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Silberband 030 - Bezwinger der Zeit

Titel: Silberband 030 - Bezwinger der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zurück.
    »Sir!« Er sah Rhodan fest in die Augen. »Als Alternative zum Weg in den allmählichen Untergang
bietet sich nur eines:
    Der Rückzug der Menschheit aus Andromeda und dem vorgelagerten Betanebel …!«
    In die eintretende Stille drang ein hartes Krachen.
    Aller Augen richteten sich auf Bullys Hand, die sich öffnete und einen zerbrochenen
Magnetschreiber auf die Tischplatte fallen ließ.
    »Verzeihung!« murmelte Bull. »Es fällt mir schwer, so etwas anhören zu müssen. Sind sie
wirklich der Meinung, Professor, wir hätten nur diese Alternative?«
    Golkar nickte stumm.
    »Die Stützpunkte beim Schrotschußtransmitter und in Andro-Beta haben Hunderte und Aberhunderte
von Billionen verschlungen. Fünfzehntausend supermoderne Raumschiffe der Imperiumsflotte stehen
relativ nutzlos vor Andromeda, obwohl wir sie bei uns dringend brauchen könnten.«
    Er lehnte sich so weit vor, daß seine Ellenbogen den Tisch berührten.
    »Ich würde nicht empfehlen, diese Schiffe irgendwann einmal nach Andromeda zu schicken. Dort
toben erbitterte Kämpfe zwischen Tefrodern und Maahks, und jeder Dritte, der sich da einmischt,
wird automatisch von beiden Seiten als Feind betrachtet werden.
    Was die Tefroder angeht, so wäre das Risiko noch zu vertreten. Im Grunde genommen befinden wir
uns mit ihnen im Kriegszustand, auch wenn es bisher nur zu leichten Geplänkeln gekommen ist.
    Aber es wäre ein tragischer Fehler, einen offenen Konflikt mit den Maahks zu provozieren!
    Wir alle wissen, daß die Maahks einst von den geflohenen Lemurern, also unseren unmittelbaren
Ahnen, aus Andromeda vertrieben wurden. Sie siedelten sich in unserer Galaxis an, was später zu
Konflikten mit den Arkoniden führte. Der sogenannte Methankrieg verlangte beiden Seiten einen
fast unerträglichen Blutzoll ab. Die geschlagenen Maahks flohen weiter zurück in ihre eigentliche
Heimat und unterwarfen sich notgedrungen den Meistern der Insel, wodurch sie viele Jahrtausende
relativen Friedens gewannen.
    Dann, vor knapp vier Jahren, wurden sie von den MdI gezwungen, gegen uns vorzugehen. Doch
einige Zeit später kam es zur Revolte. Die Maahks erhoben sich gegen ihre Unterdrücker und
greifen seither Andromeda an – und sie vermeiden dabei peinlichst jeden Zusammenstoß mit den
Einheiten unserer Andro-Beta-Flotte.
    Es steht mit hundertprozentiger Sicherheit fest, daß die Maahks schon vor Monaten
herausfanden, wer in Andro-Beta einen gigantischen Stützpunkt errichtete und wer von dort aus
Erkundungsunternehmen nach Andromeda startete. Die Tatsache, daß die Maahks trotzdem Ruhe
hielten, daß sie nicht einmal versuchten, ein Erkundungsschiff nach Andro-Beta einzuschleusen,
scheint mir der eindeutige Beweis für ihren Friedenswillen uns gegenüber zu sein. Logischerweise
müssen sie auch alle ihre Kräfte auf das Hauptziel konzentrieren: die Rückeroberung von
Andromeda. Und da sie offensichtlich herausfanden, daß zwischen Tefrodern, Meistern und Terranern
ein wesentlicher Unterschied besteht, werden sie darauf hoffen, mit uns eine Verständigung zu
erzielen.«
    Perry Rhodan erwachte aus einer Art körperlicher Starre, kurz nachdem Professor Golkar seinen
Bericht beendet hatte. Aber diese Starre war lediglich ein Zeichen für seine geistige Mitarbeit
gewesen.
    Er wandte sich John Marshall zu und blickte ihn fragend an.
    Der Chef des Mutantenkorps lächelte, und Perry Rhodan schien dieses Lächeln auch ohne Worte zu
verstehen, denn er nickte befriedigt und blickte danach wieder zu Golkar.
    »Ich danke Ihnen für Ihre Ausführungen, Professor. Ihre Schlußfolgerungen leuchten mir ein.
Aber Sie gingen nur von rein sachlichen Erwägungen aus. Darf ich Sie fragen, ob bei Ihren
Folgerungen auch andere Gründe mitgespielt haben?«
    Ein Schimmer des Verstehens glitt über Golkars Züge.
    »Ja, Sir, und diese Gründe werden Sie ebenfalls anerkennen, so wie ich um die ethischen
Grundsätze Ihrer Politik weiß. Nachdem wir die geschichtlichen Hintergründe der maahkschen
Vorstöße und Rückzüge kennen, wissen wir auch, welche Schuld die Erste Menschheit auf sich lud,
als sie die Maahks aus Andromeda vertrieb. Dieses Volk ist durch unsere Vorfahren und durch die
mit uns verwandten Arkoniden im Laufe der Jahrzehntausende aufs schwerste geschädigt worden. Es
wäre unmoralisch und für einen Menschen unseres Jahrhunderts nicht vertretbar, den alten Wunden
neue hinzufügen zu wollen.
    Sie kannten einen markanten Vertreter dieses

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