.
    Sie griffen mit einer derartigen Wucht und Schnelligkeit an, daß uns kaum Zeit zum Reagieren
blieb.
    Allerdings – aber das bemerkten wir erst, als wir die Zentrale erreicht hatten –
galt ihr Angriff nicht uns, sondern der kosmischen Werft MA-genial, die etwa achtzig Kilometer
von uns entfernt um die Riesensonne Redpoint kreiste.
    Selbstverständlich hatte für das terranische Ultraschlachtschiff schon seit Tagen
bedingte Gefechtsbereitschaft gegolten. Das bedeutete, daß die fünftausend Besatzungsmitglieder
nun innerhalb von einer Minute auf ihren Stationen waren. Die Klarmeldungen liefen in schneller
Reihenfolge ein und wurden von der Zentralautomatik bestätigt. Mehr und mehr grüne Kontrollampen
zuckten auf.
    Als ich meinen Druckhelm schloß und die schalenförmigen Geräuschdämpfer über meine Ohren
klappten, vernahm ich auf der Kommandeurfrequenz des Helmsprechfunks schon die ersten gezielten
Befehle.
    Der Vollalarm war vom Zweiten Kosmonautischen Offizier, Major Jury Sedenko, ausgelöst worden.
Nach der Ortungsmeldung der Automatpeiler hatte er sofort auf die Knöpfe gedrückt und damit die
CREST III in eine Kampfmaschine von unvorstellbarer Vernichtungskraft verwandelt.
    Ich schwang mich in meinen Andrucksessel und drückte auf den Schalter der
Anschnallautomatik.
    Trotz der Geräuschdämpfer vernahm ich das machtvolle Aufbrüllen der zwanzig
Ringwulsttriebwerke. Dr.-Ing. Bert Hefrich, unser Leitender Ingenieur, hatte den Anlaufbefehl
nicht erst abgewartet, sondern seine Kraftwerkmeiler und Triebwerke sofort mit Notleistung
hochgefahren.
    So geschah es, daß die CREST III beim ersten Strahlschuß der angreifenden Lemurer in jeder
Beziehung gefechts- und manövrierklar war; eine Tatsache, die man von der Werft MA-genial nicht
behaupten konnte.
    Die elfhundert Paddler an Bord dieses fliegenden Monstrums waren die besten Ingenieure, die
wir jemals angetroffen hatten. Sie waren auch gute Kämpfer, aber sie besaßen bei weitem nicht die
Fähigkeiten terranischer Elitesoldaten.
    Auf der CREST III gab es keine einzige Fehlschaltung, keine übermäßige Erregung und keine
überflüssige Rückfrage. Diese fünftausend Männer konnten sich in wenigen Augenblicken aus
fünftausend Individualisten in einen einzigen Körper mit nur einem Gehirn verwandeln, und da gab
es keine Irrtümer mehr.
    Maßgeblich waren nur noch die Befehle aus der Zentrale. Hier aber saßen Offiziere, von denen
jeder wenigstens eine zehnjährige Raumerfahrung hinter sich hatte.
    Es war klar, daß der

Weitere Kostenlose Bücher