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Silberband 030 - Bezwinger der Zeit

Titel: Silberband 030 - Bezwinger der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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entgegen, wurde von ihr
aufgehoben und viele Meter weit zum Strand getragen, bevor er wieder festen Boden unter den Füßen
fühlte.
    Das zurückströmende, von aufgewühltem Sand, Muscheln, Tang und Krebstieren erfüllte Wasser riß
ihm die Füße unter dem Leib weg. Bevor er sich aus der Rollbewegung befreien konnte, tauchte eine
Woge turmhoch und dunkel über ihm auf. Brausend und schäumend kippte ihre Krone vornüber.
    Miras-Etrin spürte den schmetternden Schlag nicht mehr. Er verlor das Bewußtsein.
    Als er wieder zu sich kam, hatte sich die See beruhigt. Der Himmel war klar, und die Strahlen
der gelben Sonne durchwärmten wohltuend seinen Körper.
    Einer der beiden Roboter beugte sich zu Miras-Etrin herab.
    »Warum habt ihr so lange gezögert?«
    »Wir bitten um Verzeihung, Maghan«, antwortete der Roboter, »aber Sie selber wünschten keine
Einmischung. Demzufolge mußten wir warten, bis Sie sich in unmittelbarer Lebensgefahr
befanden.«
    »Schon gut!« sagte Miras-Etrin und richtete sich auf. Er wehrte heftig ab, als die Roboter ihm
unter die Arme greifen wollten. »Schert euch weg!« fuhr er sie an.
    Noch leicht schwankend, die gespreizten Beine in den feuchten Sand gestemmt, starrte
Miras-Etrin auf die Ausläufer der Wellen, die gleich gierigen Zungen über den Sand leckten.
    Zorn funkelte in den Augen des Mannes, Zorn über die Kräfte der Natur, denen er nicht
gewachsen gewesen war.
    Er schüttelte die Faust.
    »Du hast dich gegen einen Meister der Insel empört, Meer! Das durfte bisher niemand ungestraft
tun, und auch du wirst bestraft werden für deinen Frevel!«
    Er blickte nach oben, wo er die ›Augen‹ wußte, und schrie:
    »Wirf das Meer zurück! Wirf es hundert Kilometer zurück!«
    Niemand antwortete. Aber nach wenigen Minuten tauchten zwei Reihen Sanddünen aus dem Meer, die
Wogen leckten nicht mehr so ungestüm über den Strand, und am klaren Horizont erhob sich etwas,
das wie ein dunkles Gebirge aussah und sich entfernte.
    Als nach einer halben Stunde Tausende von silberglänzenden Fischen auf dem freigelegten Grund
des Meeres zappelten, stieß Miras-Etrin ein gellendes Lachen aus.
    Abrupt drehte er sich um und brach ab. Seine Stirn bedeckte sich mit Schweiß.
    »Einen Transmitter!« befahl er mit heiserer Stimme.
    Sekunden darauf senkte sich ein halbkugelförmiges Fahrzeug aus dem Himmel. Eine Rampe wurde
ausgefahren, und der Meister der Insel ließ sich von unsichtbaren Kraftfeldern hinauftragen,
hinein in den blutrot gähnenden Schlund, zwischen die armdicken Schenkel eines
Kleintransmitters.
    Im nächsten Augenblick befand er sich in seinem Massageraum, zweihundert Kilometer von dem Ort
entfernt, von dem sich die Flut immer noch zurückzog …
    »Maghan …!«
    Die Stimme schien von weither zu kommen.
    »Maghan, dein unterwürfiger Diener fleht dich an: Wache auf!«
    Miras-Etrin schlug die Augen auf. Über sich erkannte er das Plastikgesicht von Ontos, dem
Dienerrobot. Die synthetische Haut hatte sich zu einem liebenswürdigen Lächeln verzogen, wozu die
starren Augen ganz und gar nicht paßten.
    »Der Kontakt soll in einer Viertelstunde beginnen, Maghan!«
    Der MdI machte eine Geste der Bejahung.
    Sofort begann die Flüssigkeit aus dem Schlaftank abzufließen, während gleichzeitig die
herrschende Schwerkraft im selben Maße abnahm und der schwingende Auftrieb der Flüssigkeit
dadurch kompensiert wurde.
    Als der Tank völlig geleert war, hoben sanft zupackende Kraftfelder den MdI an und legten ihn
auf einer breiten Liege nieder. Mit diesen Vorgängen parallel lief das Wasch- und
Trocknungsprogramm ab.
    »Massieren!« befahl Miras-Etrin barsch.
    Die Hände des Roboters Ontos schnellten mit gespreizten Fingern vor und griffen zu. Sanft und
intensiv zugleich kneteten sie Miras-Etrins Arm-, Rücken- und Beinmuskulatur durch.
    Plötzlich richtete sich der Meister halb auf und wandte den Kopf. Augenblicklich hielt Ontos
inne.
    »Maghan …!«
    »Wo ist Irruna?« fragte Miras-Etrin herrisch.
    »Das Synthomädchen schläft, Maghan«, erwiderte Ontos. »Außerdem – ich bitte untertänigst
um Verzeihung: Aber in fünf Minuten beginnt der Kontakt!«
    Der MdI sprang auf und versetzte dem Roboter einen Tritt. Gemäß seiner Programmierung durfte
und konnte Ontos keinen Widerstand leisten, nicht einmal passiv. Obwohl er mühelos sein
Gleichgewicht hätte halten können, überschlug er sich rückwärts.
    Das fachte den Zorn des MdI nur noch mehr an. Er fühlte sich

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