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Silberband 030 - Bezwinger der Zeit

Titel: Silberband 030 - Bezwinger der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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befand. Das Spiel bestand aus einem
quadratmetergroßen Kasten, in dessen Innerem zwölf Figuren durch verschiedene Magnetfelder an
bestimmte Plätze dirigiert werden mußten. Der Magnetkasten programmierte sich selbständig, so daß
die Stellung der Figuren sich nach jedem Spiel änderte. Es gehörten große Intelligenz und
logisches Denkvermögen dazu, die Spielfiguren an die vorgesehenen Plätze zu bringen.
    Miras-Etrin war es fast immer gelungen, die komplizierte Aufgabe zu lösen.
    Er wurde unterbrochen, als jemand an die Kabinentür klopfte. Unwillig über die Störung,
schaltete er den Kasten ab und öffnete.
    Broysen, der tefrodische Kommandant des Raumschiffes, stand draußen im Gang. Broysen verbeugte
sich.
    »Ich bitte Sie, in die Zentrale zu kommen, Maghan«, sagte er. »Sieben terranische Raumschiffe
patrouillieren in nur sieben Lichtjahren Entfernung.«
    Miras-Etrin entging die Nervosität des Kommandanten nicht. Das kleine Spezialschiff des MdI
befand sich nur 250 Lichtjahre vom Solsystem entfernt. Ein guter Grund, nervös zu werden, dachte
der MdI mit einem spöttischen Lächeln. Auch dann, wenn das eigene Schiff über eine fast totale
Abschirmung verfügte.
    »Sieben Lichtjahre«, sagte Miras-Etrin. »Sie werden an uns vorbeifliegen, ohne uns zu
bemerken.«
    »Die Mannschaft ist unruhig, Maghan«, warnte Broysen.
    Der MdI empfand es als lästig, wegen einiger überempfindlicher Duplos seine Kabine verlassen
zu müssen. Das kleine Schiff hing bewegungslos im Weltraum. Es gab so wenig Energie ab, daß es
schon unter normalen Umständen kaum zu entdecken gewesen wäre. Miras-Etrin wünschte, die
Besatzungsmitglieder hätten sich darüber Gedanken gemacht, bevor sie ihn belästigten.
    »Nun gut«, sagte er. »Ich folge Ihnen.«
    Broysen blieb unschlüssig im Eingang stehen, ein sicheres Zeichen dafür, daß er noch irgendein
Anliegen hatte.
    Der MdI seufzte. »Heraus damit, Kommandant! Was gibt es noch?«
    »Ihr Plan, Maghan«, murmelte Broysen. »Er gefällt mir immer weniger, je länger ich darüber
nachdenke.«
    »Und was hätte man Ihrer Ansicht nach besser machen können?« erkundigte sich Miras-Etrin. Er
schätzte keine Kritik von Untergebenen, aber andererseits bewunderte er Broysen wegen des Mutes,
den er ihm gegenüber zeigte.
    »Es ist zu kompliziert, Maghan«, meinte der Tefroder. »Es hätte genügt, wenn wir die richtige
Fragmentwaffe auf Terra eingeschmuggelt hätten. Je einfacher ein Plan ist, desto größer ist die
Aussicht, daß man ihn erfolgreich ausführen kann.«
    Miras-Etrin dachte nach. Er hatte in den vielen Wartestunden der vergangenen Tage immer wieder
überlegt, ob man den Plan noch aussichtsreicher ausführen könnte. Natürlich war es jetzt für eine
Änderung ihres Vorgehens zu spät, aber Broysens Einwände verdienten immerhin überdacht zu
werden.
    »Wir mußten die Solare Abwehr irgendwie ablenken«, sagte Miras-Etrin. »Sonst hätte die
Möglichkeit bestanden, daß die terranischen Agenten die richtige Fragmentwaffe durch einen Zufall
entdeckt hätten. Wir können sicher sein, daß sämtliche Konferenzteilnehmer überwacht werden.«
    Broysen sagte: »Bald wissen wir, ob alles richtig war, Maghan.«
    »Allerdings«, stimmte Miras-Etrin zu. »In vier Tagen terranischer Zeitrechnung ist es
soweit.«
    Broysen ging langsam aus der Kabine. Miras-Etrin folgte ihm. Als sie die Zentrale betraten,
fragte Broysen: »Wollen Sie Faktor Eins einen Zwischenbericht übermitteln?«
    Eine steile Falte des Zorns bildete sich auf der Stirn des MdI.
    »Das wäre zu gefährlich, Kommandant. Ich möchte nicht, daß wegen einer grundlosen
Nachrichtenübermittlung unsere Position verraten wird.«
    Broysen blickte schnell zur Seite, als befürchtete er, Miras-Etrin könnte ihm ansehen, daß er
die wahren Beweggründe des MdI kannte.
    Miras-Etrin trat vor die kleinen Bildschirme am Kontrollstand. Das terranische Geschwader
zeichnete sich deutlich auf den Ortungsgeräten ab. Hier, in unmittelbarer Nähe ihres heimatlichen
Systems, fühlten sich die Terraner so sicher, daß sie auf jeden Ortungsschutz verzichteten.
Dieses Gefühl der militärischen Überlegenheit hoffte Miras-Etrin den Bewohnern des dritten
Planeten von Sol bald austreiben zu können.
    »Was ergab die Auswertung der Flugbahn dieser Schiffe?« fragte der MdI.
    »Sie werden ziemlich nahe an uns vorbeikommen, Maghan«, erwiderte Broysens Vertreter, der im
Kommandosessel saß.
    »Wie nahe?«

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