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Silberband 032 - Die letzte Bastion

Titel: Silberband 032 - Die letzte Bastion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Wächter über
die Starken und Mentoren des Guten.
    Sie waren unsterblich geworden und nannten sich ›Hüter des Lichts‹.
    Das Licht stand symbolisch für das Ziel: Alle intelligenten Wesen auf den Stand
der höchsten geistigen Reife zu bringen und durch die Beherrschung von Materie und Energie das
Schicksal des Universums nach dem eigenen Willen zu lenken.
    Bis vor 800.000 Jahren Erdzeit gab es in Andromeda zwölf Hüter des Lichts. Alle
anderen hatten sich auf die große Reise begeben; die Verbindungen waren bis auf die mit den
Nachbargalaxien abgerissen, denn selbst die Kraft des Sanskari vermochte die Entwicklung des
Geistes nicht zu überspringen, sondern nur zu beschleunigen.
    Die Invasion von Wesen aus einem anderen Kontinuum begann etwa in diesem Stadium
der Entwicklung. Die Gefahr für die vernunftbegabten Wesen Andromedas nahm so große Ausmaße an,
daß die zwölf Hüter des Lichts alle physische und psychische Macht einsetzten, um die Bedrohung
abzuwenden.
    Sie schafften es – aber nur zwei von ihnen überlebten die grausame
Auseinandersetzung:
    Yuga und Marduk!
    Yuga und Marduk waren Frau und Mann. Sie vereinigten sich und nach einigen
Jahrhunderten wurde ein Kind geboren, dem sie den Namen Tengri gaben, und den Namen ihres Klans:
Lethos.
    Tengri Lethos wuchs auf. Sein Geist wurde geschult, sein Charakter gefestigt. Er
lernte die Anwendung des Sanskari und steigerte seine geistigen Fähigkeiten, während er mit Yuga
und Marduk von Stern zu Stern reiste, um die Wunden heilen zu helfen, die der Angriff der Fremden
geschlagen hatte.
    Es gab nur ein Problem.
    Wie sollte die Erhaltung des Klans gesichert werden, da doch nur ein einziges
männliches Wesen vorhanden war – und niemals ein anderes gezeugt werden würde, das nicht
blutsverwandt mit ihm war …?
    Yuga und Marduk bereiteten den Austausch ihres Sohnes vor. Ein Klan aus der
Nachbargalaxis würde seinen Sohn schicken und dafür Tengri aufnehmen. Dieser Klan besaß eine
Tochter, und Yuga und Marduk würden ebenfalls eine Tochter haben.
    Doch es kam niemals zur Lösung dieses Problems.
    Erneut drang ein fremdes Volk in diese Galaxis. Es bedrohte ein Volk
wasserstoffatmender Wesen, das sich in Andromeda sein eigenes Reich aufgebaut hatte. Ein
kriegerischer Zusammenprall beider Völker stand bevor.
    Yuga und Marduk waren verpflichtet, den Frieden zu erhalten.
    Aber sie erinnerten sich noch zu gut des Todes ihrer zehn Artgenossen, um ihren
eigenen Tod auszuschließen. Sie wußten allerdings auch, daß wenigstens einer überleben mußte, der
ihr Werk weiterführen konnte.
    Sie schufen eine kugelförmige Kapsel und brachten Tengri in ihr Zentrum, wo eine
Automatik ihn in den Zellerstarrungsschlaf versetzte.
    Das war vor mehr als 50.000 Jahren.
    Sie rechneten mit ihrer Niederlage und ihrem Tod. Darum machten sie Tengris
Wiedererweckung davon abhängig, daß in unmittelbarer Nähe der Kapsel vernunftbegabte Wesen mit
paranormalen geistigen Fähigkeiten erschienen, Wesen, deren Denkrichtung auf einer positiven
Ebene lag.
    Es dauerte über 50.000 Jahre, bis dieser Fall eintrat …
    Luns Blick kehrte aus der Ferne des Alls zurück und wandte sich dem Hathor zu.
    Lange musterte er das fremdartige und dennoch sehr menschliche Gesicht. Das Feuer in den
bernsteingelben Augen zog ihn ganz in seinen Bann, drohte ihn in den bodenlosen Abgrund der
Aufgabe des eigenen Ichs versinken zu lassen.
    Er empfand plötzlich, wie sehr sich die Mentalität dieses Wesens von derjenigen der Terraner
unterschied. Gewiß, auch Tengri Lethos war voller Vitalität und Energie, aber er hatte nichts von
der Härte und Kompromißlosigkeit an sich, die den Menschen im allgemeinen auszeichnete. Lethos
strahlte Vertrauen aus – und das Verlangen nach ebensolchem Vertrauen.
    Und sein Vertrauen anderen gegenüber beruhte auf dem Vertrauen in seine eigenen Fähigkeiten,
seine eigene Weisheit – und auf dem Glauben an das Gute in jedem vernunftbegabten Wesen, das
Gute, das nur allzuoft verborgen war unter der verhärteten Kruste schlechter Erfahrungen, und das
trotz allem nur darauf wartete, zutage treten zu können …
    Ein Gedanke glomm im Gehirn des Moduls auf, gewann feste Umrisse und ließ das Blut rascher als
gewöhnlich durch seine Adern pulsen.
    Vielleicht war Tengri Lethos derjenige …
    Er konnte den Gedankengang nicht bis zum Ende verfolgen, da der Mausbiber in diesem Augenblick
seine dünne Stimme erhob.
    »Ich glaube dir, Lethos«,

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