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Silberband 029 - Der Zeitagent

Titel: Silberband 029 - Der Zeitagent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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seiner Kabine hin und her und sucht nach einem
Weg, die Sicherheit des Schiffes mit dem Angriff auf einen Nenner zubringen.«
    »Das ist ausgeschlossen. Wir müssen ein großes Risiko eingehen.«
    »Die Mutanten?«
    Ich winkte ab.
    »Sie sind stark, aber nicht allmächtig. Erinnern Sie sich an die vielen Versager, die wir mit
diesen labilen Leuten schon erlebt haben. Hier hat der Normalmensch einzugreifen – und zwar
mit allem, was er zur Verfügung hat. Warten wir ab. Kommen Sie, ich habe Hunger.«
    »Unsere USO-Spezialitäten gehen zur Neige«, klagte Kasom, der stärkste Esser an Bord. »Eines
Tages werden wir Synthesegrütze verschlingen müssen. Denken Sie an mich, Sir.«
    »Sie sollten einen Nachschubfrachter anfordern«, entgegnete ich bissig und schritt auf die
Ausgänge zu. Icho Tolot rechnete immer noch. Er war meine größte Hoffnung.
    Die Telepathen Marshall und Gucky waren bereits verschwunden. Wahrscheinlich setzten sie das
Verhör fort, um auch die letzten Geheimnisse aus Frasburs Gedächtnisinhalt hervorzuholen.
    Wo lag das Tanos-System? Ich hätte in diesem Augenblick gewettet, daß wir es unter einer
anderen Bezeichnung kannten.

8.
Atlan
    Logisch betrachtet, gab es keine Einwände, die mein Vorhaben entkräften konnten.
Für unsere Leute in der Realzeit war es völlig nebensächlich, in welchem Jahr der fernen
Vergangenheit wir uns aufhielten. Man konnte uns so oder so nicht helfen.
    Für uns, die Zeitgefangenen, galt der Grundsatz ›hilf dir selbst‹. Da wir den galaktischen
Sechsecktransmitter nicht bezwingen und überdies sicher sein konnten, früher oder später von
einem lemurischen Verband vernichtet zu werden, war es vernünftig, dieser Epoche zu entfliehen.
Was hatten wir zu verlieren?
    Wir konnten nur alles gewinnen, das stand fest. Also kam es darauf an, Perry von den
Erfolgsaussichten zu überzeugen und die Männer der CREST davon zu begeistern.
    Wenn diese Erdgeborenen einmal einen Entschluß gefaßt haben, dann halten sie auch daran fest.
Dann kann sie nichts mehr davon abbringen, ihn in die Tat umzusetzen.
    Wir hatten so viele hervorragende Spezialisten an Bord, daß es verwunderlich gewesen wäre,
wenn wir den Stützpunkt auf Tanos VI nicht hätten erobern oder unseren Plänen entsprechend
einsetzen können.
    Wir umkreisten wieder einmal eine fremde Sonne im äußersten Zentrumsring. Die Sonnenballungen
waren noch immer so dicht, daß an eine fehlerfreie Navigation nicht gedacht werden konnte.
    Die Lemurer waren verschwunden. Sie hatten unsere Spur verloren.
    Ich hatte zusammen mit Perry, Icho Tolot und den Chefwissenschaftlern der CREST die geräumige
Kabine betreten, in der Frasbur seit Tagen untergebracht war. Wir mußten ihn künstlich
ernähren!
    Dieser Mann war ein erstklassiger Schauspieler mit großen Kraftreserven, die er nun
bedingungslos einsetzte. Seine abgezehrten Hände zeugten davon, daß er seine Rolle ernst
nahm.
    Gucky, John Marshall und der Hypno André Noir befanden sich ebenfalls in dem Krankenzimmer.
John hatte uns vor einer halben Stunde mitgeteilt, es sei gelungen, Frasbur die letzten
Geheimnisse abzuringen, ohne daß er es bemerkt hätte.
    Wir wußten nun, daß der Zeitstützpunkt der Meister der Insel eine Besatzung von fünfzehn
qualifizierten Tefrodern aus der Realzeit hatte.
    Die Existenz des Zwischenzeit-Transmitters war uns schon vor der Vernichtung der fliegenden
Werft bekannt gewesen. Nun hatte es sich herausgestellt, daß der Stützpunkt auf Tanos VI außerdem
noch über einen normalen Materietransmitter verfügte, mit dem – unberücksichtigt der
errechneten Zeitepoche – Transportvorgänge zu anderen Welten durchgeführt werden
konnten.
    Diese Dinge waren wichtig, aber nicht entscheidend. Frasburs größtes Geheimnis war ebenfalls
erkannt worden. Damit wollte er uns vernichten, nachdem er uns durch wahrheitsgemäße Hinweise in
das Tanos-System gelockt hatte.
    Es handelte sich um eine riesige Festungsanlage, die darauf spezialisiert war, Raumflugkörper
abzuschießen. Das Werk arbeitete mit der abgezapften Energie der blauen Riesensonne Tanos. Wenn
wir ohne Kenntnisse über diese Raumfestung den Planeten angeflogen hätten, wäre unsere
Vernichtung sicher gewesen. Gegen die umgeformten und erneut abgestrahlten Gewalten einer großen
Sonne gab es keine Abwehr.
    Das Fort sollte nach Marshalls Angaben auf dem Nordpol des Planeten eingebaut und
vollautomatisiert sein. Das bedeutete, daß die Zielerfassung sehr

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