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Silberband 030 - Bezwinger der Zeit

Titel: Silberband 030 - Bezwinger der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sagte Perry Rhodan. »Nun ist Nevis-Latan an der Reihe.«
    In diesem Augenblick begannen im Emmed-Hotel die Alarmanlagen zu schrillen.
    »Sie haben entdeckt, daß jemand eingebrochen ist«, sagte Tannwander. »Es wird Zeit, daß wir
hier verschwinden.«
    Er konnte nicht wissen, was man im Hotel tatsächlich entdeckt hatte. Die Nachricht von
Trahailors Tod würde sich schnell in der Stadt verbreiten. Die Nachrichten konnten wir vor
Tannwander nicht geheimhalten. André Noir würde immer wieder eingreifen müssen. Doch das war
nicht die größte Schwierigkeit. Trahailors Ende würde die anderen Tamräte mobilisieren. Es war
fraglich, ob wir sie noch in ihren Hotels antreffen konnten.
    Die Passanten, denen wir begegneten, schenkten uns nicht mehr Aufmerksamkeit als
zuvor.
    Wir durchquerten einen Park, trampelten durch ein Blumenbeet und versteckten uns ein paar
Minuten in einem Geräteschuppen, als Tannwander zwei Mitglieder der Ordnungspolizei nahen sah.
Kurze Zeit danach erreichten wir eine Straße, die sich wie eine Brücke über tiefer gelegene
Verkehrswege spannte.
    »Wir müssen darüber hinweg«, sagte Tannwander.
    »Dort oben scheint ziemlich viel Betrieb zu sein«, sagte Rhodan. »Gibt es keinen anderen Weg,
den wir einschlagen können?«
    Tannwander deutete unter die Straße.
    »Hören Sie das Rauschen?« fragte er. »Das ist der Hauptkanal, der mitten durch die Stadt
fließt. Durch ihn können wir bis unter das Taru-Hotel gelangen.«
    Rhodan nickte. »Wir nehmen den Kanal«, entschied er.
    »Es ist gefährlich«, warnte Tannwander.
    Wir bewegten uns fast hundert Meter unterhalb der Hochstraße, bis wir auf eine Böschung
stießen. Das Rauschen des Wassers war jetzt deutlich zu hören.
    Wir gingen an der Böschung entlang, bis wir einen Zugang in den Kanal fanden.
    »Manchmal ist das Wasser so hoch, daß man kaum durchkommt«, erklärte unser Begleiter. »Der
Kanal führt ins Meer hinaus. Wir müssen uns jedoch in die entgegengesetzte Richtung bewegen.«
    Der Tefroder übernahm die Spitze. Wir gingen ihm vorsichtig nach. Das Rauschen des Wassers war
jetzt so nahe, daß ich befürchtete, jede Sekunde in den Kanal zu stürzen. Dann jedoch hörte der
weiche Boden unter meinen Füßen auf. Ich spürte das harte Metall des Laufstegs. Meine Hände
fanden die Oberkante des Geländers.
    Unmittelbar vor mir ging Surfat. Doutreval war hinter mir. Der Gestank war fürchterlich, aber
wir hatten uns in den letzten Tagen an solche Gerüche gewöhnt. Wenn wir erst einmal aus dem Kanal
heraus waren, gab es vielleicht irgendwann eine Gelegenheit zum Baden. Noch nie in meinem Leben
war ich so schmutzig gewesen, schmutzig auf allerhöchsten Befehl.
    Wir erreichten eine Stelle, wo die Kanaldecke unterbrochen war. Das Licht, das hereinfiel,
reichte aus, um mich unsere Umgebung erkennen zu lassen. Die schmutzige Brühe, die mit
beträchtlicher Geschwindigkeit dahinfloß, reichte fast bis zum Laufsteg. Ablagerungen an den
Kanalwänden zeigten mir, daß das Wasser oft genug weit darüber hinaus angestiegen war. Laufsteg
und Geländer waren von Rost zerfressen. Die Wände wurden von Schimmelpilzen überwuchert. Das war
die andere Seite dieser modernen Stadt.
    Wir bewegten uns schweigend durch den Kanal. Jeder Schritt erforderte erhöhte Aufmerksamkeit,
denn der Laufsteg war schlüpfrig und uneben.
    Ich schätzte, daß mindestens eine Stunde seit unserem Eindringen in den Kanal verstrichen war,
als Tannwander uns endlich anhalten ließ.
    »Wir sind an unserem Ziel angelangt. Über uns befindet sich das Taru-Hotel.«
    »Hier ist es vollkommen dunkel«, entgegnete Atlan. »Woher wollen Sie wissen, daß es die
richtige Stelle ist?«
    Ich hörte Tannwanders Lachen in der Dunkelheit. Es klang selbstsicher wie immer.
    »Ich habe genügend Zeit in den Kanälen der großen Städte Lemurias zugebracht, bis ich die
Organisation meines Onkels übernahm«, sagte er. »Sie dürfen nicht vergessen, daß man mich seit
meinem zwölften Lebensjahr gejagt hat. Ich kenne alle Verstecke, die es in Stolark gibt.«
    »Setzen wir voraus, daß Ihre Behauptung stimmt«, meinte Rhodan. »Wie sollen wir dann nach oben
kommen?«
    »Es gibt zwei Wege«, erklärte der Tefroder. »Einer führt durch den Seitenarm des Kanals. Die
Abwässer des Hotels strömen durch ihn in den Hauptkanal. Dieser Weg ist lebensgefährlich, und ich
bin nicht sicher, ob er überhaupt gangbar ist. Der zweite Weg führt durch eine Kanalöffnung auf
die

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