Silberband 031 - Pakt der Galaxien
Anwesenden seine Pläne auseinander, wie die Suche nach dem Nebenbahnhof
durchgeführt werden sollte.
»Das Suchgebiet umfaßt ein Planquadrat von tausend mal tausend Lichtjahren«, sagte Rhodan.
»Die Vertikalstaffelung beträgt hundert Lichtjahre. Mittelpunkt des Suchgebietes ist die
ursprüngliche Position der Station. Wir vermuten, daß der Bahnhof zwar relativ stillsteht, aber
zumindest der Gesamtbewegung des Andromedanebels gefolgt ist. Berechnungen haben ergeben, daß die
Positionsverschiebung nicht größer sein kann als tausend mal tausend Lichtjahre.« Er vollführte
eine fast hilflos wirkende Geste. »Natürlich ist dies immer noch ein gewaltiges Gebiet, zumal wir
für diese Aufgabe nur dreihundert Suchkreuzer verwenden können, deren Chance auf einen Erfolg
minimal ist. Wir werden dreißig Verbände bilden. Die Maahks haben sich bereit erklärt, für jeden
Verband einen Wissenschaftler zur Verfügung zu stellen, der bei der Suche helfen soll.«
Rhodan zog eine Liste aus seinen Unterlagen hervor und verlas die Namen der Offiziere, die die
dreißig Suchverbände übernehmen würden. Das erste Geschwader stand unter dem Kommando von Major
Don Redhorse. Das Flaggschiff seines Verbandes war der Städtekreuzer BARCELONA.
»Auf der Erde«, verkündete Sergeant Brazos Surfat seinem verblüfften Zuhörer,
»warten zwanzig Frauen auf mich, deren größter Wunsch es ist, den alten Surfat zu heiraten. Jede
von ihnen ist so reich, daß ich sieben Leben leben müßte, um all das Geld zu verbrauchen, das sie
mit in die Ehe bringen würde. Bevor die Transmitterstrecke ausfiel, haben meine Verehrerinnen
jeden Tag einundfünfzig rote Rosen zum Schrotschußtransmitter geschickt.«
Er tätschelte seinen ansehnlichen Bauch und blickte selbstzufrieden an sich herab.
»Sie sind der größte Lügner zweier Milchstraßen, Brazos«, sagte Offiziersanwärter
Lastafandemenreaos Papageorgiu grinsend. »Vor ein paar Tagen haben Sie mir noch erzählt, daß Sie
braver Ehemann und Vater von sechs Kindern wären.«
»Es gibt eben nichts Verwirrenderes als die Raumfahrt«, entgegnete Surfat entschuldigend.
»Wenn wir eines Tages zur Erde zurückkommen, werde ich in den Akten nachschlagen müssen, um
nachzusehen, wohin ich überhaupt gehöre.«
»Werden Sie übermäßig erstaunt sein, wenn Ihre Adresse mit einem Asyl für heimatlose Hunde
identisch ist?« fragte Papageorgiu.
Er bückte sich, um dem Stiefel zu entgehen, den Surfat nach ihm warf.
»Wenn ich eines Tages Offizier bin, werde ich mich rächen!« rief Papageorgiu aus seinem
Versteck unter dem Tisch hervor.
»Ich habe schon Generäle zum Schwitzen gebracht«, knurrte Surfat und stopfte sein Hemd in die
Hose. »Beeilen Sie sich, mein Junge. In ein paar Minuten beginnt unser Dienst in der
Zentrale.«
Papageorgiu kroch unter dem Tisch hervor. Als er sich zu seiner ganzen Größe aufrichtete,
überragte er den Sergeanten um zwei Köpfe. Er überreichte Surfat den Stiefel.
»Warum erfahren wir nicht mehr über unseren Einsatzbefehl?« beklagte sich Surfat, als er
ächzend in die Stiefel schlüpfte. »Wir sind in den Leerraum gestartet, um irgend etwas zu suchen.
Niemand außer dem Major scheint jedoch zu wissen, was wir suchen.«
»Ich hörte, daß dort draußen einige hundert rote Rosen herumfliegen«, sagte der
Offiziersanwärter ernsthaft. »Vielleicht suchen wir danach.«
Surfat verschloß seine Jacke und warf Papageorgiu einen mißbilligenden Blick zu.
»Der Kragen, Sergeant«, mahnte der junge Grieche.
Surfat richtete umständlich seinen Jackenkragen.
»Fertig?« erkundigte sich Papageorgiu.
Surfat musterte den jungen Raumfahrer mit neidischen Blicken. Was immer der Junge trug, er sah
untadelig aus. Surfat dagegen brauchte nur einen Blick in die Spiegelwand zu werfen, um zu sehen,
daß er wie ein unförmiger Mehlsack wirkte. Aber letzten Endes kam es auf die inneren Qualitäten
an, und davon glaubte Brazos Surfat eine ganze Menge zu besitzen.
Als sie die Zentrale betraten, wurden sie vom Ersten Offizier der BARCELONA, Captain Chard
Bradon, begrüßt. Vor wenigen Jahren noch, erinnerte sich Surfat, war Bradon ein Offiziersanwärter
wie Papageorgiu gewesen. Surfat hatte Bradon bei jenem Einsatz kennengelernt, in dessen Verlauf
Gleam entdeckt worden war.
»Der Major wird jeden Augenblick eintreffen und das Kommando wieder übernehmen«, sagte Bradon.
»Er wünscht, daß auch die Besatzungsmitglieder, die jetzt abgelöst werden, in
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