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Silberband 029 - Der Zeitagent

Titel: Silberband 029 - Der Zeitagent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Schleusenkammer.
    Atlan stieß sich kraftvoll ab. Unter ihm stürzte bereits die klobige Gestalt des Ertrusers in
die Tiefe.
    Der Boden kam ihm rasend schnell entgegen. Atlan preßte die Lippen aufeinander. Als er
glaubte, im nächsten Augenblick aufzuschlagen, schaltete er das Antigravgerät seiner
Raumkombination ein. Gleichzeitig damit aktivierte er das siganesische Mikrotriebwerk.
    Mit schmerzhaftem Ruck wurde sein Sturz gebremst. Dennoch spürte er den Aufprall. Er rollte
sich über die Schulter ab, richtete sich auf – und blickte in den geöffneten Rachen einer
Bestie. Die Außenmikrophone des Helms übertrugen ohrenbetäubendes Gebrüll.
    Der Arkonide hob den Strahler und schoß.
    Überall ringsum krachten jetzt Energieentladungen. Dazwischen mischte sich der Fall schwerer
Körper und das Brüllen der Echsen. Nach und nach nahm der Kampflärm ab – und dann war es
plötzlich still.
    Atlan blickte stumm über die Leiber der toten Tiere. Flüchtig meldete sich ein Gefühl des
Bedauerns. Doch dann zuckte der Lordadmiral die Schultern.
    Wie anders hätte er Marshall retten sollen?
    Der Telepath kam langsam auf ihn zu. Er streckte ihm die Hand entgegen.
    »Vielen Dank. Das war Hilfe in letzter Minute. Die Bestien hatten mich bereits umzingelt. Ich
muß sagen, für hirnlose Urweltungeheuer gingen sie taktisch sehr schlau vor.« Er lachte.
    Atlan schüttelte ihm die Hand und lachte auch.
    Am Fuße des Berges landete die KC-44 auf flammenden Triebwerksstrahlen.
    »Gehen wir!« sagte der Lordadmiral.
    Ein lauter Schrei ließ ihn herumfahren. Einer der Raumsoldaten deutete mit der Hand nach
oben.
    Atlan hatte plötzlich ein eisiges Gefühl in der Brust.
    Eine riesige Geisterwolke senkte sich unheimlich schnell auf die Kugel des Beibootes herab.
Bevor jemand etwas unternehmen konnte, hüllte sie das Raumschiff ein.
    In der nächsten Sekunde war der Landeplatz leer.
    Nur die Geisterwolke stand noch da. Allmählich trieb sie davon, dem Meere zu …
    Vor zehn Minuten waren die Geisterwolken aufgetaucht.
    Perry Rhodan, Omar Hawk und Ras Tschubai lagen in der Sichtdeckung einiger Felsblöcke und
spähten durch ihre Infrarotoptiken in den Himmel über dem Tal. Die feuerspeienden Vulkane in dem
riesigen Talkessel brachten die Luft zum Sieden. Von allen Seiten schossen heulend und pfeifend
kühlere Luftmassen heran, wurden in Sekundenschnelle aufgeheizt und stiegen wirbelnd und flirrend
empor.
    Von überall her aber kamen auch unzählige Geisterwolken. Sie trieben mit den Luftmassen auf
den Talkessel zu und wurden so schnell emporgerissen, daß das Auge ihnen nur einen Herzschlag
lang zu folgen vermochte.
    Es war ein gespenstischer Anblick.
    Omar Hawk fragte sich, ob die lebenden Wolken zufällig von der starken Luftströmung erfaßt
worden waren – oder ob sie diesen Ort absichtlich aufsuchten. Aber wenn sie absichtlich
hierher kamen, was bezweckten sie damit? Welchen Sinn sollte es haben, daß sie sich von der
starken Thermik in die höchsten Schichten der Atmosphäre tragen ließen?
    Fragen über Fragen – und keine Antwort.
    Unwillkürlich zog er den Kopf ein, als im Tal ein besonders heftiger Ausbruch erfolgte.
Greller Feuerschein brach über den Rand des Kessels. Glühende Steine prasselten hernieder. Der
Okrill schüttelte sich unwillig, als ihn ein Stein am Kopf traf und zersplitterte. Eine Wand aus
glühender Asche raste über die Männer hinweg. Die wenigen dürren Pflanzen, die bisher ein
kümmerliches Leben zwischen dem erkalteten Lavagestein gefristet hatten, verfärbten sich schwarz
und zerfielen. Omar hielt den Atem an, bis die Wolke vorübergezogen war.
    Ein Erdstoß ließ den Felsen schwanken.
    Rein zufällig wandte sich Omar um. Er musterte die Wega, die eigentlich längst hätte
untergehen müssen. Es dauerte Sekunden, bis er hinter die Bedeutung des Phänomens kam: Sie
befanden sich am Südpol Pigells. Im Sommer mußte die Polarsonne auch die Nächte erhellen!
    Er wollte aufstehen und seine Feststellung bekanntgeben. Ein neuer Erdstoß zwang ihn in die
Knie. Zuerst verwundert, dann voller Entsetzen blickte er auf den Riß im Boden, der sich sehr
schnell verbreiterte.
    Mit einem Satz war der Oxtorner auf den Beinen. Er sprang hinüber zu Rhodans und Tschubais
Deckung, riß die beiden Männer gewaltsam hoch und klemmte sie sich unter die Arme. Zwei weitere
Sprünge brachten ihn zu dem Spalt, der unterdessen schon mehrere Meter auseinanderklaffte.
Allmählich begann sich

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