Silberband 032 - Die letzte Bastion
Einmischung der Terraner in Belange der Maahks verbot. Grek-1 hatte darauf bestanden, daß die
Terraner keine Separatverhandlungen mit kapitulierenden Tefrodern führen durften. Er hatte
bekundet, daß dies die Angelegenheit der Maahks sei und daß diese die Verhandlungen auf ihre Art
und Weise führen würden.
Schließlich hatte Grek-1 auch verkündet, daß die Maahks das Luum-System als Sperrzone
betrachteten, daß Tamanium geräumt würde und von niemandem mehr betreten werden dürfte.
Rhodan war nichts anderes übriggeblieben, als sich Grek-1 zu beugen, zumal dieser erklärt
hatte, daß das Landeverbot auf Tamanium auch für die Maahks Gültigkeit habe. Tamanium war
daraufhin von sämtlichen terranischen und posbischen Truppen und Schiffen geräumt, und ein
striktes Landeverbot verhängt worden. Lediglich auf dem dritten Planeten waren die Maahks damit
beschäftigt, die letzten automatischen Geschützstellungen zu zerstören.
Im Grunde genommen, waren die Schiffe nur deshalb noch in diesem Raumsektor, um die weitere
Entwicklung abzuwarten, denn immerhin gab es noch einen Faktor I. Und dieser würde handeln
müssen.
Trotz seines diplomatischen Geschicks war es Rhodan nicht gelungen, die
Wasserstoff-Methanatmer zu wissenschaftlichen Untersuchungen des Zentralplaneten zu bewegen. Auch
die Maahks warteten offenbar nur darauf, daß diese Welt explodierte.
Fast stündlich trafen Friedensangebote kleinerer Tefroderreiche ein. Die Maahks hatten bisher
jedoch alle Verhandlungen abgelehnt.
Atlan wunderte sich nicht, daß ihm all diese Probleme mit einem Schlag zweitrangig erschienen.
Seine Gedanken kreisten fast ausschließlich um die schöne Tefroderin. Insgeheim hoffte er, daß
ihre Angaben nur ein Vorwand waren, um wieder mit ihm zusammenzutreffen.
»Ich gehe in den Hangar, um den Hohen Tamrat zu begrüßen«, sagte Atlan zu Alurin, als sich die
IMPERATOR dem kleineren Schiff näherte.
Das Gesicht des Obersten blieb ausdruckslos. Nur seine Lippen zuckten verräterisch.
»Natürlich, Sir«, brummte er.
Atlan ertappte sich dabei, wie er glättend über seine Haare strich. Hastig ließ er den Arm
sinken. Er kam sich wie ein kleiner Junge vor, der irgendeinen Streich ausgeheckt hatte, von dem
niemand etwas wissen durfte.
Als Atlan seinen Platz verließ, fühlte er Alurins Blicke auf sich ruhen. Er hatte den
Eindruck, daß nicht nur Alurin, sondern alle Männer innerhalb der Zentrale ihn anstarrten, wie
sie vielleicht ein achtbeiniges Monstrum betrachtet hätten. Hm, dachte er verwundert, vielleicht hielt man mich bisher für ein gefühlloses Wesen, in dessen Adern Eiswasser
fließt.
Er würde diesen Burschen das Gegenteil beweisen. Um diese Frau würden ihn die Männer beneiden.
Sein Herzschlag beschleunigte sich, als er den Antigravschacht betrat und in den Hangar schwebte.
Er fühlte sich auf angenehme Weise beschwingt, er hatte Lust, irgendeine Dummheit zu begehen.
Er wußte genau, was das bedeutete, aber er wehrte sich nicht länger dagegen. Sie war gekommen,
um mit ihm zu sprechen. Sie hatte nicht nach Perry Rhodan verlangt, sondern nach ihm.
Immerhin, überlegte er, war er ein gut aussehender Mann. Nicht nur das, er besaß auch
Intelligenz und bekleidete eine führende Stellung in einem gewaltigen Imperium. Außerdem trug er
einen Zellaktivator. Atlans Gesicht verzog sich unwillig. Jetzt wollte er nicht daran denken, daß
diese Frau allmählich altern und ihre Schönheit verlieren würde, während er …
»Zum Teufel damit!« stieß er hervor. Unwillkürlich hatte er die uralte terranische
Verwünschung ausgesprochen, so daß der Hangartechniker, der ihn am Ausgang des Antigravschachts
erwartete, verwundert zusammenzuckte.
»Ist irgend etwas, Sir?« fragte der Mann besorgt.
Atlan schlug dem überraschten Mann fest auf die Schulter. »Was soll sein?« erkundigte er sich.
»Ich erwarte Besuch, das wissen Sie doch.«
»Ja, ja«, stammelte der Techniker verwirrt. Atlan beobachtete, wie der Mann mit einem anderen
Techniker einen schnellen Blick wechselte.
»Wir werden das tefrodische Schiff in wenigen Minuten einschleusen, Sir«, teilte man ihm
mit.
Atlan begab sich in den Kontrollstand. Er war so aufgeregt, daß es ihn nicht an einem Platz
hielt. Er ging in dem kleinen Raum, der zum Hangar gehörte, unruhig auf und ab.
Das Einschleusmanöver schien ihm unerträglich lange zu dauern. Längst hatte er vergessen, was
er Mirona bei der Begrüßung sagen wollte. Als das
Weitere Kostenlose Bücher