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Silberband 032 - Die letzte Bastion

Titel: Silberband 032 - Die letzte Bastion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sei
denn …?«
    Er schüttelte den Kopf, weil der Gedanke, der ihm gekommen war, doch zu verwegen schien.
    »Es sei denn, sie haben kein Interesse daran, die Meister der Insel oder die Tefroder auf sich
aufmerksam zu machen, was letzten Endes auf das gleiche herauskommt. Wenn mich nicht alles
täuscht, finden wir hier Verbündete.«
    Baar Lun zuckte plötzlich zusammen.
    »Irgendwo ist eine Maschine angelaufen. Kein ungewöhnlich hoher Stromverbrauch, etwa drei
Megawatt, würde ich schätzen.«
    Der Mausbiber zeigte seinen Nagezahn.
    »Das bestätigt unsere Theorie.«
    Im nächsten Augenblick zuckte auch er zusammen.
    »Gehirnimpulse!« stieß er hervor und krallte seine Finger in Luns Raumanzug. »Unklare
Gedanken. Es scheint, als träume jemand. Geordnete Gedankengänge sind nicht zu erkennen.«
    »Kannst du den Ort anpeilen?« fragte der Modul flüsternd.
    »Schon geschehen. Gib mir deine Hand, Kahlkopf!«
    Als sie rematerialisierten, fanden sie sich in einem matt erleuchteten, zylindrischen Raum
wieder.
    Sie vermochten kein Glied zu rühren. Etwas Unsichtbares fesselte sie an den Platz, an dem sie
aufgetaucht waren. Aber es gab keinen Hinweis auf eine aktive feindliche Handlung, darum
richteten die beiden Eindringlinge ihr Augenmerk auf den transparenten, bläulich schimmernden
Zylinder, der im Mittelpunkt des Raumes schwebte und dabei schwach pulsierte, als lebte er.
    Doch nicht der Zylinder versetzte Gucky und Lun in maßloses Erstaunen, sondern der humanoide
Körper, der darin schwebte. Ein Mensch – und doch kein Mensch, denn es gab einige Merkmale,
die auf die Fremdartigkeit des Wesens hinwiesen.
    Und vor allem waren seine Gedanken fremdartig!
    Obwohl nicht bewußt formuliert, wiesen sie doch darauf hin, daß dieses äußerlich humanoide
Wesen in einer absolut fremdartigen Kultur und Zivilisation aufgewachsen war.
    Baar Lun und der Mausbiber begriffen, daß sie hier einen Fund gemacht hatten, der in seiner
Konsequenz zu einer völligen Änderung des Verlaufs der kosmischen Geschichte führen konnte!
    Sie warteten.
    Baar Lun und Gucky spürten, wie etwas nach ihrem Geist griff. Unwillkürlich
reagierten ihre paranormalen Gehirne mit Abblocken und Gegenstoß.
    Sie stießen auf eine geistige Mauer.
    Der Mausbiber sank in sich zusammen, ein wimmerndes Bündel Pelz in einem Raumanzug. Baar Lun
dagegen stand einige Sekunden lang steif wie ein Stock, dann kippte er vornüber und schlug dumpf
auf den Boden der Halle.
    Die fremden Gedanken tasteten erneut vorwärts, dann zogen sie sich wie in Panik zurück.
    Der transparente, bläulich schimmernde Zylinder, der bisher pulsierend im Mittelpunkt der
Halle geschwebt hatte, glitt langsam zu Boden. Das Pulsieren nahm zu, so daß die von fremdartiger
Energie eingehüllte Gestalt unsichtbar wurde.
    Zugleich mit dem Rhythmus schwerer Schritte hallte ein Gong. Das Geräusch verstärkte sich und
erweckte den Anschein, als näherte sich die Geräuschquelle unaufhaltsam dem Ort der rätselhaften
Geschehnisse.
    Plötzlich brachen die Gongschläge ab.
    Die Wände der Halle leuchteten von innen heraus in smaragdgrünem Glanz.
    Der schwebende Zylinder drehte sich, stand aufrecht. Das Pulsieren erlosch. Ein singender Laut
ertönte; es hörte sich an, als wäre eine Harfensaite gerissen. Danach setzte verhaltene,
elektronische Musik ein, erfüllte den Raum mit schwingendem Rauschen, zirpenden Akkorden und
tremolierendem Pfeifen …
    Als der Modul zu sich kam, starrte er in ein menschenähnlich geformtes und dennoch
andersartiges Gesicht.
    Smaragdgrüne Haut, von goldfarbenen, abstrakten Mustern durchsetzt, spannte sich über einem
ovalen, langem Gesicht. Eine schmalrückige, leicht gebogene Nase teilte das Gesicht in
deckungsgleiche Hälften. Schmale, dichte und silbrig schimmernde Brauen wölbten sich über
bernsteingelben Augen, deren Iris grüne Punkte und Streifen aufwies. Unter dem vollen und doch
beherrscht wirkenden Mund ragte das wuchtige Kinn wie ein Felsblock hervor.
    Das silberne Haupthaar schloß das Gesicht mähnengleich ein. Über der hohen Stirn wurde es von
einem grünen Stirnband gehalten.
    Baar Lun spürte, wie ihn die Panik übermannen wollte. Doch plötzlich waren wieder die fremden
Gedanken in seinem Gehirn, strahlten Beruhigung und Güte aus. Die Spannung wich.
    Und damit wich die geistige Verkrampfung, die das Bewußtsein bis dahin gegen die
Gedankenimpulse des anderen Geistes gesperrt hatte.
    Wer bist du?
    Die Frage stand

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