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Silberband 032 - Die letzte Bastion

Titel: Silberband 032 - Die letzte Bastion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sein mußte.
    Die letzte Folgerung des Gehirns, mit den Mitteln des Schiffes würde eine Eroberung Tamaniums
nur eine Frage weniger Minuten sein, überraschte niemanden mehr.
    Sie nützte allerdings auch keinem etwas, denn Lethos hatte deutlich genug erklärt, er würde
den Terranern nicht helfen.
    Melbar Kasom, der durch die harte Schule der USO gegangen war und einiges von der
Kompromißlosigkeit und dem machiavellistischen Denken Atlans übernommen hatte, zog ein grimmiges
Gesicht.
    Er ließ seinen Blick auf dem Mausbiber ruhen.
    »Wir brauchen die Technik dieses Übermenschen!« sagte er. »Unterhalten wir uns also darüber,
wie du – und eventuell einige Mutanten – dem Hathor das Schiff entreißen können. Ein
einzelner dürfte dem koordinierten Einsatz der Mutanten nicht viel entgegenzusetzen haben.«
    Den Worten des Ertrusers folgte lastendes Schweigen. Baar Lun war ganz offensichtlich
entsetzt, Tschubai zeigte Empörung, und Omar Hawk lächelte still in sich hinein – in
Erwartung dessen, was der Mausbiber zu dem Ansinnen sagen würde.
    Gucky reagierte mit ungewohnter Gelassenheit.
    »Ich schätze«, sagte er ruhig, »daß selbst das gesamte Mutantenkorps gegen den Hüter des
Lichts nichts ausrichten könnte. Doch auch dann, wenn es sich so verhielte, würde wohl keiner von
uns mitmachen. Sie, Kasom …«, das ›Sie‹ war das einzige Anzeichen seiner Empörung,
»… dürfen an ein Wesen wie Tengri Lethos nicht die gewohnten Maßstäbe anlegen.«
    Der Ertruser sank etwas in sich zusammen.
    »Aber wahrscheinlich tragen wir alle Schuld an dieser Philosophie der Gewalt, wir und die
Verhältnisse, die in unserem Universum herrschen, Verhältnisse, wo stets derjenige das Recht auf
seiner Seite hat, der die Macht besitzt. Aber wir sollten uns wenigstens bemühen, demjenigen
gegenüber wie vernünftige Wesen zu handeln, der uns gegenüber ebenso handelt.«
    Der Oxtorner konnte nicht umhin, insgeheim den Hathor zu bewundern. Der Mausbiber war bislang
keinesfalls ein Apostel der Gewaltlosigkeit gewesen, doch Lethos' Einfluß schien ihn reifer
gemacht zu haben.
    Kasom zog ein ratloses Gesicht. Er breitete in einer hilflosen Geste die Arme aus und
sagte:
    »Du magst recht haben, Gucky. Aber bedenke, was alles davon abhängt, daß wir so schnell wie
möglich die Zentralwelt der MdI erobern. Oder kennst du einen anderen Weg als den über die
Technik der Hathor?«
    Der Mausbiber zuckte resigniert die Schultern.
    Hawk wollte es ihm schon nachtun, als ihm plötzlich ein Gedanke durch den Kopf schoß. Er
sprang auf.
    »Vielleicht gibt es doch noch eine Möglichkeit …!«
    Alle blickten gespannt zu ihm hin, und er lächelte verlegen.
    Der Ertruser musterte aufmerksam sein Gesicht.
    »Sie wissen einen Weg …?«
    Omar Hawk nickte.
    Dann entwickelte er in groben Zügen seinen Plan …

21.
    Allmählich wurde der Ring um das Luum-System wieder enger gezogen. Rund
zwanzigtausend maahksche Walzenschiffe, rund eintausend terranische Einheiten und tausend
Fragmentraumer der Posbis glitten im freien Fall und mit geringer Geschwindigkeit auf die Grenze
des Systems zu, nachdem sie 95 Prozent der Strecke von 0,5 Lichtjahren im Linearraum überwunden
hatten.
    Aber noch außerhalb der Umlaufbahn des dritten Planeten stoppten sie mit kurzen Bremsschüben
ab.
    Die Erinnerung an die inzwischen überstandene Invasion der Mikroroboter war allen Beteiligten
nur allzu gut im Gedächtnis. Es gab wenige Raumschiffe, die keine Ausfälle unter der Besatzung zu
verzeichnen hatten – und 44 terranische und mehr als 1.100 maahksche Einheiten mußten völlig
abgeschrieben werden. Sie waren entweder im Abwehrfeuer der planetaren Gegenpolstellungen des
zweiten Planeten explodiert oder mitsamt ihren Besatzungen im Linearraum verschollen, nachdem die
Mikroroboter die Schaltanlagen durcheinandergebracht hatten.
    Perry Rhodan saß in seinem Kontursessel vor dem Kartentisch. Er las wieder und wieder die
Analysen und Kalkulationen, die die Bordpositronik ihm übermittelt hatte. Seine Stirn war
gefurcht; er hatte Sorgen.
    Dennoch …
    Er räusperte sich und wartete, bis Atlan ihm sein Gesicht zugewandt hatte.
    »Ja, bitte …?« fragte der USO-Chef.
    Rhodan lächelte. Es war ein zynisches Lächeln.
    »Weißt du auch, daß wir unser Leben nur einem ungelösten technischen Problem der MdI
verdanken?«
    Atlan blickte den Freund fragend an.
    »Es dürfte kein Zweifel darüber bestehen«, fuhr Rhodan fort, »daß der

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