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Silberband 032 - Die letzte Bastion

Titel: Silberband 032 - Die letzte Bastion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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vorziehst, Perry Rhodan
die Treue zu halten, anstatt an meiner Seite ein wunderbares Leben zu führen.«
    Atlan gab ihr keine Antwort. Er war ein lebendiger Toter, das wußte er. Was unzählige
Raumschiffe, Bomben, Roboter und Sternenvölker in Jahrhunderten nicht geschafft hatten, war Atlan
in wenigen Augenblicken gelungen: Er hatte das Solare Imperium zum Untergang verurteilt. Je
länger er darüber nachdachte, desto mehr sehnte sich sein Verstand nach einer Flucht in den
Wahnsinn. Er wollte vergessen. Vergessen, was er in seiner Verblendung getan hatte.
    »Ich gehe jetzt zum Zeittransmitter und beginne mit der Reparatur«, sagte Mirona Thetin.
»Willst du mich in die Vergangenheit begleiten?«
    »Nein«, sagte er.
    Sie beugte sich über ihn und küßte ihn.
    »Leb wohl, Admiral!« sagte sie sanft.
    Er konnte nicht sehen, wie sie hinausging, weil er den Kopf nicht wenden konnte. Aber er hörte
ihre Schritte. Es waren die festen Schritte einer zu allem entschlossenen Frau.
    Atlan wußte, daß er, sollte er das Zeitattentat überleben, keinen Menschen mehr mit der
gleichen leidenschaftlichen Intensität lieben würde wie diese Frau.
    Aber er hoffte, daß er es nicht überlebte.
    Er wußte nicht, wieviel Zeit verstrichen war, als er empfand, daß jemand den Raum
betreten hatte. Da er den Kopf nicht bewegen konnte, vermochte er auch den Eingang nicht zu
sehen. Sein Instinkt sagte ihm jedoch, daß er nicht mehr allein war.
    Mirona war nicht zurückgekommen, er hätte sie an ihren Schritten erkannt.
    Atlan empfand keine Furcht. Nichts konnte so schlimm sein wie das Zeitattentat, das Mirona
Thetin begehen wollte. Er wußte, daß sein paralysierter Zustand noch ein bis zwei Stunden
anhalten würde. Er konnte sich gegen niemand wehren.
    Plötzlich hörte er ein Geräusch, das sich wie ein Schnüffeln anhörte. Gleich darauf schleifte
irgend etwas über den Boden. Wieder kam das Schnüffeln. Ein unwilliges Brummen folgte.
    Ein Tier? dachte der Arkonide verwirrt.
    Das unterirdische Museum fiel ihm ein. War es den erweckten Kreaturen gelungen, bis hierher
vorzudringen?
    Der Tod in den Fängen eines Ungeheuers erschien Atlan weniger schlimm als eine ungewisse
Zukunft nach der Zerstörung des arkonidischen Forschungsschiffs im Jahre 1971.
    Eine Weile blieb es still. Dann kratzte irgend etwas auf dem Kunststoffboden. Es hörte sich an
wie Krallen, die vergeblich auf dem glatten Material nach Halt suchten. Atlan verfolgte den Lärm
mit beinahe wissenschaftlichem Interesse. Er versuchte aus den Geräuschen auf die Größe und
Gestalt ihres Urhebers zu schließen.
    Ein scharfer Geruch, wie nach Säure, ließ ihn vermuten, daß ein Tier oder ein tierähnliches
Wesen eingedrungen war. Hatte Mirona Thetin absichtlich den Eingang offengelassen und einen
Mörder geschickt?
    Aus den Augenwinkeln nahm Atlan einen dunklen, massig wirkenden Körper wahr, der sich
schwankend durch den Raum zu bewegen schien. Dann richtete sich vor dem Lager des Arkoniden eine
mächtige Gestalt auf, deren Leib von einem zottigen Pelz bedeckt war. In einem im Verhältnis zum
übrigen Körper viel zu kleinen Kopf leuchtete ein rundes Auge. Unterhalb des Kopfes teilte sich
plötzlich der Pelz, und Atlan starrte auf einen seltsam geformten Rachen.
    Ein Fischmaul mit Raubtierzähnen, dachte der Arkonide.
    Das unheimliche Wesen stand am Fußende des Bettes. Atlan bezweifelte nicht, daß er eines der
entsprungenen Tiere aus dem Museum vor sich hatte.
    Ein kurzer, dicker Arm mit hakenförmigen Klauen packte die Decke und riß sie weg. Atlan konnte
nichts zu seiner Verteidigung tun. Er mußte zusehen, wie das wütende Monstrum die Decke in Fetzen
riß. Dann erhob er sich auf die Hinterbeine und kam mit wiegenden Schritten zur Kopfseite des
Bettes.
    Die Arme waren zum tödlichen Schlag erhoben.
    Der scharfe Aasgeruch, den die Bestie verströmte, ließ Übelkeit in Atlan aufsteigen. Der
widerliche Rachen zwischen Kopf und Brust öffnete und schloß sich in regelmäßigen Abständen. Es
sah aus, als schnappte das Tier nach Luft.
    Da zischte irgend etwas durch die Luft und bohrte sich in den Rücken von Atlans Gegner. Ein
speerförmiger Gegenstand stak zitternd im Körper des aufbrüllenden Wesens. Das Ungeheuer ließ von
Atlan ab und verschwand aus dem Blickwinkel des Arkoniden.
    Kampfgeräusche wurden hörbar. Jemand schien sich am Boden zu wälzen. Dann folgte ein fast
metallisch klingendes Seufzen. Danach wurde es still. Atlan fragte

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