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Silberband 030 - Bezwinger der Zeit

Titel: Silberband 030 - Bezwinger der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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unserer Unterlagen war echt. Die Fälschungen waren so geschickt, daß wenig
Gefahr bestand, daß die tefrodischen Offiziere sie durchschauen würden. Trotzdem machte mich der
Gedanke an die bevorstehende Kontrolle unsicher. Wir hatten Forderungen an die Tefroder gestellt.
Das würde sie veranlassen, alles gründlich zu prüfen, wenn auch nur, damit sie sich den Anschein
der Hilfsbereitschaft geben konnten.
    Vulling hielt vor einem hohen Gebäude. Der Aufgang zum Portal wurde von einer Reihe
palmenähnlicher Bäume in zwei Hälften geteilt. Zu beiden Seiten des Aufgangs sahen wir
Blumengärten, die von Springbrunnen mit raffinierten Beleuchtungseffekten berieselt wurden. Der
Duft der unzähligen Blüten drang bis zu uns herüber.
    Vulling blickte etwas unglücklich zum Portal hinauf. Unmittelbar an der breiten Glasflügeltür
standen zwei bewaffnete Posten.
    »Worauf warten Sie noch?« knurrte Atlan, der Vullings Zögern bemerkte.
    Vulling winkte uns, und wir folgten ihm den Aufgang hinauf. Ich konnte mir vorstellen, daß wir
von mehreren Augenpaaren verfolgt wurden. Die beiden Posten salutierten, als wir vorübergingen.
Surfat ließ eine Hand spielerisch über die Ordensspangen eines der beiden Männer gleiten. Der
Wächter beherrschte sich meisterhaft, aber als ich zurückblickte, sah ich, daß seine Augen
tränten. Surfats Gestank war wohl doch ein bißchen viel für ihn gewesen.
    Wir gelangten in einen mit Teppichen ausgelegten Vorraum, in dem es angenehm kühl war. In der
Mitte des Raumes stand ein Sockel, auf dem ein Leuchtbild montiert war. Leuchtschriften sollten
den Tefrodern, die hier zu tun hatten, den richtigen Weg in die verschiedenen Räume weisen. Ich
las einige der Namen und stellte fest, daß die Tefroder über zahlreiche Kolonialämter
verfügten.
    Auf der anderen Seite des Raumes befand sich der Empfang. Unter einem Schild, auf dem in
Leuchtbuchstaben das Wort AUSKUNFT stand, lehnte ein kleiner Mann mit den Ellenbogen auf der
holzgetäfelten Theke. Er blickte ungläubig zu uns herüber. Ich sah, daß er versuchte, Vulling
heimliche Zeichen zu geben, doch der Leiter des Technischen Einsatzkommandos war zu aufgeregt, um
darauf zu achten.
    »Wir müssen ein bißchen warten«, sagte Vulling zu uns. »Man wird uns rechtzeitig
benachrichtigen.«
    Atlan deutete auf ein paar Sessel und Sitzbänke, die zwischen den Zugängen der einzelnen
Aufzüge aufgestellt waren.
    »Setzen wir uns!« schlug er vor.
    »Bitte nicht!« flehte Vulling. »Sie werden mit Ihren Kleidern die Polstermöbel ruinieren.«
    »Was bedeuten ein paar Sessel im Vergleich zu unserem unersetzlichen Schiff?« schrie Redhorse
Vulling an.
    Brazos Surfat erreichte die Sessel zuerst. Wenn es galt, ein bißchen Bequemlichkeit zu
erlangen, war Surfat sehr schnell. Ohne den Sack mit dem bedauernswerten Gucky loszulassen, ließ
sich der Sergeant ächzend in einen Sessel fallen. Mit den Füßen zog er einen zweiten Sessel zu
sich heran, um seine Beine darauf zulegen. Gleich darauf hatten wir sämtliche Sitzgelegenheiten
belegt. Wir unterhielten uns lautstark und pfiffen einem Mädchen nach, das aus einem Lift kam und
hastig ins Freie flüchtete, als es uns sah.
    Vulling ging zum Empfang hinüber und unterhielt sich mit dem Mann an der Auskunft. Seinen
Gesten war zu entnehmen, daß er einem Nervenzusammenbruch nahe war.
    Eine halbe Stunde verstrich, ohne daß sich jemand um uns kümmerte. Atlan gab mir einen
Wink.
    »Wir brauchen etwas zum Trinken«, sagte er.
    Ich nickte. Langsam ging ich zu Vulling hinüber, der erschöpft an der Theke des Empfangs
lehnte.
    Ich hieb mit einer Faust auf die Theke, so daß ein paar Schreibstifte aus ihrer Halterung
sprangen und zu Boden fielen.
    »Wir haben Durst!« herrschte ich Vulling an. »Wollen Sie uns vertrocknen lassen?«
    Vulling flüchtete hinter die Theke und beugte sich über ein Sprechgerät. Seinen Worten war zu
entnehmen, daß er sich mit der Kantine verbinden ließ.
    »Sie sollen sich beeilen«, sagte ich drohend zu Vulling. »Sonst gehen wir raus und trinken an
den Brunnen.«
    Vulling stöhnte auf. Ich kehrte an meinen Platz zurück. Bevor wir etwas zum Trinken erhielten,
rief ein Lautsprecher Vullings Namen und forderte ihn auf, mit den ›alarischen Gästen‹ nach oben
zu kommen. Wir lachten spöttisch und klopften Vulling begeistert auf den Rücken.
    Als wir den Lift betraten, drückte sich Vulling in eine Ecke. Er hatte die Augen halb
geschlossen und atmete

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