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Silberband 032 - Die letzte Bastion

Titel: Silberband 032 - Die letzte Bastion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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noch ein paar Stunden Zeit blieben. Mehr, als sie zur Reparatur
benötigte. Sie ging zum Ersatzteillager und holte die Elemente. Als sie zum Transmitter
zurückkam, legte sie Impulsstrahler, Desintegrator und Lähmungsstrahler vor sich auf einen
Sockel. Sie wollte bei einem Angriff durch ein Tier aus dem Museum verteidigungsbereit sein.
    Obwohl sie wissenschaftlich geschult war, bereitete ihr der Ausbau der beschädigten Teile
Schwierigkeiten. Sie mußte die Arbeit eines Spezialisten verrichten. Trotzdem ließ ihre
Entschlossenheit nicht nach. Die Hauptsache war, daß der Energiefluß vom Transmitter im
Augenblick der Funktion nicht gestört wurde. Was nach dem Zeitsprung geschah, war vollkommen
gleichgültig. Wenn es ihr gelang, das Zeitverbrechen durchzuführen, hatte sie gewonnen.
    Sie arbeitete geschickt, aber langsam. Sie überlegte jeden Handgriff, bevor sie ihn ausführte.
Nur die Kombination aller Schaltelemente gewährleistete einen exakten Sprung. Mirona Thetin mußte
am 10. Juni 1971 im Solsystem erscheinen. Was Hakolin nicht gelungen war, mußte sie in der
Vergangenheit selbst erledigen.
    Ab und zu unterbrach die Meisterin der Insel ihre Arbeit, richtete sich auf und ließ ihre
Blicke durch die Halle gleiten. Alles blieb still. Außer dem drachenähnlichen Wesen schien sich
kein Tier aus dem Museum in die Transmitterstation eingeschlichen zu haben.
    Immer wieder kehrten Mironas Gedanken zu dem paralysierten Mann zurück, der vollkommen hilflos
auf sein Ende wartete. Sie fragte sich, welche Gedanken den Arkoniden nun beschäftigten.
    Mirona unterbrach ihre Arbeit und blickte nachdenklich ins Leere. Zum erstenmal in ihrem Leben
wünschte sie, eine bedeutungslose Frau zu sein. Sie sehnte sich nach Dingen, für die sie bisher
nur ein verächtliches Lächeln gekannt hatte.
    Ihre Hände zitterten, als sie die Reparaturarbeiten wieder aufnahm. Kein Mensch konnte alles
haben, überlegte sie. Wenn sie die Realitätsveränderung durchgeführt hatte, würde sie den
Arkoniden bald vergessen. Es würde damit beginnen, daß sie den Klang seiner Stimme vergaß.
Allmählich würde sein Bild in ihren Gedanken verblassen.
    Dann würde nichts bleiben als die vage Erinnerung an eine Stunde verlorenen Glücks.
    Das Prickeln begann in den Fingern und griff allmählich auf die Arme über. Atlan
versuchte den Kopf zu heben. Zu seinem Erstaunen gelang es ihm. Er konnte sogar zur Seite
blicken, so daß er das tote Monstrum neben dem Eingang liegen sah.
    Die Lähmung begann nachzulassen. Trotzdem machte sich der Arkonide keine Hoffnungen. Bis er
aufstehen konnte, war Mirona Thetin wahrscheinlich schon in der Vergangenheit.
    Atlan sah, daß seine Kampfkombination mit dem Kombistrahler auf einem Sessel lag. Faktor I
hatte es als überflüssig angesehen, die Ausrüstung ihres Begleiters zu vernichten. Sie rechnete
nicht damit, daß Atlan ihr noch einmal gefährlich werden konnte. Atlan ließ seine Blicke wieder
zu dem toten Tier weiterwandern. Im Körper des Ungeheuers staken jetzt drei Speere. Einer war
abgebrochen. Atlan bewunderte die Tapferkeit des unbekannten Affenwesens. Er fragte sich, ob der
Fremde noch einmal hierher zurückkommen würde.
    Atlan bewegte ununterbrochen seinen Kopf, um die Durchblutung zu fördern. Das Prickeln, das an
den Händen begonnen hatte, war nun auch an den Füßen spürbar. Trotzdem vermochte er weder Arme
noch Beine zu bewegen. Ohne seinen Zellaktivator hätte es noch Stunden gedauert, bis der Rückgang
der Lähmung eingesetzt hätte. Atlan hoffte, daß die Lemurerin diese Tatsache nicht einkalkuliert
hatte.
    Atlans Finger begannen zu zucken. Er zwang sich dazu, sie zu krümmen. Wenige Minuten später
konnte er seine Hände zu Fäusten ballen und wieder öffnen. Intensiv konzentrierte er sich nun auf
seine Füße. Je mehr er sich anstrengte, desto schneller würde die Lähmung nachlassen.
    Er versuchte, sich auf den Händen hochzustützen, doch es war noch keine Kraft in seinen Armen.
Die Anstrengung ließ ihn in Schweiß ausbrechen. Er atmete schwer. Der Gestank, den das tote
Ungeheuer verbreitete, wurde immer unerträglicher. Innerhalb des Raumes herrschte stickige Luft.
Atlan schloß daraus, daß ein Teil der Klimaanlagen ausgefallen war. Wahrscheinlich dehnten sich
die Brände, die überall ausgebrochen waren, immer weiter aus.
    Atlan konnte jetzt seine Arme bewegen. Er achtete nicht auf die Schmerzen, die ihm jede
Bewegung bereitete. Plötzlich hatte er

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