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Silberband 030 - Bezwinger der Zeit

Titel: Silberband 030 - Bezwinger der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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aus dem
Sitz heben und ihn auf einem Pneumosessel niederlegen.
    »Nein, nein, lassen Sie ihn vorerst dort ruhen«, wehrte Rhodan ab. »Begreifen Sie,
Tolot – das war sein Platz. Er soll ihn behalten, so lange es möglich ist. Dr.
Hefrich – rufen Sie die CREST an und geben Sie den Befehl zum Ausschleusen der
Arbeitsteams.«
    Damit drehte sich Perry um und ging auf den Wandtresor zu. Snigert hatte ihn orangerot
angestrichen, damit er nicht zu übersehen war.
    Atlan verließ die kleine Zentrale. Er wollte allein sein, um des Mannes zu gedenken, der seine
Aufgabe ganz im stillen und fern seiner Heimatwelt durchgeführt hatte. Das war etwas, was der
Arkonide unter Heldentum verstand.
    Die gefundenen Bildtonbänder enthielten die wichtigsten Szenen aus der Geschichte
des Flottentenders DINO-3. Man sah, wie sämtliche Maschinenanlagen, Schaltleitungen,
Rechengehirne und Vorratslager mit Paronplastüberzügen versiegelt wurden.
    Die Männer des Tenders hatten wochenlang mit Spritzpistolen gearbeitet und fast den gesamten
Kunststoffvorrat des Tenders aufgebraucht. Als Folge davon war die DINO-3 tatsächlich zu einer
riesigen Konserve geworden, auf der nichts verwittern konnte. Die verwendeten Baustoffe bestanden
ohnehin aus Materialien, die völlig zeitunempfindlich waren. Nirgends war eine Rostspur gefunden
worden. Sogar die Isolationen der Installationsverdrahtung hatten ohne Zermürbungserscheinungen
gehalten. Man konnte es bedenkenlos wagen, die Hauptleiter mit den zulässigen Höchstspannungen
von dreihunderttausend Volt zu belasten.
    Snigert berichtete in seiner gewissenhaften Art über das Schicksal jedes einzelnen Mannes;
seine Todesursache und über das allgemeine Bordleben in der Einsamkeit. Hier und da war ein naher
Planet angeflogen worden, um den Männern Gelegenheit zu bieten, wieder einmal natürliche Luft zu
atmen und reines Quellwasser zu trinken. Dann waren sie an Bord zurückgekehrt. Sie hatten aus
Sicherheitsgründen darauf verzichtet, auf diesem Planeten Häuser zu bauen und Gärten zu
bestellen. Dies war ein großes Opfer gewesen.
    Nur eine Sache war unklar!
    Die DINO-3 hatte eine Gesamtbesatzung von fünfundsiebzig Mann besessen. Einunddreißig Mann
fehlten. Es handelte sich überwiegend um Mitglieder des technisch-wissenschaftlichen Korps,
darunter um bekannte Kapazitäten.
    Erst am Schluß der Bandaufzeichnungen erfolgte die Aufklärung durch Major Snigert.
    Er gab an, der technische Chef der Expedition, Major Gus Barnard, sei nach der Konservierung
des Tenders mit einer der drei Korvetten gestartet, um zu versuchen, durch einen Dilatationsflug
dicht unterhalb der Lichtmauer die fünfhundertjährige Wartezeit ohne besondere
Alterungserscheinungen zu überbrücken.
    Barnard habe diese Korvette nach dem ersten terranischen Fernraumschiff GOOD HOPE, Gute
Hoffnung, genannt.
    Als Leitender Kosmonaut des Schiffes sei der ehemalige Erste Offizier des Tenders, Captain Rog
Fanther, auf der GOOD HOPE eingestiegen. Eine etwa zweihundertfünfzig Lichtjahre entfernte Sonne
sollte mit annähernder Lichtgeschwindigkeit angeflogen werden. Nach der Erreichung des Zieles war
ein Wendemanöver geplant und danach die Rückkehr zur DINO-3 mit ebenfalls hochrelativistischer
Geschwindigkeit.
    Snigert berichtete, er habe das Unternehmen nach Abschluß der dringlichen
Konservierungsarbeiten erlaubt. Man solle nach der GOOD HOPE Ausschau halten. Der bezugsgebundene
Dilatationsflug sei so berechnet gewesen, daß die GOOD HOPE bei der frühestmöglichen Ankunft der
CREST bereits seit sechs Wochen auf dem Tender sein müsse.
    Die Wissenschaftler der CREST rechneten die angegebenen Daten nach. Sie stimmten
haargenau – nur mit dem Unterschied, daß die GOOD HOPE nicht an Ort und Stelle
war.
    Trotzdem schickte Rhodan zehn Korvetten auf der bekannten Reiseroute aus. Die Kommandanten
sollten versuchen, das mit hoher Relativfahrt ankommende Schiff zu orten und eine Anpassung zu
fliegen.
    Zwei Tage später hatte sich noch immer nichts ereignet. Icho Tolot berechnete die
Unfallwahrscheinlichkeit mit einer Chance von zwanzig zu eins zuungunsten der Besatzung. Die
Möglichkeit, in dieser Sternenfülle bei einer so hohen Normalgeschwindigkeit zu verunglücken, war
sehr hoch.
    Rhodan gab jede Hoffnung auf. Er ordnete eine Trauerfeier für die Toten an und übergab ihre
sterblichen Hüllen dem unendlichen Raum.
    Danach begannen die Restaurierungsarbeiten mit Hochdruck. Die Maschinenanlagen des

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