Silberband 032 - Die letzte Bastion
Speerträger hinab. In den Augen des Geretteten
flackerte Erkennen.
» Broarg «, flüsterte er rauh. » Laran margart .«
Atlan untersuchte ihn, konnte aber zu seiner Überraschung keine Wunden entdecken. Es gab auch
keine Anzeichen innerer Verletzungen.
Der Affenmensch war paralysiert worden!
Mit einem Satz war Atlan auf den Beinen. Mirona Thetin mußte in der Nähe sein. Sie war
offenbar mit dem Wilden zusammengetroffen und hatte ihren Paralysator benutzt. Entweder hatte sie
ihn nicht richtig getroffen, oder ihr Opfer war ungewöhnlich widerstandsfähig.
Der Gelähmte klammerte sich an Atlans Beinen fest. Er fürchtete offenbar, allein gelassen zu
werden. Atlan klopfte ihm beruhigend auf die Schulter. Er hob den Hilflosen auf und schleppte ihn
in einen kleinen Raum.
»Krantar auf dem letzten Hügel«, sagte der Barbar in gebrochenem Tefrodisch, als Atlan ihn
behutsam gegen die Wand lehnte.
Der Arkonide blickte den Fremden überrascht an.
»Du sprichst Tefrodisch?« erkundigte er sich.
»Die Sprache der glatthäutigen Fänger«, kam die Antwort. »Krantar sprechen gut.«
Atlan dachte angestrengt nach. Er konnte von diesem Wesen wertvolle Informationen erhalten.
Jetzt kam es jedoch vor allem darauf an, den Standort des Zeittransmitters zu erfahren.
»Wer hat auf dich geschossen?« fragte er.
»Krantar viele Hügel ohne Frau«, erwiderte der Affenmensch. »Er nehmen glatthäutige
Fängerin.«
Unwillkürlich mußte Atlan bei dem Gedanken lächeln, daß dieses Wesen versucht hatte, Mirona
Thetin als Frau zu gewinnen. Wahrscheinlich war Krantar nicht besonders zärtlich vorgegangen. Er
konnte froh sein, daß er noch am Leben war.
»Sie deine Frau?« wollte Krantar wissen.
Atlan nickte. »Ich will sie finden«, sagte er. »Kannst du mir sagen, wo sie ist?«
»Nur kleinen Hügel von hier entfernt«, erklärte der Wilde. »Du vorsichtig. Fängerin wilde
Frau.« Er schnatterte ein paar Worte in seiner eigenen Sprache, die Atlan nicht verstand.
»Ich suche jetzt meine Frau«, sagte der Arkonide. »Hier bist du vorläufig in Sicherheit. Ich
komme zu dir zurück, sobald alles vorüber ist.«
»Du nicht kommen«, prophezeite Krantar. »Ich auf dem letzten Hügel.«
Er schloß die Augen und ließ sich zusammensinken. Atlans Versuche, ihn noch einmal zum
Sprechen zu bewegen, blieben ohne Erfolg.
Der Arkonide verließ erschüttert den kleinen Raum und schloß die Tür sorgfältig hinter sich.
Der Zeittransmitter mußte sich auf dieser Etage befinden. Nicht nur das, er mußte in
unmittelbarer Nähe sein. Weit konnte sich Krantar in seinem Zustand nicht geschleppt haben.
Voll Entsetzen dachte Atlan an die Möglichkeit, daß er zu spät kommen könnte. Mirona Thetin
konnte inzwischen durch den Zeittransmitter in die Vergangenheit gegangen sein. Dieser Gedanke
ließ Atlan sein Tempo beschleunigen.
Er riß die Tür der nächstliegenden Halle auf. Ein Vorratslager. Jede Vorsicht vergessend,
rannte der Arkonide weiter. Ein untrügliches Gefühl sagte ihm, daß ihm nur noch wenig Zeit blieb,
um die Katastrophe abzuwenden.
Die nächste Tür, die in Frage kam, lag hundert Meter weiter auf der anderen Seite des Ganges.
Atlan erreichte sie und stellte fest, daß sie verschlossen war. Er trat zurück und brannte mit
dem Strahler ein quadratmetergroßes Loch in die Türfläche. Als die Metallplatte in den Gang
herausfiel, konnte Atlan direkt in die Transmitterhalle blicken. Er fühlte die Furcht seinen
Nacken heraufkriechen, als er Mirona Thetin nicht sehen konnte. Der Torbogen des Zeittransmitters
lag verlassen vor ihm.
Atlan kletterte ins Innere der Zeitstation. Er rechnete mit einem überraschenden Angriff, doch
nichts deutete darauf hin, daß die Lemurerin noch in der Halle weilte. Trotzdem ging Atlan in
Deckung.
»Admiral!« hörte er Mironas Stimme. Er sprang mit vorgehaltener Waffe auf. Von wo aus hatte
sie gesprochen?
»Dies ist eine Bandaufnahme«, hörte er Mirona Thetin sagen. »Sie wird in dem Augenblick
abgespielt, wenn du die Transmitterstation betrittst. Ich weiß nicht, ob du diese Worte jemals
hören wirst, aber ich hoffe es. Zu diesem Zeitpunkt bin ich nicht mehr auf Tamanium. Du weißt,
was in kurzer Zeit mit dieser Welt geschehen wird. Du weißt auch, daß du das Solare Imperium
nicht mehr retten kannst, weil ich bereits unterwegs bin, um das Zeitparadoxon einzuleiten. Ich
will dir jedoch eine Chance geben. Der Zeittransmitter ist für einen Sprung in die
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