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Silberband 032 - Die letzte Bastion

Titel: Silberband 032 - Die letzte Bastion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wiedergeborenen Menschheit …
    Lethos lächelte bei diesem Gedanken. Es gab vieles, was die Menschen noch nicht wußten, obwohl
sie es hätten wissen können, wenn ihre Geschichte nicht ein beständiges Auf und Ab der
Entwicklungslinie gewesen wäre.
    Diesem Auf und Ab verdankten die Hüter des Lichts ihre Existenz – und diesem Auf und Ab
verdankte er, Tengri Lethos, sein einsames Leben in Andromeda.
    »Der Brunnen ist der gleiche geblieben«, murmelte er. »Aber die Wasser haben sich verlaufen,
sind versickert bis auf einige Tropfen, die darauf warten, mit der ewig jungen Quelle vereinigt
zu werden.«
    Sekundenlang verschwamm die Umgebung vor seinen Augen: das gigantische Kugelschiff wurde
sichtbar. Es stand auf einer farblosen Ebene, die sich hob und senkte. Dafür verschwand der
Meister der Insel.
    Nur Energieausbrüche größten Ausmaßes konnten eine derartige Instabilität der Ebenen
hervorrufen, die durch das größte Beharrungsmoment gekennzeichnet war. Trinar Molat würde
vermutlich niemals erfahren, daß er sich für wenige Augenblicke auf einem anderen Energieniveau
befunden hatte – ebensowenig wie die Terraner, Maahks und Posbis in unmittelbarer Nähe des
Planeten Tamanium.
    Allmählich beruhigte sich das schwankende Potential. Die seltsam verzerrten Konturen des MdI
schälten sich aus dem wirbelnden Chaos, das eigene Raumschiff versank in der tieferliegenden
Ebene, versank für Tengri Lethos' Sinne, weil der Hüter des Lichts seine Wahrnehmungen aus der
höherliegenden Ebene bezog, obwohl er sich selbst auf gleichem Niveau mit seinem Schiff
befand.
    Klarheit!
    Jede Regung in Molats Gesicht war für Tengri Lethos erkennbar, jede Einzelheit seines
Gesichts, seines Körpers und seiner Umgebung.
    Panik!
    Der Meister der Insel wurde von einem Gefühlschaos überschwemmt. Er sah seine Niederlage
voraus, ahnte, daß sein ewiges Leben in Bälde beendet sein würde, und er sah keine Rettung.
    Die Atmosphäre außerhalb der Lenkzentrale kochte. Ein Zufallstreffer hatte einen der Eingänge
an der Oberfläche in einen gluterfüllten Krater von einem Kilometer Durchmesser verwandelt.
    Der Hüter des Lichts zögerte noch einen Moment, dann konzentrierte er sich auf die Kraft des
Sanskari, wandte die freigewordenen Energien des geschulten Geistes gezielt an – und stand
im nächsten Augenblick auf dem Energieniveau des größten Beharrungsmoments.
    Er hob die Hand – und Trinar Molat fuhr herum. Das Gesicht des MdI verzerrte sich zu
einer furchterfüllten Fratze, aber das flimmernde Etwas um seinen Körper und die Waffe in seiner
Hand zeigten an, daß er noch immer mit der gewohnten Schnelligkeit und Kaltblütigkeit
reagierte.
    »Ich komme nicht als Feind!« sprach Tengri Lethos ruhig. Er benutzte dabei die Sprache, die
von den Meistern der Insel benutzt wurde, eine Sprache, deren Elemente in allen anderen Sprachen
humanoider Intelligenzen vorhanden waren, wenn auch mehr oder weniger abgewandelt.
    Molat schien seine Beherrschung wiederzugewinnen.
    »Wer sind Sie?« fragte er. »Wie kommen Sie hierher?«
    Lethos blickte lächelnd in die flimmernde Feldmündung der tödlichen Energiewaffe.
    »Namen sind nur Partikel im Strom des Alls, Trinar Molat. Dennoch will ich Ihren Wunsch gern
erfüllen. Nennen Sie mich Tengri Lethos, den Hüter des Lichts. Und stecken Sie Ihre Waffe ruhig
weg. Wenn ich feindliche Absichten hätte, so könnte mich ohnehin nichts daran hindern, sie
auszuführen!«
    Der Meister der Insel zögerte. Dann schob er den Strahler in die Halfter zurück.
    Der Hüter des Lichts nickte anerkennend.
    Trinar Molat verfügte über große Intelligenz und einen gut ausgebildeten Sinn für
Realitäten.
    »Zufrieden?« fragte der MdI. Die leichte Ironie in seiner Stimme war nicht zu überhören.
    Lethos ging nicht auf die Bemerkung ein.
    »Ihre Welt steht vor dem Untergang, Meister der Insel. Ich bin gekommen, um Ihnen meine
Dienste anzubieten.«
    Molat starrte seinen Besucher verblüfft an.
    »Ihre Dienste? Wollen Sie mir gegen die Terraner helfen?«
    »Ich helfe Ihnen nicht gegen irgend jemanden. Aber ich wäre bereit, zwischen Ihnen und
den Terranern und Maahks zu vermitteln. Sie haben große Schuld auf sich geladen, aber das haben
die meisten intelligenten Wesen auf Ihrer Entwicklungsstufe. Ihr Verhalten entspringt den
geistigen Strömungen dieser Zeitepoche. Darum fühle ich mich nicht zum Richter berufen. Ich würde
es nur für vorteilhaft halten, wenn Ihre hohe

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