Silberband 030 - Bezwinger der Zeit
verbissen. Die ersten Markierungsbojen wurden sichtbar. Der Gleiter
mischte sich in den Strom der unzähligen anderen Maschinen. Sie kamen nur langsam voran. Rhodan
wurde ungeduldig, obwohl er wußte, daß es für Tannwander keine Möglichkeit gab, die Flugbahnen zu
umgehen.
Endlich flogen sie in den breiten Korridor ein, der zum Raumhafen führte. Rhodan sah einen
Polizeigleiter auftauchen, doch die Maschine drehte ab und folgte einer seitlichen Flugbahn.
Niemand schien Interesse an Tannwanders Gleiter zu haben.
Rhodan hoffte, daß das Glück ihnen treu blieb.
»Sie müssen uns helfen, die Starterlaubnis zu bekommen«, sagte er zu Tannwander.
»Sie können die Erlaubnis über Funk anfordern, das geht am schnellsten«, erklärte der
Tefroder. »Sie können sich aber auch im Verwaltungsgebäude eintragen lassen.«
»Ich glaube, wir machen es über Funk«, entschied Rhodan. »Wie geht das vor sich?«
»Nur eilige Fälle werden über Funk erledigt. Erklären Sie den Beamten, eines Ihrer
Besatzungsmitglieder wäre schwer erkrankt und müßte auf dem schnellsten Wege nach Alara Vier
zurück. Man wird froh sein, wenn man den Kranken nicht im Hospital von Atarks behandeln muß.«
»Gute Idee«, stimmte Rhodan zu.
Sie erreichten das Landefeld. Rhodan sah zwei große Transportschiffe, die von Arbeitern und
Robotern entladen wurden. Die Aufmerksamkeit der Raumhafenbesucher konzentrierte sich auf die
beiden Schiffsgiganten. Rhodan beobachtete viele Kinder, wahrscheinlich kamen sie von irgendeiner
Schule, um den Raumhafen zu besichtigen.
Um die kleine PERTAGOR würde sich mit Sicherheit keiner der Besucher kümmern.
Tannwander steuerte den Gleiter auf das Parkfeld neben den Verwaltungsgebäuden.
»Warum fliegen Sie nicht direkt zum Schiff?« erkundigte sich Atlan.
Tannwander erwiderte: »Kein Privatgleiter darf auf dem Landefeld niedergehen. Wir wollen die
Ordnungspolizei nicht provozieren, indem wir dieses Verbot mißachten.«
Die Maschine setzte auf einem freien Feld auf.
»Tako, springen Sie ins Schiff und sehen Sie nach, ob sich jemand dort aufhält«, befahl
Rhodan. »Wenn alles in Ordnung ist, kommen Sie zurück und holen Nevis-Latan.«
»Das kann ich auch erledigen«, erbot sich Gucky, aber Rhodan schüttelte den Kopf. Für solche
Aufgaben war Kakuta der richtige Mann. Der Teleporter ging kein unnötiges Risiko ein. Bei Gucky
bestand Gefahr, daß er sich zu einigen privaten Späßen verleiten ließ.
Kakuta entmaterialisierte. Rhodan blickte zum Schiff hinüber, das ungefähr fünfhundert Meter
von ihnen entfernt war. Zwischen den zahlreichen Montagewagen und Transportern, die überall
herumfuhren, vermochte er keine Einzelheiten zu erkennen. Nach einigen Minuten kam Kakuta
zurück.
»Am Landesteg lungern vier Burschen herum«, berichtete er. »Es scheint sich jedoch nicht um
Polizisten zu handeln. Im Schiff hält sich niemand auf.«
»Das sind Ostrums Männer«, sagte Tannwander. »Er hat ein paar Aufpasser geschickt, die die
Polizei benachrichtigen sollen, sobald Sie auftauchen.«
»Was nun?« fragte Leutnant Bradon matt.
»Gucky und Tako Kakuta können uns nacheinander in die PERTAGOR teleportieren, ohne daß uns die
Burschen sehen«, schlug Atlan vor.
»Das kann zu weiteren Schwierigkeiten führen«, lehnte Rhodan ab. »Die Spione werden nicht
tatenlos zusehen, wenn ein Schiff startet, das anscheinend ohne Besatzung ist. Wir müssen uns
etwas anderes einfallen lassen.«
»Ich nehme mir die Kerle vor«, sagte Gucky entschlossen. »Das Herumspionieren wird ihnen schon
vergehen.«
Rhodan wußte, daß auch das keine vernünftige Lösung war. Wenn er den Mausbiber hinausschickte,
konnte es passieren, daß sich in wenigen Minuten einige hundert Tefroder in der Nähe der PERTAGOR
versammelten und sich verwundert fragten, warum vier Männer ohne fremdes Zutun die Flucht
ergriffen.
»Tannwander ist der einzige, der uns jetzt weiterhelfen kann«, sagte Rhodan.
»Das dachte ich mir!« entfuhr es dem Tefroder. »Wie stellen Sie sich meine Hilfe vor?«
»Glauben Sie, daß einer dieser Männer Sie kennt?« wollte Rhodan wissen.
Als Tannwander verneinte, fuhr der Terraner fort: »Gehen Sie zu ihnen und geben Sie sich als
Dromms Mitarbeiter aus. Erklären Sie, daß die neun Alarer soeben im Begriff stünden, heimlich an
Bord eines Frachters zu gehen, weil sie Dromm noch Geld schulden. Sagen Sie Ostrums Männern, Sie
kämen, um auf die PERTAGOR aufzupassen. Dromm wollte unter
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