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Silberband 030 - Bezwinger der Zeit

Titel: Silberband 030 - Bezwinger der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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»Ich werde alles nachprüfen lassen«, versprach
er.
    »Wie lange wird das dauern?« fragte Redhorse.
    Ostrum hob die Schultern. »Das ist völlig unwichtig. Ich kann mir denken, daß Sie ein neues
Raumschiff brauchen. Haben Sie Geld oder Wertgegenstände retten können, mit denen Sie ein
kleineres Schiff bezahlen können?«
    Olivier Doutreval trat vor und klappte die kleine Kiste auf, die er bei sich trug. Er kippte
drei Blöcke aus Schwingquarz vor Ostrum auf den Tisch. Die Blöcke funkelten wie Kristalle. Ostrum
leckte sich die Lippen.
    »Schwingquarze!« rief er überrascht. »Dafür können Sie drei Raumschiffe von der Größe der
ESKILA bekommen.«
    Die Unruhe, die ihn plötzlich ergriffen hatte, besaß etwas Animalisches. Er fixierte die
wertvollen Quarze wie ein Raubtier seine Beute. Ostrum war auf Vario ein einflußreicher Mann, das
stand fest. Ich glaubte zu wissen, was ihn in diese einflußreiche Position gebracht hatte. Seine
Gier nach Reichtum hatte ihn vorangetrieben.
    »Packen Sie das Zeug wieder ein, Rousander-Bel«, sagte Atlan zu Doutreval.
    Doutreval trat vor, aber er stieß gegen ein unsichtbares Hindernis. Verwirrt tasteten seine
Hände über eine durchsichtige Wand. Ostrum hatte eine Energiebarriere zwischen sich und uns
aufgerichtet. Die Quarze lagen jenseits der Barriere – auf Ostrums Seite.
    »Sie niederträchtiger Dieb!« schrie Atlan.
    Olivier Doutreval, der jetzt Rousander-Bel hieß, trommelte mit beiden Fäusten gegen den
Abwehrschirm.
    »Ich will Sie nicht bestehlen«, sagte Ostrum. »Die Schwingquarze werden ebenso wie Ihre
Papiere untersucht. Sollten sie sich als echt erweisen, werden wir Ihnen einen angemessenen Preis
bezahlen. Selbstverständlich müssen wir die Unkosten, die uns für Ihre Unterbringung entstehen,
in Rechnung stellen.« Er streckte den Arm aus. »Hinaus mit ihnen, Vulling!«
    Wir weigerten uns, den Raum zu verlassen, aber als fünf bewaffnete und finster aussehende
Tefroder im Eingang erschienen, blieb uns nichts anderes übrig, als Vulling zu folgen.
    Ostrum war mit Sicherheit einer der mächtigsten Männer dieses Planeten, aber er war kein
Meister der Insel. Das Gerät, das Rhodan bei sich trug, hatte nicht angesprochen.
    »Man wird Sie in die Stadt fahren«, sagte Vulling, als wir das Gebäude verließen. »Juvenog hat
angerufen und uns mitgeteilt, daß er ein Quartier für Sie gefunden hat. Dort können Sie wohnen,
bis alles geregelt ist.«
    »Sie sind sicher froh, daß Sie uns loshaben«, meinte André Noir.
    Vulling grinste. Ich hätte nicht geglaubt, daß er noch dazu in der Lage war. »Ich hatte gerade
angefangen, mich an Sie zu gewöhnen«, erklärte er.
    Der Wagen, mit dem man uns in die Stadt brachte, war ein uraltes Vehikel,
wahrscheinlich das älteste, das Vulling überhaupt hatte auftreiben können. Ich vermutete, daß es
eine Art persönliche Rache von ihm war, weil wir ihn so schlecht behandelt hatten. Wir hockten
hinten im Kastenaufbau auf dem Boden. Es gab keine Fenster; deshalb hatten wir eine Hälfte der
Doppeltür geöffnet und mit einem Strick befestigt, so daß wir auf die Straße hinausblicken
konnten. Wir wurden ständig überholt. Unser Wagen schaukelte und quälte sich mit dröhnendem Motor
jeden kleinen Hügel hinauf. Surfat hatte den Sack ein wenig geöffnet, so daß Gucky den Kopf
herausstrecken und nach frischer Luft schnappen konnte. Der Mausbiber war bei schlechter Laune.
Wir unterhielten uns in gedämpftem Tonfall, obwohl der Fahrer bei dem Lärm, den der Wagen
verursachte, sowieso nichts verstanden hätte. Ab und zu hörten wir ihn fluchen; er verwünschte
sein Fahrzeug, seinen Beruf, seine Passagiere und seine sämtlichen Vorfahren.
    Als wir uns der Stadt näherten, sahen wir die ersten Gebäude zu beiden Seiten der Straße. Das
Licht der Abendsonne spiegelte sich in ihren Glaswänden. Ganz oben auf den Antennen hockten
große, gelbe Vögel und warteten auf die Nacht. Das Stückchen Himmel, das wir durch die offene Tür
sehen konnten, schimmerte in einem feurigen Rot.
    Plötzlich tauchte hinter uns ein Fluggleiter auf, der von einem Mädchen gesteuert wurde. Das
Mädchen hatte die Kuppel geöffnet und winkte uns zu.
    Hastig schob Surfat Gucky in den Sack zurück.
    »Was sie wohl von uns will?« fragte Kakuta.
    »Sie ist neugierig«, meinte Redhorse. »Wahrscheinlich hat sie von unserer Ankunft gehört.«
    Das Mädchen steuerte seinen Gleiter in einem halsbrecherischen Manöver bis hinter

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