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Silberband 030 - Bezwinger der Zeit

Titel: Silberband 030 - Bezwinger der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Rhodans Politik eingesetzt. Seither hatte er unzählige Anrufe
erhalten. Verschiedene Abgeordnete hatten sich bemüht, ihn umzustimmen – allerdings
vergeblich.
    Daß Willy vor allen anderen in den Konferenzsaal kam, hatte nur einen Grund: Er wollte den
Platz unmittelbar neben der Heizung, damit er den Versammlungsteilnehmern nicht über Stunden
hinweg ein Bild des Elends bieten mußte. Willy fuhr ein zweites Auge aus, um sich überall umsehen
zu können. Er sehnte sich nach seinem Zimmer, wo die Hotelleitung auf ausdrücklichen Wunsch
Willys die Temperatur bei siebzig Grad Celsius hielt.
    Aus dem Translator, der an einem von Willys Pseudogliedern baumelte, kam ein quäkendes
Geräusch. Erschrocken schaltete Matten-Willy das Gerät ab. Er fühlte sich wie zu einem Eisklumpen
erstarrt, als er endlich den Platz unmittelbar neben der Heizung einnahm. Warme Luft strömte ihm
entgegen, aber sie genügte nicht, den Schüttelfrost aufzuheben.
    Willy stützte sich auf seine Teleskopfüße und ließ ein Pseudoglied bis zum Heizungsregulierer
hinaufschnellen. Augenblicklich wurde der Luftstrom wärmer. Willy ließ sich zufrieden auf dem
breiten Ledersitz zusammensinken. An diesem Platz konnte er die nächsten Stunden überstehen, ohne
Erfrierungen davonzutragen.
    Willy döste vor sich hin, ohne sich besondere Gedanken zu machen. Er hoffte, daß die anderen
Abgeordneten freundlich zu ihm sein würden. Er liebte sie alle und wollte ihnen helfen, aber
seine besondere Zuneigung galt diesem großen hageren Zweibeiner, der Perry Rhodan hieß. Die
Matten-Willys von der Hundertsonnenwelt würden nie vergessen, was der Großadministrator des
Solaren Imperiums für sie getan hatte.
    Eine halbe Stunde vor Konferenzbeginn flog die Tür auf. Ein vierschrötiger Mann, der einen
Metallhelm trug, stampfte herein. Willy erschrak so, daß er Mühe hatte, seine Pseudo-Glieder in
voller Größe zu belassen. Seine Stielaugen richteten sich auf den Ankömmling. Verwirrt sah Willy,
daß der Fremde den Türgriff abgebrochen hatte und nun unschlüssig dastand.
    »Macht es Ihnen etwas aus, wenn Sie die Tür wieder schließen?« bat er zaghaft. »Es ist kalt
draußen.«
    Granor Ah Phorbatt, Großfürst von Daschall, blickte zu Willy herüber. Mit seinem Helm sah der
über drei Zentner schwere Abgeordnete geradezu grotesk aus, aber Willy war den Anblick ganz
anderer Wesen gewohnt.
    Der Administrator von Daschall errechnete im stillen, daß dies nun der achte Türgriff war, den
er seit seiner Ankunft im Luna-Hotel abgebrochen hatte. Er konnte sich einfach nicht an die um
0,7 Gravos geringere Schwerkraft der Erde gewöhnen.
    »Entschuldigen Sie, wenn ich meine Bitte wiederhole«, sagte Willy verzagt. »Es wäre
außerordentlich freundlich von Ihnen, wenn Sie die Tür wieder schließen könnten.«
    Granor Ah Phorbatt blickte unschlüssig von der Tür zu Willy und wieder zurück zur Tür.
    »Puh!« machte er. »Sie wollen uns wohl braten, was? Ich glaube, wir werden die Fenster ein
bißchen öffnen.«
    Willy schrumpfte zusammen. Er hatte Mühe, das Stielauge oben zu halten, an dem der Translator
hing.
    »Oh, bitte!« flehte er. »Ich friere mich zu Tode, wenn Sie die Fenster öffnen.«
    »Wer sind Sie überhaupt?« erkundigte sich der Daschaller mißtrauisch.
    »Ich bin Willy«, sagte Willy zutraulich. »Wenn Sie wollen, erzähle ich Ihnen alles über meine
Heimat.«
    Granor Ah Phorbatt schüttelte den Kopf und nahm seinen Helm ab. Auf seiner Stirn hatten sich
Schweißtropfen gebildet.
    »Sie sind der Bursche von der Hundertsonnenwelt?« fragte er gedehnt.
    »Richtig«, erwiderte Willy glücklich. »Wenn Sie möchten, können Sie neben mir Platz nehmen. Es
ist schön warm hier.«
    »Allerdings«, stimmte der Kolonist zu. »Was glauben Sie, wird geschehen, wenn in ein paar
Minuten die anderen kommen? Bei dieser Hitze können wir nicht verhandeln. Man wird die Heizung
abstellen und die Fenster öffnen.«
    Er stellte fest, daß er noch immer den abgebrochenen Türgriff in den Händen hielt, und legte
ihn hastig auf einen Tisch.
    »Wie können die Terraner nur bei dieser Kälte leben?« wunderte sich Willy. »Ich würde sterben,
wenn ich nur eine Stunde im Freien bleiben müßte.« Das war natürlich übertrieben, aber Willy
wollte, daß der freundliche Riese Willys Lage richtig einschätzte.
    »Guten Abend!« sagte jemand, der hinter Granor Ah Phorbatt aufgetaucht war und sich unbemerkt
genähert hatte. Durch sein Stielauge

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