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Silberband 030 - Bezwinger der Zeit

Titel: Silberband 030 - Bezwinger der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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noch achtzig Stunden Zeit
haben. Dadurch wird es zwangsläufig zu Fehlern kommen.«
    »Wenn es nicht anders geht, müssen wir verschiedene Administratoren einweihen«, sagte Rhodan
achselzuckend.
    »Um diese Aufgabe«, versicherte der Arkonide seinem Freund, »beneide ich dich nicht.«
    Rhodans Mutanten erzielten rasche Fortschritte. Am Morgen des 31. Januar waren
bereits 23 Einzelteile der zweiten Waffe gefunden worden, als Aboyer sich aufmachte einen Ort
aufzusuchen, den er eigentlich nie mehr hatte betreten wollen.
    Aboyer hörte den gleichmäßigen Aufschlag des Krückstocks und dachte verwundert: Der Alte lebt
also immer noch. Er hörte das Rasseln der Sperrkette, dann wurde die Tür langsam geöffnet.
    Das Gesicht des alten Mahute war eingefallen und wirkte vollkommen leblos. Nur die Augen
brannten darin, dunkle und traurige Augen.
    »Al«, sagte der Alte mit krächzender Stimme. »Was willst du?«
    Er hat mich erkannt, stellte Aboyer überrascht fest. Nach all diesen Jahren hat er mich sofort
erkannt.
    »Ich möchte Sintra sprechen«, sagte Aboyer und bemühte sich, seine Verlegenheit nicht zu
zeigen.
    »Sie ist verheiratet«, sagte Mahute.
    Aboyer schien es, als hätte er einen körperlichen Schlag erhalten. Er hätte nicht geglaubt,
daß die Wunde in seinem Innern noch nicht verschlossen war.
    »Ich möchte sie trotzdem sprechen«, sagte er. »Es geht nicht um mich.«
    »Emilio Alberto Aboyer«, sagte der alte Inder langsam, als laste auf jedem dieser drei Namen
ein Fluch. »Hast du noch nicht genug Unheil über uns gebracht?«
    Aboyer schob seinen Fuß in den Spalt, so daß Mahute die Tür nicht zudrücken konnte.
    »Sie ist zu Hause, nicht wahr?« sagte er.
    In diesem Augenblick erklang eine helle Stimme aus einem der hinteren Räume: »Laß ihn herein,
Vater!«
    Der Spalt vergrößerte sich. Zögernd wich Mahute zur Seite. Aboyer schob sich an dem alten Mann
vorbei. Sintra stand im Eingang zum Wohnzimmer, ihr Anblick weckte mit einem Schlag alle
Erinnerungen in Aboyer, die mit diesem Mädchen verbunden waren.
    »Sintra …«, brachte er stockend hervor.
    »Rontoff«, sagte sie. »Das ist der Name meines Mannes, und so heiße ich jetzt.«
    Sie war reifer geworden und noch schöner. Aber sie war nicht mehr das Mädchen, das Aboyer vor
acht Jahren verloren hatte. Sie machte ihm Platz, damit er ins Wohnzimmer eintreten konnte.
Hinter sich hörte er den Aufschlag des Krückstocks. Der alte Mahute wich nicht von seiner
Seite.
    »Nehmen Sie dort drüben Platz, Mister Aboyer«, sagte sie und wies auf einen bequemen Sessel.
Die Einrichtung des Zimmers erschien Aboyer altmodisch, aber durchaus geschmackvoll.
    Er bedankte sich und ließ sich in den Sessel sinken. Der Greis stellte sich ans Fenster und
starrte ihn unverwandt an. Aboyer vermied es, ihn anzusehen.
    »Was wünschen Sie?« fragte Sintra.
    Der Tonfall ihrer Stimme klang geschäftsmäßig. Entweder war sie eine ausgezeichnete
Schauspielerin, oder er war für sie tatsächlich nicht mehr als irgendein Besucher unter
vielen.
    »Hast du … haben Sie noch Beziehungen zum Rechenzentrum der Whistler-Company?« erkundigte sich Aboyer. Er verwünschte seinen Entschluß, in dieses Haus zu kommen. Wahrscheinlich
jagte er einem Hirngespinst nach.
    »Ich arbeite dort«, sagte die Inderin. »Aber es ist nicht meine einzige Aufgabe. Vor vier
Jahren habe ich mein Examen als Mathelogikerin abgelegt. In Abständen von drei Wochen begebe ich
mich für achtzehn Tage auf den Mond. Dort bin ich Sektionschefin und mit der Teilüberwachung des
biopositronischen Rechengehirns NATHAN beauftragt.«
    »Hm!« machte Aboyer. Er fragte sich, warum sie ihm ihre Erfolge aufgezählt hatte. Wollte sie
ihm imponieren? Wahrscheinlich war es ihre Absicht, ihn zu kränken, denn mit ihren Beziehungen
hätte sie bestimmt herausfinden können, welches Leben er führte.
    »Wann müssen Sie wieder nach Luna?« erkundigte er sich.
    »Ich fliege in drei Stunden«, erwiderte sie. »Es war also reiner Zufall, daß Sie mich noch
antrafen, Mister Aboyer. Mein Mann arbeitet ebenfalls in der Rechenstation auf dem Mond.«
    »Wie schön für Sie«, sagte Aboyer. »Ich hoffe, die dreiwöchige Trennung von ihm fällt Ihnen
nicht allzu schwer?«
    Der alte Mann stieß den Krückstock heftig auf den Boden.
    »Wirf ihn hinaus, Sintra«, verlangte er aufgebracht.
    »Ich glaube nicht, daß Sie gekommen sind, um mit mir über meinen Mann zu sprechen«, sagte die
Mathelogikerin. »Kommen

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