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Silberband 029 - Der Zeitagent

Titel: Silberband 029 - Der Zeitagent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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mit halber
Lichtgeschwindigkeit heranrasenden Lemurer mußten jetzt tatsächlich vor einem ungeheuren Problem
stehen. Bei solchen Geschwindigkeiten sahen die Verhältnisse anders aus als bei Bewegungen in der
Lufthülle eines Planeten.
    MA-genial eröffnete das Abwehrfeuer mit einigen leichten Geschützen. Ich ahnte dumpf, daß die
Riesenplattform die längste Zeit existiert hatte.
    Ich sah auch keine Möglichkeit, den Paddlern wirkungsvoll zu helfen. Ich bedauerte, daß der
Materietransmitter der Plattform noch nicht funktionierte. Mit seiner Hilfe wäre es uns zumindest
möglich gewesen, die Besatzung der Plattform zu retten. Aber der Transmitter war während der
Ereignisse im Orbit Washuns durch die angreifenden Haluter völlig zerstört worden und bisher noch
nicht zur Gänze repariert.
    Die CREST III schüttelte sich. Ein gewaltiges Dröhnen erklang. Der Schall durchschlug meine
Ohrschützer. Die Anschnallgurte preßten sich tief ins Fleisch.
    Major Cero Wiffert, Erster Waffenoffizier und Spezialist an der Feuerorgel des
Großkampfschiffes, erzeugte einen Viertelkreis aus spontan explodierenden Fusionsbomben. Sie
entwickelten eine Energie von eintausend Milliarden Tonnen TNT pro Einheit.
    Der Chef des kleinen lemurischen Verbandes mußte geahnt, oder aus Erfahrungsstudien mit
terranischen Gepflogenheiten gewußt haben, welches Unheil auf ihn zukam. Das Gewaltmanöver, mit
dem er seine fünfzehn Riesenschiffe aus dem bisherigen Koordinationskurs riß und sie mit steiler
Überlappung in den vertikalen Rotsektor brachte, war schlechthin meisterhaft.
    Cart Rudo fluchte. Gleichzeitig erkannte er, daß er mit seinem ›Stillstand-Spiel‹ und einem
ungestörten Punktbeschuß nicht mehr lange erfolgreich sein konnte. Er erfaßte die einmalige
Chance, die ihm durch das erzwungene Ausweichmanöver der Lemurer geboten wurde.
    Er nahm mit Höchstwerten Fahrt auf, schaltete im Manuellverfahren die Impulstriebwerke hoch
und raste im steilen Vertikalwinkel mit seitlicher Versetzung in den Grünsektor.
    Wir schossen unter den sich aufblähenden Kunstsonnen der ersten Gigasalve hindurch und bekamen
plötzlich wieder die fliegende Werft in die Ortung.
    Sie war bereits ein brennender Trümmerhaufen, in den immer wieder die Breitseiten der dreizehn
restlichen Lemurer einschlugen. Sie hatten ein laufendes Gefecht Bord an Bord erzwungen und
hielten sich obendrein so hervorragend im Deckungsschutz der Raumstation, daß wir unsere schweren
Transformwaffen nicht einsetzen konnten.
    »Zielwechsel auf die dreizehn Schiffe vor MA-genial«, ordnete Rhodan an.
    Ich griff mit keinem Wort in die Geschehnisse ein. Die Männer um mich waren Könner und mit
derartigen Situationen vertraut.
    Zwei Lemurer explodierten mit der Energieentwicklung einer kleineren Sonne.
    Die Station bekam für einen Augenblick Luft, doch dann ereilte sie ihr Schicksal.
    Zuerst sahen wir das Flackern der Energieorter. Sie hatten mit überlichtschneller Erfassung
einen ungeheuren Energieausbruch festgestellt.
    Augenblicke später kam das Licht bei uns an, und da sahen wir mit Hilfe der normalen
Außenbordoptik, daß wir zu spät gekommen waren.
    Die fliegende Werft MA-genial, deren Besatzung wir unter größten Schwierigkeiten gerettet
hatten, war zu einem Feuerball geworden, der im Zentrum blauweiß und in den Außenzonen blutrot
leuchtete.
    »Abdrehen, schnell. Notleistung«, ordnete Rhodan an. Sein Gesicht war kalkweiß.
    Ich wußte, daß er jetzt an das Schicksal der elfhundert Paddler dachte.
    Hinter dem immer größer werdenden, rasch rotierenden Glutball zuckten violette Leuchtfinger
hervor. Gleich darauf explodierten vor uns einige überschwere Fusionsbomben, die nur aus den
transformähnlichen Geschützen der Lemurer stammen konnten.
    Rudo fand eine Lücke zwischen zwei explodierten Kernbomben und ließ die CREST mit höchsten
Schubwerten hineinrasen. Ich umklammerte die Sessellehnen.
    Auf den Bildschirmen flammten Sonnengluten. Verheerende Druckwellen erfaßten uns, zerrten an
der Außenzelle und drohten sie aufzuspalten.
    Der HÜ-Schirm flackerte auf – dann waren wir durch.
    Rhodan fuhr herum. »Oberst Rudo, Linearmanöver einleiten und ohne besonderes Ziel durchführen.
Wir setzen uns ab.«
    Der Epsaler nickte und gab die entsprechenden Anweisungen.
    Die CREST raste auf den kleinen Begleiter der roten Riesensonne zu.
    Hinter mir summte die Zentralepositronik. Sie ermittelte an Hand unserer Sternkataloge einen
Raumsektor,

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