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Silberband 030 - Bezwinger der Zeit

Titel: Silberband 030 - Bezwinger der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Miras-Etrins Stimme klang scharf.
    »Etwa zweieinhalb Lichtjahre, Maghan«, erwiderte der Duplo.
    Miras-Etrin warf Broysen einen wütenden Blick zu. »Das bedeutet ein Sicherheitslimit von über
einem Lichtjahr«, sagte er. »Es war also völlig unnötig, daß Sie mich gerufen haben.«
    Broysen biß sich auf die Unterlippe. Mit gesenktem Kopf sagte er: »Sie wollten über alle
ungewöhnlichen Vorkommnisse informiert werden, Maghan. Sie überließen es allerdings mir, darüber
zu befinden, was ungewöhnlich ist.«
    Miras-Etrin richtete sich auf. Er wußte, daß er den Widerstand dieses Mannes sofort brechen
mußte, wenn er sich später nicht mit weiteren Schwierigkeiten herumschlagen wollte.
    »Folgen Sie mir in meine Kabine, Broysen«, befahl er.
    In den Augen des Kommandanten erschien der Ausdruck unnatürlicher Furcht. Schweigend schloß er
sich dem MdI an. Als sie zusammen den kleinen Raum betraten, den Miras-Etrin bewohnte, deutete
der MdI auf das dreidimensionale Logikspiel.
    »Sie hätten mir nicht in Gegenwart von Duplos widersprechen sollen, Kommandant«, sagte er
lächelnd. »Immerhin will ich Ihnen eine Chance geben. Wenn Sie mich im Spiel schlagen, werde ich
Sie schonen.«
    Broysens Lippen bebten. »Und wenn ich verliere?«
    »Sie können es sich nicht erlauben, dieses Spiel zu verlieren, Kommandant. Es würde Ihren Tod
bedeuten.«
    Broysen sagte: »Ich habe überhaupt keine Chance, Sie zu schlagen.«
    »Sie können es versuchen, oder nicht?«
    »Doch«, sagte Broysen. »Ich kann es versuchen.«
    Miras-Etrin schaltete den Kasten ein und erklärte dem Tefroder, wie er den Schalthebel
handhaben mußte, um die einzelnen Figuren bewegen zu können.
    »Jeder Spieler erhält sechs Figuren. Wir bewegen sie nacheinander. Gewinner ist, wer seine
Figuren zuerst an den vorbestimmten Stellen hat.« Er deutete nachlässig auf den Kasten. »Fangen
Sie an, Kommandant.«
    Mit zitternden Händen ergriff der Tefroder den Schalthebel. Eine der Figuren löste sich aus
der Grundstellung und schwebte ein paar Zentimeter in die Höhe.
    »Sie können mit Überlegung spielen oder einfach nach Gefühl«, sagte Miras-Etrin freundlich.
»Jeder hat seine eigene Methode.«
    Broysens Spielfigur begann sich plötzlich ruckartig zu bewegen.
    »Jetzt hat sie sich in einem Feld verfangen«, erklärte der MdI. »Sie haben Ihren Zug
vertan.«
    Er übernahm den Schalthebel und löste seine erste Figur aus ihrer Grundstellung. Er benötigte
weniger als zehn Sekunden, um sie in die neue Stellung zu bringen. Dabei streifte er keines der
Absperrfelder.
    »Bei den ersten drei ist es noch einfach«, sagte er zu Broysen.
    Beim zweiten Zug hatte der Kommandant Glück. Es gelang ihm, eine Gasse zu finden und seine
Hauptfigur an ihren Platz zu steuern. Miras-Etrin lächelte zufrieden. Jetzt bekam das Spiel sogar
eine gewisse Spannung. Damit hatte er nicht gerechnet.
    Nach zehn Zügen stand die Partie zu Miras-Etrins Überraschung unentschieden. Broysen hatte
zwar eine Figur weniger im Ziel, aber seine Ausgangsposition war günstiger.
    »Ich glaube, Sie sind einer der gefühlvollen Spieler«, bemerkte der MdI verdrossen.
    Broysen schob ihm den Schalthebel zu. Als Miras-Etrin übernahm, hatte er fast eine Figur in
den von Broysen aufgestellten Magnetfallen verloren. Wütend balancierte er den Flug des kleinen
Metallkörpers wieder aus. Er mußte jedoch darauf verzichten, bis zur vorgesehenen Stellung
vorzudringen.
    Broysen sagte ruhig: »Jetzt haben Sie verloren, Maghan.« Er löste eine Figur vom Kastenboden
und ließ sie mit unglaublicher Geschicklichkeit nach oben gleiten. Es schienen überhaupt keine
Magnetfelder zu existieren, an denen sie hängenbleiben konnte.
    Nun hatten Miras-Etrin und Broysen je vier Figuren im Ziel. Broysens Mannschaft stand jedoch
wesentlich günstiger.
    »Es wäre besser für Sie gewesen, wenn Sie verloren hätten«, sagte Miras-Etrin sanft.
    Zu seinem Erstaunen lächelte der Kommandant. »Ich wußte, daß Sie Ihr Versprechen nicht halten
würden, Maghan. Aber ich bitte nicht um mein Leben.«
    »Gehen Sie!« stieß Miras-Etrin hervor.
    »Sie lassen mich gehen?« fragte der Kommandant verwundert.
    »Sie sind mir noch eine Revanche schuldig. Mit einem Toten kann ich nicht spielen.«
    Broysen verbeugte sich. »Maghan«, murmelte er demutsvoll, bevor er hinausging. Miras-Etrin
warf sich auf die Liege, die sich sofort seinen Körperformen anpaßte. Im Augenblick brauchte er
Broysen noch. Es kam nur

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