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Silberband 032 - Die letzte Bastion

Titel: Silberband 032 - Die letzte Bastion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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kleine Raumschiff endlich fest im Hangar
verankert war, verließ Atlan den Kontrollraum. Die Schleuse des tefrodischen Schiffes öffnete
sich.
    Mirona Thetin trug einen enganliegenden Schutzanzug, dessen Material in verschiedenen Farben
schillerte. Sie hatte ihr langes Haar hochgesteckt, damit sie einen Helm aufsetzen konnte. Mit
einem Sprung verließ sie die Schleuse. Ihre Bewegungen wirkten geschmeidig und kraftvoll. Als sie
Atlan auf sich zukommen sah, warf sie den Kopf leicht zurück. Ihr Mund öffnete sich, aber sie
lächelte nicht. Ihre Augen waren wachsam.
    Atlan fühlte, wie ihn die persönliche Ausstrahlung dieser Frau sofort wieder in ihren Bann
zog. Er sträubte sich nicht dagegen. Einen Schritt vor ihr blieb er stehen.
    »Willkommen an Bord der IMPERATOR«, sagte er.
    Gegen seinen Willen hatte seine Stimme unfreundlich geklungen, unbewußt hatte er eine
Verteidigungsstellung eingenommen. Mirona Thetin kam auf ihn zu und berührte ihn leicht am
Arm.
    »Hallo, Admiral«, sagte sie.
    »Ich bringe Sie in die Zentrale«, erbot er sich. »Dort können wir uns unterhalten.«
    Sie benutzte ein eigenartiges, fast herbes Parfüm. Der Schutzanzug raschelte, als sie sich
Atlan mit einem Ruck zuwandte.
    »Ich glaube nicht, daß die Zentrale der richtige Platz ist«, sagte sie. »Ich bin gekommen, um
Sie zu überreden, daß Sie sich mit mir auf Tamanium absetzen lassen. Auf dieser Welt existieren
Daten über Waffen und Maschinen, die alles in den Schatten stellen, was uns bekannt ist.«
    »Woher besitzen Sie diese Informationen?« fragte Atlan.
    »Ich bin Archäologin und Ethnologin«, erinnerte sie ihn. »Sie wissen, daß ich gute Kenntnisse
von der lemurischen Frühgeschichte habe. Ich habe in den Archiven meiner Vorfahren Hinweise
gefunden, die mich vermuten lassen, daß auf Tamanium eine Positronik mit großen Wissensspeichern
existiert.«
    Atlan wich ihren Blicken aus.
    »Nun gut«, sagte er widerstrebend. »Ich bringe Sie in den Mannschaftsraum. In der Kantine
können wir uns ungestört unterhalten.«
    Plötzlich kam ihr Gesicht dem seinen ganz nahe. Er spürte ihren Atem.
    »Glauben Sie nicht, daß ich nur wegen meiner Forschungsarbeiten gekommen bin«, murmelte
sie.
    Atlan stand wie erstarrt. Er brachte ein verunglücktes Lächeln zustande. Mit einem Ruck wandte
sie sich von ihm ab.
    »Oh!« sagte sie erbittert. »Sie sind auch nur ein Soldat. Manchmal dachte ich an Sie, dann
schienen Sie mir ein ungewöhnlicher Mann zu sein. Jetzt aber, da ich vor Ihnen stehe, verdrängt
die Wirklichkeit meine Phantasiegestalt.«
    »Ich werde mich bemühen, in Zukunft dieser Phantasiegestalt näherzukommen«, versprach Atlan
lächelnd. »Trotzdem sollten wir jetzt gehen. Die Techniker beobachten uns.«
    »Ich tue, was mir gefällt«, sagte sie. »Daran werden Sie sich gewöhnen müssen.«
    »Jetzt waren Sie ein gewaltiges Stück von der Phantasiegestalt entfernt, die ich mir
von Ihnen erdacht habe«, sagte Atlan.
    Sie senkte den Kopf und lachte. »Diese Lektion habe ich verdient, Admiral. Oder legen Sie Wert
darauf, Lordadmiral genannt zu werden?«
    »Ich bin auch nur ein Soldat«, zitierte Atlan. »Nennen Sie mich, wie es Ihnen beliebt.«
    Sie warf ihm einen schnellen Blick zu. »Ich fürchte, wir reden eine Menge Unsinn,
Admiral.«
    Sie verließen den Hangar. Obwohl Mirona Thetin flache Stiefel trug, war sie fast so groß wie
der Arkonide. Atlan fühlte, wie die Spannung, unter der er seit der Ankunft dieser Frau gestanden
hatte, allmählich nachließ.
    In der Kantine trafen sie auf den rotbärtigen Koch der IMPERATOR. Er war damit beschäftigt,
aus einer synthetischen Masse Fleischklößchen herzustellen.
    Als Atlan und die Tefroderin eintraten, blickte der Mann nur kurz auf und vertiefte sich dann
wieder in seine Arbeit. Atlan fragte sich ärgerlich, warum dieser rotbärtige Riese nicht in der
kleinen Kombüse arbeiten konnte. M'giih war ein Umweltangepaßter von Darschong. Er besaß die
einzigartige Fähigkeit, aus Nahrungskonzentraten und Syntho-Masse wohlschmeckende Mahlzeiten zu
bereiten.
    M'giih wühlte mit seinen gewaltigen Händen in der farblosen Masse herum und gab ab und zu
einen Grunzlaut von sich.
    »M'giih«, sagte Atlan behutsam.
    Der Koch blickte auf. Seine dichten Augenbrauen zogen sich zusammen. Seine Arme steckten im
Topf, als wären sie einbetoniert.
    »Sir?« grollte der Mann von Darschong. Wenn er Mirona Thetin überhaupt wahrnahm, dann ließen
ihn ihre Reize völlig

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