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Silberband 032 - Die letzte Bastion

Titel: Silberband 032 - Die letzte Bastion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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    Trinar Molat führte ein nur fingergroßes, zylindrisches Gerät an den Mund und blies
hinein.
    Das Ultraschallsignal gellte durch die Kuppel, unhörbar für menschliche Ohren – aber
nicht für die Sinne des Krath.
    Ein handförmiges Gebilde tauchte für den Bruchteil einer Sekunde in der Luft auf – und
verschwand wieder. Im nächsten Augenblick saß der Krath auf Molats linker Schulter.
    Das harte, wie aus graubraunem Gestein gemeißelt wirkende Gesicht des Mannes strahlte
plötzlich Zuneigung und Zärtlichkeit aus; die normalerweise in Gefühlskälte verengten Pupillen
weiteten sich und zeigten einen samtweichen Schimmer.
    »Hallo, Mezzo! Man ruft uns zurück. Kommst du mit durch den Transmitter oder nimmst du deinen
eigenen Weg?«
    Der Krath – er glich tatsächlich verblüffend einer menschlichen Hand, mit Ausnahme des
halbkugeligen, pflaumengroßen Auswuchses im ›Handteller‹ – streckte den ›kleinen Finger‹ aus
und berührte damit Trinar Molats Schläfe.
    Im gleichen Augenblick vernahm der MdI eine schwache Stimme. Sie erklang in seinem Gehirn,
ohne den normalen Weg über das Ohr zu nehmen.
    »Mezzo geht den kurzen Weg«, wisperte es. »Er wird vor der Memohalle auf Trinar warten.«
    »Einverstanden!« sagte Molat.
    Er drehte den Kopf, um das kleine Geschöpf auf seiner Schulter beobachten zu können. Als sich
die Umrisse der ›Hand‹ auflösten und das geringe Gewicht von der Schulter wich, holte Trinar
Molat tief Luft. Es war selbst für ihn, der sich rühmte, die meisten Geheimnisse des Universums
zu kennen, immer wieder faszinierend, den Krath über den ›kurzen Weg‹ verschwinden zu sehen,
einen Weg, der über den Ort einer fremden Existenzebene führte, von der ein Mensch wohl kaum
jemals Näheres erfahren würde. Mezzo benötigte für jede Strecke nur den Bruchteil einer Sekunde,
ganz gleich, ob es sich dabei nur um einen Meter oder um Millionen von Kilometern handelte. In
diesem Augenblick würde er bereits vor der Memohalle des zweiten Planeten angekommen sein.
    Trinar Molat seufzte und wandte sich um. Er dachte intensiv einen exakt formulierten Befehl
und wartete, bis sich der rote Energiering des Mikro-Situationstransmitters um ihn gebildet
hatte.
    Fast im gleichen Augenblick erlosch der Transmitterring wieder – aber das war bereits
nicht mehr der Ring in der Kuppel auf Planet drei, sondern der in der Memohalle auf dem zweiten
Planeten des Luum-Systems, dem man zur Erinnerung an die lemurische Frühepoche den Namen Tamanium
gegeben hatte.
    »Sie kommen spät!« erscholl es aus einem verborgenen Lautsprecher.
    Trinar Molat verzichtete auf eine Entschuldigung. Sie wäre nicht nur nutzlos gewesen, sondern
hätte im Gegenteil einen zweiten Tadel provoziert.
    Er blickte unverwandt auf den gigantischen Bildschirm, der sich scheinbar aus dem Nichts
heraus über dem Projektionsgitter aufgebaut hatte. Auf der hellen Fläche schimmerte das vertraute
Symbol des Faktors I: zwei Galaxien in goldener Farbe auf schwarzem Untergrund, umrahmt von einem
fluoreszierenden Kreis.
    »Höre meine Befehle!« fuhr der unsichtbare Sprecher fort.
    Molats Gesicht blieb maskenhaft undurchdringlich. Zu gern hätte er gewußt, wer sich hinter dem
persönlichen Symbol und hinter der gefühllosen Robotstimme verbarg, die nicht einmal erkennen
ließ, ob am Gegengerät ein Mann oder eine Frau saß – oder ob der Mächtigste der Meister gar
nur eine Maschine war …!
    Doch Trinar Molat fragte nicht danach. Er wußte genau, daß Faktor I über die Möglichkeit
verfügte, ihn mit einer einzigen Schaltung zu töten – und für einen biologisch Unsterblichen
gibt es nichts Schlimmeres als einen gewaltsamen Tod.
    »Ich höre!« erwiderte er ruhig.
    Ihm war, als leuchtete das Symbol auf dem energetischen Bildschirm heller als zuvor. Bevor die
Verwunderung darüber sich in seinem Gesicht ausdrücken konnte, durchschaute er den Zweck des
Manövers. Faktor I versuchte, ihn mit psychologischen Tricks aus seiner Ruhe zu bringen, ihm eine
menschliche Regung abzulisten. Aber da sollte sich der Mächtige täuschen; Faktor II war zu
intelligent und dachte zu logisch, um auf solche Manöver hereinzufallen.
    »Die ›Operation Amok‹ ist fehlgeschlagen«, fuhr die unpersönliche Stimme fort. »Nunmehr gibt
es nur noch eine Möglichkeit, die Terraner aus Andromeda zu vertreiben. Sie dürften überhaupt
niemals aus ihrem Sonnensystem herausgekommen sein!«
    Trinar Molat hatte das

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