Silberband 032 - Die letzte Bastion
inzwischen herausgefunden,
daß die IMPERATOR jenes unvernünftige Manöver durchführte. Ich will sofort mit Atlan
sprechen.«
Alurin schluckte verlegen und sah sich hilfesuchend nach seinen Offizieren um. Diese wichen
seinen Blicken jedoch aus.
»Der Lordadmiral will im Augenblick nicht gestört werden, Sir«, murmelte Alurin. »Er läßt
jedoch ausrichten, daß er für alles eine Erklärung abgeben wird.«
Rhodan verzog unwillig das Gesicht. »Ich hatte Mühe, die Maahks davon zu überzeugen, daß wir
nicht daran denken, auf Tamanium zu landen. Zum Glück fand während unserer Verhandlungen die
erste schwere Atomexplosion im Innern des Planeten statt. Wir legten den Maahks die Meßergebnisse
vor. Sie sahen ein, daß wir nicht daran interessiert sind, auf einer Welt zu landen, die bald
explodieren wird.«
Alurin hatte Mühe, seine Bestürzung zu verbergen. Die Spezialisten der IMPERATOR hatten ihm
noch nichts von dieser Explosion berichtet. Da die IMPERATOR sich auf einer der CREST III
entgegengesetzten Umlaufbahn befand, war es möglich, daß man an Bord des USO-Schiffes den
Energieausbruch nicht registriert hatte.
»Die Maahks haben sich sofort veranlaßt gefühlt, ihre Bedingungen noch zu verschärfen«, fuhr
Rhodan fort. »Zwar können wir unseren Stützpunkt auf Gleam behalten, aber es dürfen dort nie mehr
als hundert unserer Schiffe stationiert sein.«
»Wir haben immer noch unseren Geheimsatelliten Troja, Sir«, erinnerte Alurin den
Großadministrator.
»Richtig«, stimmte Rhodan zu. »Troja bewegt sich mit geringer Geschwindigkeit unerkannt durch
den Beta-Nebel. Das riesige Ausrüstungslager kann zu unserer besten Waffe im Bereich des
Andromedanebels werden. Außerdem können wir jederzeit mit der Unterstützung der Paddler rechnen.
Die Plattform KA-preiswert kann ein wertvoller Stützpunkt sein.« Rhodan lächelte humorlos. »Das
wollten Sie mir wahrscheinlich noch sagen, Oberst. Es ist keine Entschuldigung für das Manöver
der IMPERATOR. Ich hoffe, Sie sind über die Absichten des Lordadmirals informiert?«
»Zum Teil«, sagte Alurin. Seine Antwort erschien ihm diplomatisch und ließ ihn hoffen, daß
Rhodan das Gespräch bald unterbrechen würde. Er durfte ihm noch nicht sagen, wo Atlan sich jetzt
befand. Aber die Gefahr für den USO-Chef und seine Begleiterin war groß. Alurin hoffte, daß Atlan
wußte, wann er umzukehren hatte. Der Gedanke, daß der Arkonide sich im Bereich der Explosion
aufgehalten haben könnte, ließ den Kommandanten des Schlachtschiffs in Schweiß ausbrechen.
»Die IMPERATOR hat den Hohen Tamrat vom Sulvy-System an Bord genommen«, sagte Rhodan.
»Wenigstens darüber sollten Sie doch informiert sein.«
»Ja, ja«, gab Alurin zu. »Es war eine gefährliche Situation. Mirona Thetin kam mit einem
tefrodischen Schiff in den Luum-Sektor. Atlan befürchtete einen Angriff der Maahks und nahm die
Frau an Bord.«
»Wahrscheinlich hat der Arkonide das Manöver nur befohlen, um der schönen Dame zu imponieren«,
vermutete Rhodan. »Wenn er Zeit findet, das Geplauder mit seinem Gast für kurze Zeit zu
unterbrechen, soll er sich sofort mit mir in Verbindung setzen. Wir werden unsere gesamte Flotte
aus diesem Sektor zurückziehen, sobald Tamanium explodiert ist. Die Maahks bestehen darauf.«
Alurin wußte, daß Rhodan sich an die Verträge mit den Maahks halten würde. Die Maahks hatten
sich als schwierige, aber ehrliche Verbündete erwiesen. Perry Rhodan würde ihnen niemals in den
Rücken fallen.
Perry Rhodan hatte die Verbindung unterbrochen. Alurin ließ sich aufatmend in seinen Sitz
zurücksinken. Er kam sich wie ein Verschwörer vor. Er warf einen Blick auf die Uhr. Wenn der
Arkonide nicht bald zurückkehrte, mußte Rhodan erfahren, daß Atlan und Mirona Thetin auf Tamanium
gelandet waren.
Nötigenfalls mußte Alurin selbst Rhodan diese Mitteilung machen. Atlans Leben war gefährdet,
wenn der Zentralplanet der MdI explodierte.
Oberst Alurin konnte nicht wissen, daß die Gefahr, die von Tamanium ausging, viel größer war
und nicht nur Atlan betraf. Er ahnte nicht, wie gering die Chancen der terranischen Schiffe und
ihrer Besatzungen waren, dieses Unternehmen zu überstehen. Eine einzige Bombe, in der
Vergangenheit geworfen, würde genügen, um Milliarden von Menschen einfach verschwinden zu
lassen.
Der Arkonide hätte nie geglaubt, daß ihm eine Frau derartige Schwierigkeiten
bereiten könnte. Das Gefühl seiner männlichen
Weitere Kostenlose Bücher