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Silberband 030 - Bezwinger der Zeit

Titel: Silberband 030 - Bezwinger der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ich
hätte die Sprossen einfach losgelassen und wäre in die Tiefe gestürzt. Nur der Gedanke an die
beiden Männer, die irgendwo dort drüben auf mich warteten, hinderte mich daran, einfach
aufzugeben.
    Ich zog mich aus dem Kanalschacht. Einen Augenblick lag ich schweratmend auf der nassen
Straße, der Motorenlärm der Fahrzeuge schien sich zu einem alles übertönenden Dröhnen zu
verdichten. Ich kroch davon, durch Wasserlachen und über den Straßenrand die Böschung hinab.
    Rhodan und Kakuta kauerten nebeneinander am Boden und winkten mir zu. Als ich neben ihnen war,
ließ meine Anspannung nach.
    Wir konnten zum Haupteingang des Hotels hinüberblicken. Ständig fuhren Wagen vor. Auch auf dem
Parkplatz für Gleiter herrschte starker Verkehr. Es war unmöglich, auf diesem Weg ins Hotel zu
kommen.
    »Vielleicht müssen wir nur ein bißchen näher heran, um die Impulse zu orten«, sagte
Rhodan.
    Kakuta blickte zum Dach hinauf.
    »Sollen wir einen Sprung riskieren?« fragte er.
    Rhodan schüttelte den Kopf. »Teleportieren Sie sich mit uns zunächst in den Hotelgarten.
Vielleicht können wir von dort aus ins Hotel gelangen.«
    Kakuta faßte uns an den Armen. Wir entmaterialisierten. Praktisch im gleichen Augenblick
verstofflichten unsere Körper auf der anderen Seite des Zaunes, ohne daß uns die Ortungsanlage,
von der Tannwander gesprochen hatte, anpeilen konnte. Wir standen zwischen mannshohen Büschen auf
einem mit Kunststeinen ausgelegten Weg.
    Wir gingen über den Weg näher an das Hotel heran. Auf der Rückseite befand sich eine riesige
Veranda.
    »Was nun?« fragte der Teleporter.
    Rhodan beobachtete die Eingänge. Sie führten sämtlich in den Vorraum. Dort war so viel
Betrieb, daß wir es nicht wagen konnten, das Gebäude auf diesem Weg zu betreten.
    »Wir müssen auf einen Balkon hinauf!« entschied Rhodan und deutete nach oben.
    Zu jeder Zimmerflucht gehörte ein Balkon. Ein Teil der Zimmer war beleuchtet.
    »Springen Sie mit uns auf eine der mittleren Etagen«, befahl Rhodan dem Mutanten. »Wählen Sie
einen dunklen Balkon.«
    Kakuta umklammerte meinen Arm. Unwillkürlich wich ich vor ihm zurück, doch sein Griff war
unnachgiebig. Wenn er spürte, daß ich mich sträubte, dann ließ er sich nichts anmerken. Bevor ich
etwas sagen konnte, fand ich mich mit meinen beiden Begleitern auf einem Balkon wieder, der
ungefähr in der vierten Etage lag. Rhodan zog die Jacke hoch. Das Summen des Ortungsgerätes war
deutlich zu hören.
    »Nevis-Latan!« sagte Rhodan erregt. »Ich habe es fast geahnt. Er hält sich irgendwo in diesem
Hotel auf.«
    Wir wußten jetzt, wer der Meister der Insel war und wo er sich aufhielt.
    »Er muß irgendwo in den mittleren Etagen wohnen«, vermutete Tako Kakuta. »Glauben Sie, daß wir
genügend Zeit haben, alle Zimmer abzusuchen?«
    Rhodan verneinte. Er deutete auf den Balkon nebenan. Die Zimmer, zu denen er gehörte, waren
beleuchtet.
    Rhodan deutete auf das Fenster. »Wir fragen, wo der Tamrat wohnt.«
    Bevor Kakuta oder ich irgend etwas tun konnten, trat Rhodan eine der großen Scheiben ein und
sprang ins Zimmer. Ich sah die beiden Tefroder erschrocken hochfahren. Kakuta drang in das Zimmer
ein. Ich folgte ihm. Mit wenigen Sprüngen hatte Perry Rhodan die beiden Tefroder erreicht.
    »Wenn Sie schreien, sind Sie verloren«, sagte er drohend.
    Unser Anblick genügte, um die beiden stumm zu machen. Wahrscheinlich befürchteten sie, ihr
Ende wäre gekommen.
    »Setzen Sie sich!« befahl Rhodan.
    Beinahe gleichzeitig nahmen die Tefroder wieder Platz.
    »Welches Zimmer bewohnt Nevis-Latan?« erkundigte sich Rhodan.
    Als keiner der Tefroder antwortete, packte Rhodan den größeren an den Jackenaufschlägen und
riß ihn in die Höhe. Hätte ich nicht mit Sicherheit gewußt, daß dieser Mann der Großadministrator
des Solaren Imperiums war, hätte ich ihn für einen Verbrecher gehalten, der zu allem fähig war.
Dabei hätte sich Rhodan niemals dazu hinreißen lassen, einem der beiden Männer Schaden
zuzufügen.
    Doch das konnten diese Männer nicht wissen.
    »Ich habe etwas gefragt!« sagte Rhodan.
    Der Tefroder schloß die Augen. Sein Körper bebte.
    »Der Tamrat bewohnt Nummer sechs und sieben auf … auf dieser Etage«, preßte er
hervor.
    Rhodan stieß ihn auf den Stuhl zurück.
    »Liegen diese beiden Räume auf dieser Seite des Hotels?«
    »Ja«, jammerte der Mann. »Nummer sechs ist nur durch zwei Zimmer von unserem getrennt.«
    »Sehr gut«, meinte

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