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Silberband 030 - Bezwinger der Zeit

Titel: Silberband 030 - Bezwinger der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zu haben, denn ihr Gesicht war verzerrt. Wieder wechselte das Bild. Die
Schwebeloge, in der Perry Rhodan und sein Begleiter saßen, wurde eingeblendet.
    Broysen hatte schon Bilder von Rhodan gesehen, deshalb erkannte er ihn sofort. Das war also
der Mann, der den MdI bereits schwere Niederlagen beigebracht hatte. Er sah nicht unsympathisch
aus, fand Broysen, aber er strahlte irgend etwas aus, das den Tefroder an Miras-Etrin erinnerte.
Es mußte mit dem Zellaktivator zusammenhängen. Beide Männer trugen ein solches Gerät.
    Broysens Hände glitten über den Zünder der dritten Fragmentwaffe. Ob Rhodan, der die beiden
anderen Fragmentwaffen hatte unschädlich machen lassen, etwas vom Vorhandensein einer dritten
Waffe ahnte? Broysen hätte es bedauert, wenn der Großadministrator ahnungslos gestorben wäre.
Schade, daß es keine Möglichkeit gab, in letzter Sekunde mit dem Terraner zu sprechen und ihm
zuzurufen: »Hier bin ich: Broysen, der Attentäter, der die Erde vernichten wird.«
    Broysen konnte sich vorstellen, daß dieser Mann dann spöttisch lächeln würde, voller
Unglauben, daß es jemand gelingen könnte, dieses ungeheure Vorhaben zu verwirklichen.
    Und doch war das Ende des dritten Planeten dieses Systems unaufhaltsam.
    Broysen blickte auf die Uhr. In zwei Minuten terranischer Zeitrechnung würde Rhodan aufstehen
und zum Rednerpodium gehen. Etwa drei Minuten später sollte die Fragmentwaffe zusammengefügt
inmitten der Solar Hall schweben, gehalten durch ein Fesselfeld.
    Dann mußte der Raumfahrer nur noch auf den Zünder drücken.
    Broysen zog den Zünder zu sich heran und legte ihn auf seine Beine. Er achtete darauf, daß er
nicht mit der Schaltung in Berührung kam. Auf keinen Fall durfte er die Waffe zu früh zünden.
    »Broysen!« hörte der Tefroder in diesem Augenblick eine Stimme. Er fuhr zusammen. Der Zünder
rutschte von seinen Beinen. Broysen hatte geglaubt, die Stimme Miras-Etrins zu hören.
    »Dies ist eine Bandaufnahme, Broysen«, fuhr die Stimme fort. Erst jetzt stellte der Tefroder
fest, daß sie von der Schleusenkammer kam. Innerhalb des Beibootes lief ein Tonband ab.
    »In wenigen Augenblicken werden Sie den Zünder betätigen und sterben, Broysen. Da Sie niemals
zurückkehren werden, kann ich Ihnen sagen, daß ich Ihren Tod bedauere.«
    Ein Knacken zeigte Broysen an, daß keine weiteren Worte folgen würden.
    Er atmete auf und hob den Zünder wieder auf. Er glaubte nicht, daß diese kurze Ansprache eine
letzte Mahnung an ihn sein sollte, den Auftrag gewissenhaft zu erledigen. Miras-Etrin hatte das
ausgesprochen, was er wirklich dachte.
    Broysen lächelte. Vielleicht war er das einzige Wesen aus dem Andromedanebel, das jemals ein
freundliches Wort von einem Meister der Insel gehört hatte. Allerdings, dachte er bedauernd,
würde er teuer dafür bezahlen müssen.
    Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem kleinen Bildschirm zu. Rhodan hatte sich gerade
erhoben und schritt, begleitet von zwei Wächtern, auf das Rednerpodium zu. Die Uhrzeit wurde kurz
eingeblendet. Broysen verglich die Zeitangabe mit seinem eigenen Zeitmesser. Es gab keine
Differenz.
    Rhodan betrat das Rednerpodium, um die Delegierten zu begrüßen.
    Da sprang das Bild weg: Broysen, dessen Kehle wie ausgetrocknet war, erwartete, daß die
TV-Techniker umblenden würden. Gleich darauf erschien die Frau mit den roten Haaren auf dem
Bildschirm. Sie war von ihrem Platz aufgesprungen und krümmte sich vor Schmerzen. Broysen konnte
genau verfolgen, wie sich ein Teil der Waffe aus ihrem Körper löste und davonschwebte.
    Seine Hände griffen nach dem Zünder. Der Zeitpunkt war gekommen. Sobald die Waffe
zusammengefügt über den Köpfen der Konferenzteilnehmer hing, mußte Broysen den Zünder
betätigen.
    Ras Tschubai und Atlan materialisierten in einem der Kontrolltürme des
Raumflughafens von Terrania. Die diensttuenden Techniker sprangen überrascht auf, als sie den
Arkoniden erkannten. Ein Blick aus der Beobachtungskanzel auf das Landefeld hinaus zeigte Atlan,
daß der gesamte Flugverkehr ruhte. So war es angeordnet worden.
    Ohne sich um die Männer innerhalb der Kontrollstelle zu kümmern, stellte Atlan eine Verbindung
zur Raumhafenzentrale her. Ungeduldig wartete er, bis der diensthabende Offizier sichtbar
wurde.
    »Major Carruth, Sir«, meldete sich der Raumfahrer, als er Atlan erkannte. »Ich dachte, Sie
hielten sich jetzt im HQ der Abwehr auf.«
    »Keine Zeit für Erklärungen, Major«, sagte

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