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Silberband 033 - OLD MAN

Titel: Silberband 033 - OLD MAN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Fausthieb, der einen terranischen Elefantenbullen gefällt hätte, pfiff haarscharf an
Kaimans kahlem Schädel vorbei. Aber der Fremde hatte diesmal darauf verzichtet, beiseite zu
springen, sondern nur den Kopf um wenige Zentimeter bewegt.
    Im nächsten Augenblick krachte seine Faust gegen Masuts Kinn.
    Der Ertruser wurde einige Meter zurückgeschleudert und schlug lang hin. Der Boden dröhnte.
    »Ce fut pour moi un plaisir«, murmelte Roi Danton.
    »Was sagte der König der Freihändler?« fragte Kaiman.
    Janine lachte silberhell.
    »Er meint, es wäre ihm ein Vergnügen gewesen.«
    Orbiter Kaiman grinste. Er tat einen langen Schritt auf Roi zu und winkte beschwichtigend ab,
als dieser zu einer seiner beiden doppelläufigen Perkussionspistolen griff, die in dem schmalen,
reichbestickten Gürtel steckten.
    »Es tut mir leid, wenn ich Sie verwirrt haben sollte, Mr. Danton. Aber es schien mir so, als
hätten Sie viel für einen netten Spaß übrig. Falls eine meiner Bemerkungen Sie beleidigt haben
sollte …«
    Rhodans Sohn bewies, daß er sich schnell auf eine andere Lage einstellen konnte.
    »Bitte, keine Entschuldigung, Mr. Kaiman. Es war mir wirklich ein Vergnügen, Sie
kennenzulernen.« Er lächelte galant. »Vor allem freue ich mich natürlich, die Bekanntschaft von
Miß Goya machen zu dürfen. Sie ahnen nicht, wie sehr wir armen Raumfahrer derartig verzaubernde
Anblicke vermissen.«
    Hinter ihm erhob sich Oro Masut mit grimmigem Stöhnen.
    Roi blinzelte ihm belustigt zu.
    »Gehen Sie und entschuldigen sie sich bei Mr. Kaiman, Oro. Sie haben angefangen, nicht
er.«
    »Wenn Sie meinen, Sir!« knurrte der Ertruser.
    Er ging auf Orbiter zu und streckte die Hand aus.
    Kaiman schlug herzhaft ein, und Oros Mund entfloh ein weiteres Stöhnen.
    »Mann! Wo haben Sie die Kraft her, einen Ertruser zu besiegen?« fragte er verwundert.
    »Er ist Oxtorner«, warf Danton mit gerunzelter Stirn ein. »Wußtest du das nicht?« Wie fast
immer gebrauchte er Masut gegenüber jetzt wieder das vertrauliche ›Du‹.
    Oro schüttelte den Kopf. Dann blickte er Kaiman prüfend an.
    »Jetzt freilich sehe ich es«, meinte er zerknirscht.
    »Fein!« erwiderte Rhodans Sohn ironisch. »Nun können wir vielleicht zur Kardinalfrage
vorstoßen. – Was tun Sie hier auf Dahomey, Mr. Kaiman?«
    Orbiter Kaiman verbeugte sich ironisch.
    »Ich bin Anthropologe, Mr. Danton – und Miß Goya ist meine Assistentin und außerdem eine
bekannte Kosmobiologin. Darf ich nunmehr den Grund Ihres Hierseins erfahren?«
    Dantons Miene umwölkte sich.
    »Vermutlich wissen Sie, daß Dahomey eine plophosische Welt ist. Ich hoffe, Sie führen eine
Genehmigung bei sich, Untersuchungen auf diesem Planeten durchzuführen …!«
    Kaiman wölbte die buschigen Brauen.
    »Ihre Bemerkung befremdet mich, offen gestanden, Mr. Danton. Sie sind ebensowenig Plophoser
wie wir. Und ich könnte Sie mit dem gleichen Recht fragen, ob Sie eine Genehmigung zur Landung
auf Dahomey besitzen.«
    Roi lächelte undefinierbar.
    »Wie treffend Sie das ausgedrückt haben! Aber es gibt einen kleinen Unterschied, mein Freund:
Im Verlauf der nächsten halben Stunde wird ein plophosisches Raumschiff hier landen – und
der Kommandant ist über meine Anwesenheit unterrichtet, was für Sie kaum zutreffen dürfte.«
    Der Oxtorner zuckte unbehaglich die Schultern. Danach rückte er die seltsame Halbkugel auf der
linken Schulter zurecht; das metallisch glänzende Gebilde war etwa faustgroß und paßte sich mit
der Unterseite den Körperformen Kaimans ausgezeichnet an.
    »Könnten Sie nicht einfach sagen, wir gehörten zu Ihnen, Mr. Danton?«
    Oro Masut lachte brüllend.
    Janine Goya hielt sich mit schmerzlich verzogenem Gesicht die Ohren zu.
    »Hört euch das an!« rief der Ertruser erheitert. »Er scheint es für selbstverständlich zu
halten, daß wir für ihn lügen!«
    »Der Vorschlag ist gar nicht einmal so schlecht«, sagte Roi Danton nachdenklich. »Mr. Kaiman,
eine Frage: Suchen Sie etwas Bestimmtes auf Dahomey?«
    »Das, was ich überall suche«, entgegnete der Anthropologe seufzend. »Die Überreste von
Bauwerken intelligenter Wesen. Eigentlich trifft meine Berufsbezeichnung nicht ganz zu, aber
einen anderen Namen hat man leider noch nicht erfunden. Ich suche nicht nur nach Zeugen für die
Entstehung und Entwicklung des Menschen und seiner Kulturen, sondern aller intelligenter Völker
der Galaxis. Einige kleinere Funde habe ich bereits gemacht. Ich weiß nicht, ob

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