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Silberband 030 - Bezwinger der Zeit

Titel: Silberband 030 - Bezwinger der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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waren auch dort die Menschen dem Aufruf Terras nachgekommen und hatten ihre
Vermögensverhältnisse offengelegt, aber mächtige Handelsorganisationen, Konzerne und
einflußreiche Persönlichkeiten widersetzten sich und benutzten alle zur Verfügung stehenden
propagandistischen Mittel, um die Maßnahme Terras zu boykottieren.
    Perry Rhodan und Mary Abro waren in den letzten Wochen ständig unterwegs
gewesen, um die Kolonialplaneten zu besuchen und besänftigend auf deren Regierungen einzuwirken.
Der Erfolg war zwar bescheiden, doch kam zumindest eine Einigung zustande, die darin bestand, daß
am 3.4.2404 alle Administratoren der über 1.000 Kolonien nach Terra kommen würden, um an einer
Konferenz teilzunehmen, die entscheidend für den Fortbestand des Imperiums sein würde.
    Erst vor wenigen Stunden war die CREST wieder auf Terra gelandet, und Perry Rhodan
hatte – nachdem er seine Frau in seine Privaträume im Regierungszentrum gebracht
hatte – sofort sein Arbeitszimmer aufgesucht und Adams zu sich gebeten.
    Ein kurzes Räuspern riß Rhodan aus seiner Versunkenheit. Einige Augenblicke lang kämpfte er um
seine Konzentration, dann wurde sein Blick wieder klar.
    »Verzeihung«, murmelte er, zu Adams gewandt. »Es war unhöflich von mir, Sie so lange sitzen zu
lassen, aber die Ereignisse der letzten Monate …«
    Adams lächelte verlegen.
    »Ich kann Ihnen nachfühlen, was Sie bewegt«, sagte er. Dann wechselte er abrupt das Thema.
    »Ihren Freunden ist es … äh … aufgefallen, Sir, daß Sie Ihre Gattin möglichst
schnell in Ihre Privaträume brachten. Wir … hm … möchten nicht aufdringlich sein, aber
wir bitten Sie, uns doch zu sagen, wenn wir einen Grund haben sollten, Ihnen zu gratulieren.«
    Rhodan war verblüfft. Ausgerechnet der schüchterne Halbmutant brachte es fertig, nach Mory zu
fragen.
    »Meiner Frau geht es ausgezeichnet«, sagte Rhodan lächelnd.
    Adams kratzte sich nervös am Kinn. Offenbar wußte er nicht, was er mit dieser Nachricht
anfangen sollte. Rhodan lachte jetzt offen.
    »Sobald es Zeit wird, Geschenke zu kaufen, werden Mory und ich Sie rechtzeitig informieren«,
versicherte er dem Wirtschaftsminister des Imperiums.
    Adams errötete und nickte hastig. »Deshalb haben Sie mich bestimmt nicht gerufen, Sir«, meinte
er. »Ich werde Ihnen in kurzen Worten schildern, wie es im Augenblick um die Währung bestellt
ist.«
    »Nur zu«, forderte Rhodan seinen Besucher auf.
    Adams gab sich keine Mühe, seine Erleichterung darüber zu verbergen, daß das Gespräch sich nun
seiner Domäne zuwandte.
    »Ich verspreche Ihnen nicht zuviel, wenn ich Ihnen sage, daß wir die Währung weitgehend
stabilisiert haben«, sagte er. »Fünfundneunzig Prozent der Imperiums-Bevölkerung wissen, daß ihr
Geldwert in voller Höhe erhalten bleibt. Um die Zufriedenheit dieser Menschen zu gewährleisten,
haben wir uns noch eines kleinen Tricks bedient.« Er senkte beinahe schuldbewußt den Kopf. »Bei
etwa dreißig Milliarden Bürgern haben wir die Sparguthaben um zwei bis drei Prozent über dem
tatsächlichen Wert gesetzlich eintragen lassen. Ich glaube, dies ist ein psychologisch
notwendiges Trostpflaster für die Aufregungen, die die Menschen in den letzten Wochen
erlebten.«
    »Ich verstehe.« Rhodan nickte beifällig. »Jeder hat eine Kleinigkeit hinzugewonnen und ist
zufrieden.«
    »Leider«, fuhr Adams fort, »steht es mit den großen Geschäftsleuten jedoch völlig anders. Die
Vermögen der Riesenkonzerne können praktisch nicht kontrolliert werden. Die Umsatz- und
Gewinnverschleierungen können von den besten Positroniken nicht erfaßt werden.«
    »Wir werden am dritten April Gelegenheit haben, mit den meisten Männern zu sprechen, die das
Großkapital repräsentieren«, sagte Rhodan. Wie Adams wußte auch er, daß fast alle Administratoren
der Kolonialplaneten an großen Firmen beteiligt waren.
    »Die Konzerne werden durch unsere Maßnahmen befürchten, daß sie enorme Einbußen erleiden
müssen«, sagte Adams. »Deshalb sind sie sicherlich nicht gewillt, ihr Neuvermögen aufzugeben. Es
kommt darauf an, ob Sie die wichtigen Männer am dritten April von der Dringlichkeit unseres
Vorgehens überzeugen können.«
    Rhodan trat an die Fensterwand, von der aus er einen guten Teil Terranias überblicken konnte.
Einige hundert Meter von ihm entfernt ragte die Solar Hall empor. Rhodan war zuversichtlich.
Während seiner Rundreise durch das Imperium war es ihm gelungen, die

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