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Silberband 029 - Der Zeitagent

Titel: Silberband 029 - Der Zeitagent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Schaltvorgänge kannte
oder nicht. Rhodan war fest entschlossen, niemals Zeitexperimente vorzunehmen. Uns genügte
es völlig, wenn wir um fünfhundert Jahre in die Zukunft versetzt wurden und die Lemurer hinter
uns lassen konnten.
    Frasbur fieberte meiner nächsten Frage entgegen. Er schmiedete schon wieder Pläne, die darauf
abzielten, uns ins Verderben zu locken.
    »In welcher Form arbeitet der Zwischenzeit-Transmitter?«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Ist er energiereich genug, um das Schiff auf der Zeitebene verschieben zu können?«
    Frasbur reagierte etwas zu rasch. Außerdem hatten wir bereits erfahren, daß die Station
ebenfalls ein Absolutes Nullfeld außerhalb der technischen Anlagen aufbauen konnte.
    »Machen Sie sich keine falschen Hoffnungen, Admiral«, erklärte der Zeitagent. »Diese
Relaisstationen sind nur dafür bestimmt, kleinere Körper bis zur Größenordnung eines Raumbootes
zu befördern. Das Transportgut muß außerdem in die Reaktionszone gebracht werden.«
    »Also in einen Saal oder eine Halle hinein?«
    »Natürlich. Was dachten Sie?«
    Jetzt lauerte er förmlich auf meine Antwort. Ich zeigte mich unentschlossen.
    »Der Planet Vario ist jedoch in der Lage, jeden Körper …!«
    »Das ist etwas anderes«, unterbrach er mich hastig. »Vario, wie Sie den Riesentransmitter
nennen, ist eine Superausführung. Die können Sie hier aus verständlichen Gründen nicht erwarten.
Greifen Sie an, erobern Sie den Stützpunkt, und geben Sie mir anschließend etwas Bedenkzeit. Ich
werde mich dann entscheiden, ob ich zu Ihnen übertrete oder nicht.«
    Ich triumphierte innerlich. Er ebenfalls; nur nicht aus so guten Gründen wie ich.
    »Wir werden es uns überlegen. Wo liegen die Eingänge zu dem Stützpunkt?«
    Die Frage stellte ich nur noch beiläufig, obwohl gerade sie unser Problem beinhaltete. Die
Mutanten hatten infolge ihrer fortgeschrittenen Erschöpfung nicht mehr ermitteln können, wie man
in die Anlagen hineinkam.
    Frasbur musterte mich mit einem spöttischen Blick.
    »Sie wollen mich testen? Das wissen Sie doch längst. Ich habe einige Male unvorsichtigerweise
daran gedacht und meinen Abwehrblock vernachlässigt.«
    »Wie kommt man hinein?«
    »Durch zwei Antigravschächte; einen sehr großen für Materialtransporte und einen normalen
Mannschacht. Die Öffnungen sind getarnt und der Umgebung angepaßt.«
    Er gab noch genaue Hinweise, die für uns unendlich wertvoll waren. Er tat es nur, um uns in
den Angriffsabsichten zu bestärken, die seiner Auffassung nach zur Vernichtung der CREST III
führen mußten. Ich hatte genug gehört und verabschiedete mich.
    Als ich wieder die Zentrale erreichte und den Erfolg des Verhörs bekanntgab, stand das
Ultraschlachtschiff etwa fünfhundert Kilometer südlich der Zeitstation auf null Grad Länge. Wir
brauchten nur nach Norden zu fliegen, um den Stützpunkt zu erreichen.
    In Pigells Atmosphäre tobten wieder einige Unwetter, die für diese dampfende Dschungelhölle
typisch waren. Der Himmel leuchtete ständig unter Blitzentladungen auf. Sie strahlten die
tiefziehenden Wolken an, aus denen sturzflutartige Regengüsse auf das Land niederpeitschten.
    Die Ergebnisse des letzten Verhörs wurden nach verschiedenen Methoden ausgewertet. Es stand
fest, daß Frasbur hinsichtlich der Eingänge die Wahrheit gesprochen hatte. Außerdem war uns
bekannt, daß man durchaus nicht die Reaktionszone zu betreten brauchte, um zeitlich versetzt zu
werden.
    Die vierte Phase des Planes lief an. Wir hatten nicht so viel Zeit, wie es von den meisten
Männern der Besatzung angenommen wurde. Der atomare Energieausbruch auf dem Nordpol konnte eine
halutische Patrouille anlocken.
    Letzte Detailberechnungen liefen ein. Die Einsatzkommandos standen absprungbereit in den
geöffneten Schleusenpforten. Pigells Atmosphäre war für Menschen atembar. Uns quälte nur die
extrem hohe Luftfeuchtigkeit, die im Einklang mit der Hitze eine kaum erträgliche Treibhausluft
erzeugte.
    Nach einer nochmaligen Lagebesprechung nahmen wir Fahrt auf.
    Wir mußten vorerst die Unwissenden spielen. Es sollte so aussehen, als hätten wir
Informationen über die Zeitstation erhalten, die aber nicht ausreichten, um sie zielstrebig zu
entdecken.
    Die Vernichtung der Festung mußte auf die Tefroder wie ein Blitzschlag aus heiterem Himmel
gewirkt haben. Wir hatten ihnen die ungeheure Kampfkraft der CREST III vorgeführt.
    Wenn dieser Gigant nunmehr im unsicheren Zickzackflug über dem

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